Grenzgänger und Exzentriker. XXV. Forum Junge Romanistik 2009

Grenzgänger und Exzentriker. XXV. Forum Junge Romanistik 2009

Veranstalter
Organisationsteam FJR 2009: Dr. Lidia Becker Dr. Alex Demeulenaere Dr. Christine Felbeck Matthias Hennig, M.A.
Veranstaltungsort
Universiät Trier
Ort
Trier
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.06.2009 - 06.06.2009
Deadline
15.01.2009
Von
Dr. Felbeck, Christine

Das XXV. Forum Junge Romanistik vom 3. bis 6. Juni 2009 in Trier rückt das Subjekt, den agierenden Menschen, ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Unser Interesse gilt zum einen den Grenzgängern – Individuen (und Gruppen), die Grenzen überschreiten bzw. zwischen verschiedenen Ländern, Disziplinen, Sprachen, Gattungen und Stilen pendeln – und zum anderen den Exzentrikern – Personen die ex centro, also außerhalb des Mittelpunktes bzw. der Norm stehen und daher unkonventionell, bizarr oder sogar lächerlich wirken. Unserer Meinung nach böte das vorgeschlagene Tagungsthema neben dem willkommenen Anlass zu trans- und interdisziplinärer Zusammenarbeit von Sprach-, Literatur-, Kulturwissenschaftlern, Philosophen, Anthropologen und Historikern vielfältige Anknüpfungspunkte für alle Disziplinen. Es könnte sich beispielsweise auf Fach- und Laienwissenschaftler, Autoren literarischer Werke und literarische Figuren, Sprachpolitiker, individuelle Sprecher und Sprechergruppen, Sprachlehrer und Sprachlerner sowie reflexiv auch auf die Teilnehmer des Forums selbst beziehen, sofern diese sich zwischen den (Fach-)Grenzen und/oder in „exzentrischen“ Themenfeldern bewegen.
Das in der Nähe von Luxemburg, Frankreich und Belgien gelegene Trier eignet sich zumindest aus geographischer Sicht hervorragend für eine Auseinandersetzung mit dem für die moderne Welt so wichtigen Phänomen des Grenzgängertums. Was die Exzentrik angeht, so möchten wir keineswegs andeuten, dass die Trierer Romanisten durchweg Exzentriker sind. Vielmehr geht es uns darum, das Exzentrische in der/n eigenen Disziplin/en auf mehreren Ebenen auszuloten und genau zu definieren sowie gleichzeitig das Nicht-Exzentrische besser zu verstehen. Gefragt werden soll darüber hinaus ganz generell auch, inwiefern exzentrische und grenzgängerische Wahrnehmungen in der mitte- und randlosen Welt des 21. Jahrhunderts überhaupt noch funktionieren können.

Vortrags- und Diskussionssprachen sind Deutsch und die romanischen Sprachen. Pro Vortrag sind 30 Minuten (20 Minuten Vortrag + 10 Minuten Diskussion) vorgesehen. Interessenten schicken bitte bis zum 15. Januar 2009 ein Abstract (max. 300 Wörter, Vortragstitel, Name, Universität, E-mail-Adresse) an die Adresse fjr2009@uni-trier.de. Die Benachrichti¬gung über die Annahme der Vorträge erfolgt Mitte Februar.

Mögliche Themen:
Literatur- und Kulturwissenschaft
- Kulturwissenschaftler als „Grenzgänger“ par excellence
- Das ex-zentrische/de-zentrierte Subjekt und seine Ausprägungen in literarischer und philosophischer Anthropologie (Gehlen, Plessner; Foucault, Derrida, Lacan, Barthes etc.)
- Figur des Dandys, Parvenus, Hochstaplers, Überlebenskünstlers und Abenteurers; ihre ästhetischen Strategien der Subversion, Camouflage, Rolleneinnahme und Rol¬lenüberschreitung
- Figur des Schelms, Narren, Outcasts, Tölpels, Dieners
- Exzessivität, Exaltation, Verausgaben, Verschwendung und Rauschhaftigkeit (Drogen/Alkoholismus; Sex-Maniacs/Lustmörder/Pornographiker; Schreibwut/Logorrhöe/Koprolalie; Luxus und Kaufrausch)
- Hybridisierung, Amalgamisierung verschiedener Kunstformen, Sprengung tradierter Gattungsmuster (Experimentalliteratur, Trash, Pop)
- Exil-, Migranten-, Reiseliteratur
- Phantastik
- Queer Studies

Sprachwissenschaft
- Minderheitensprachen und ihre Anerkennungs- bzw. Unabhängigkeitsbestrebungen
- „Grenzgänger“ zwischen Sprachen und Sprachvarianten: Mehrsprachigkeit und Dialekte/überdachte Sprachen vs. Dachsprachen
- Migranten und ihre Sprachen
- „Exzentrische“ Sprechergruppen und ihre Sprachen, z.B. Argots, Jargons, Geheimsprachen
- Fachsprachen
- Sprachen der internationalen Kommunikation
- Kunstsprachen und ihr Verhältnis zu den romanischen Sprachen
- Sprachpolitiker und Sprachnationalisten

Fachgeschichte
- Forscher, die durch außergewöhnliche Theorien, Werke oder Arbeitsweisen aufgefallen sind
- Von der Marginalisierung zur Kanonbildung und umgekehrt: Wissenschaftler, Theorien, Modelle, Werke
- Ex centro? Zur Position kleinerer romanischer Sprachen in Forschung und Lehre

Fachdidaktik
- Multikulturalität und Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer und im Hörsaal: Migranten, Minderheitensprachen etc.
- Sprachlehrmethoden und -inhalte abseits des Kanons, (De-)Kanonisierung von Lehrmethoden
- Rolle und Stellenwert von Studierenden- und Lehrermobilität im Sprachunterricht

Programm

Kontakt

Forum Junge Romanistik 2009

Universität Trier, Fachbereich II: Romanistik
Universitätsring 15, 54286 Trier

fjr2009@uni-trier.de

www.fjr2009.uni-trier.de