Technologische Entwicklungen sind auch auf dem Feld der Biomedizin Ergebnis eines komplexen Herstellungsprozesses, der nicht nur durch wissenschaftliche Präferenzen und apparative Techniken, sondern auch durch spezifische Vorannahmen, soziale Praktiken und gesellschaftliche Deutungsmuster geprägt ist. In kaum einem anderen Feld moderner Technologieentwicklung aber zeigt sich eine derartige, scheinbar unauflösbare Ambivalenz von Chancen und Risiken, von wissenschaftlichem Fortschritt und ethisch-sozialer Bedrohung. Ohne entsprechende gesellschaftliche Legitimation wären technologische Innovationen hier kaum durchsetzbar.
Zentrales Ziel der Tagung ist es deshalb, die wechselseitigen Dynamiken zwischen biomedizinischer Entwicklung, gesellschaftlichen Deutungsmustern und sozialer Praxis in theoretischen und empirischen Beiträgen zu beleuchten. Diskutiert werden soll darüber hinaus, welche Rolle die biomedizinische Begleitforschung selbst im Prozess der gesellschaftlichen, politischen und rechtlichen Legitimation technologischer Innovationen spielt und welchen Einfluss sie auf die soziale Alltagspraxis der Biomedizin ausübt.
Wir laden interessierte WissenschaftlerInnen und DoktorandInnen ein, eigene empirisch oder theoretisch ausgerichtete Beiträge zum Themenkomplex der Tagung mit den eingeladenen ReferentInnen zu diskutieren. Für Plenarvorträge konnten bereits Stefan Beck (HU Berlin), Christine Hauskeller (University of Exeter), Christoph Rehmann-Sutter (Universität Lübeck), Volker Stollorz (Freier Wissenschaftsjournalist) und Peter Wehling (Universität Augsburg) gewonnen werden.
Erwünscht sind Beiträge in Form von Vorträgen oder Posterpräsentationen zu den Themenschwerpunkten sowie zum übergreifenden Tagungsthema. Abstracts von maximal 500 Wörtern sind bis zum 30.4.2009 zu senden an Hürrem Tezcan (huerrem.tezcan@uni-bielefeld.de).
Der Teilnahmebeitrag beträgt 90 Euro (inkl. Verpflegung). Günstige Übernachtungsmöglichkeiten stehen direkt am Tagungsort zur Verfügung.