Weimar 1919 - Chancen einer Republik

Weimar 1919 - Chancen einer Republik

Veranstalter
Stadt Weimar
Veranstaltungsort
Stadtmuseum Weimar, Bertuch-Haus, Karl-Liebknecht-Straße 5, 99423 Weimar
Ort
Weimar
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.02.2009 - 04.10.2009
Website
Von
Justus H. Ulbricht (Kurator)

Weimar 1919 – Chancen einer Republik
vom 7.2. bis zum 4.10.2009, geöffnet: Die-So 10-17 Uhr
Vernissage am 6.2.2009 um 17 Uhr; Kurator Dr. Justus H. Ulbricht

Vor etwa 90 Jahren begann in Deutschland eines der faszinierendsten Experimente seiner Geschichte – die Gründung und Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft, die nach der deutschen Klassikerstadt benannt ist: die Weimarer Republik. Monate nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und wenige Wochen nach der Novemberrevolution 1918 versuchte man einen politischen Neubeginn auf nationaler, aber auch auf lokaler und regionaler Ebene.
Im Jahre 1919 wurde in Weimar deutsche Geschichte geschrieben. Daran erinnert eine Ausstellung, die am 6. Februar 2009 eröffnet wird – dem Tag, an dem 1919 die Verfassungebende Nationalversammlung das erste Mal zusammentrat. Die Exposition dokumentiert die Anwesenheit der Nationalversammlung in Weimar im Kontext der Alltags- und Politikgeschichte Weimars und Deutschlands.
Der Anspruch der Ausstellung ist jedoch kein nur lokal- oder regionalhistorischer. Ebenso wie vor 1918/19 kulturelle oder politische Ereignisse in Weimar immer auch nationale Bedeutung besessen haben, so ist auch die Anwesenheit des ersten demokratisch gewählten deutschen Parlaments, dessen Debatten und schließlich die endgültige Verfassungsentscheidung ein Ereignis der deutschen Nationalgeschichte, wenn nicht gar eines von europäischer Bedeutung in der frühen Zwischenkriegszeit.
Das Ausstellungsvorhaben setzt einen Akzent, der einer populären Deutung der Geschichte widerspricht. Zumeist werden die Zwanziger Jahre eindimensional als Vorgeschichte des „Dritten Reiches“, also unter dem Aspekt des Scheiterns betrachtet. Die Ausstellung „Weimar 1919 – Chancen einer Republik“ deutet diese stattdessen als Nachgeschichte des Kaiserreichs, des Ersten Weltkriegs, der Revolution und der Fürstenabdankung – was dem historischen Horizont der Zeitgenossen ohnehin eher entspricht – vor allem aber als durchaus chancenreichen Neubeginn der politischen, und zum Teil auch der sozialen Verhältnisse in Deutschland nach 1918.
Wenn wir heute aus den Erfahrungen der Vergangenheit Lehren ziehen möchten für unsere eigene demokratische Weiterentwicklung, dann sollte ein wichtiger Akzent der Betrachtung auf den Chancen und den Bedingungen damaliger demokratischer Verhältnisse, und nicht allein auf deren katastrophischem Ende liegen.

Es erscheint ein Begleitbuch zur Ausstellung: Hrsg. v. Justus H. Ulbricht im Auftrag der Stadtkulturdirektion Weimar. Mit Beiträgen von: Ursula Büttner, Michael Dreyer, Jürgen John, Jens Riederer, Justus H. Ulbricht. Zahlreiche Illustrationen. Weimar, Köln, Wien
2009: Böhlau Verlag., 17,90 Euro

www.ausstellung-weimarer-republik.de
eine Ausstellung der Stadt Weimar mit freundlicher Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Sparkassenstiftung Weimar-Weimarer Land

Programm

Ein umfangreiches Begleitprogramm zur Ausstellung verdeutlicht einem Fachpublikum ebenso wie interessierten Laien die Facetten der weimarrepublikanischen Politik- und Kulturgeschichte sowie der Forschungsgeschichte zur ersten deutschen Demokratie.In Kooperation mit dem Jenaer Lehrstuhl für Politische Wissenschaften wird Anfang Oktober 2009 eine internationale wissenschaftliche Tagung durchgeführt. Außerdem finden drei kleinere Workshops (vor allem mit jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern) statt, in der neueste Forschungsansätze für das Verständnis der Weimarer Republik, ihrer Chancen und ihres späteren Scheitern, einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Es gibt Lesungen und Autorengespräche, szenische Lesungen, Aufführungen der U- und E-Musik der Zeit sowie Filme aus den frühen zwanziger Jahren.

Kontakt

Friedrich von Klinggräff

Stadt Weimar, Markt 1, 99421 Weimar

03643/762651
03643/762650
presse@stadtweimar.de


Redaktion
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Land Veranstaltung
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Deutsch
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