Der Pyrenäenfriede von 1659 und seine Auswirkungen auf Lothringen und Luxemburg

Der Pyrenäenfriede von 1659 und seine Auswirkungen auf Lothringen und Luxemburg

Veranstalter
Musée d'Histoire de la Ville de Luxembourg
Veranstaltungsort
Musée d'Histoire de la Ville de Luxembourg 14,rue du Saint-Esprit L-2090 Luxembourg
Ort
Luxemburg
Land
Luxembourg
Vom - Bis
06.11.2009 - 07.11.2009
Deadline
15.04.2009
Von
Guy THEWES

Das Historische Museum der Stadt Luxemburg veranstaltet vom 6. bis 7. November 2009 eine internationale Tagung zum Thema des Pyrenäenfriedens und seinen Auswirkungen auf das Gebiet der heutigen Großregion Saarland - Lothringen - Luxemburg. Schwerpunkte der Vorträge sind die internationale Politik, der Begriff der Grenze, die Friedensrezeption und der Herrschaftswechsel, die wirtschaftliche, demographische und militärische Auswirkungen sowie die Erinnerung an das Ereignis. Die Tagung wird in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Festungsstädte in der Großregion und der Luxemburgischen Geschichtslehrer-vereinigung (ALEH) organisiert.

Programm

CALL FOR PAPERS

Der Pyrenäenfriede von 1659 und seine Auswirkungen
auf Lothringen und Luxemburg

Internationale Tagung zum 350. Jahrestag des Pyrenäenvertrages,
Historisches Museum der Stadt Luxemburg, 6.-7. November 2009

Veranstalter
Das Historische Museum der Stadt Luxemburg in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Festungsstädte in der Großregion und der Luxemburgischen Geschichtslehrer-Vereinigung (Association luxembourgeoise des enseignants d’histoire, ALEH).

Anlass
2009 wird der 350. Jahrestag des Pyrenäenvertrages begangen, eines der bedeutendsten Ereignisse der europäischen Geschichte. Das Vertragswerk besiegelte endgültig den Dreißigjährigen Krieg und schuf die Pyrenäengrenze zwischen Frankreich und Spanien. 350 Jahre danach ist der Grenzverlauf in der regionalen Erinnerung noch immer lebendig. So finden in Katalonien, im Roussillon und im Artois verschiedene Festlichkeiten zum Jubiläum des Vertrages statt. Die Tagung in Luxemburg möchte die Auswirkungen des Pyrenäenfriedens in den historischen Territorien, die heute die Großregion Saarland-Lothringen-Luxemburg bilden, untersuchen.

Historischer Kontext
Mit der Unterzeichnung am 7. November 1659 beendet der Pyrenäenfriede (vorübergehend) den Konflikt zwischen den damaligen europäischen Großmächten Spanien und Frankreich, der seit 1635 permanent zu Kriegshandlungen geführt hatte.
Der Vertrag hat Auswirkungen sowohl auf europäischer wie auf regionaler Ebene, denn es werden Grenzen nachgezogen und Territorien getauscht. Städte wie Thionville, Montmédy, Damvillers, Marville oder Yvois werden französisch.

Themen

Internationale Politik
Der Pyrenäenvertrag muss im Rahmen der damaligen internationalen diplomatischen Zusammenhänge, der Beziehungen zwischen den europäischen Mächten, des Prozesses der Staatenbildung und der Kriegsführung im 17. Jahrhundert gesehen werden. Besiegelt dieses Abkommen den Niedergang des spanischen Imperiums? Bestätigt es die französische Vorherrschaft? In jedem Fall begünstigt der Vertrag das territoriale Vordringen Frankreichs in die Spanischen Niederlande und in das Herzogtum Lothringen. Die Reunionskriege Ludwigs XIV. führen dieses fort.

Die Friedensgrenze
Die neue Grenze zwischen den Spanischen Niederlanden und Frankreich wird erst nach zähen Verhandlungen festgelegt und gibt Ursache zu vielfältigen Beanstandungen. Der Verlauf wird erst unter österreichischer Herrschaft im Grenzvertrag von 1769 eindeutig festgelegt. Doch was bedeuten Grenzlinien im 17. Jahrhundert? Wie zeigt sich die Grenze physisch? Was trägt die Kartographie bei? Wie können die damaligen Grenzverläufe heute dargestellt werden? Was tun mit den Enklaven?

Friedensrezeption und Herrschaftswechsel
Die französischen Eroberungen führen zur Teilung sehr alter territorialer Einheiten. Es soll untersucht werden, wie die Bevölkerung den Herrschaftswechsel erlebt und gesehen hat. Wurde er einfach hingenommen, oder gibt es im Gegenteil Zeugnisse einer feindlichen Einstellung zu Frankreich? Wie haben die betroffenen Einwohner von Städten und Dörfern von der neuen Friedensregelung erfahren? Wie wurde eine Region befriedet, die seit Jahrzehnten in permanenter Unsicherheit lebte? Was sind die Zeichen und Symbole des Wechsels? Bleiben ökonomische und kulturelle Verbindungen über die Grenzen hinweg bestehen? Wie wird die Grenze auf verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Ebenen wahrgenommen? Stellt der Vertrag einen historischen Bruch dar? Wie geht die neue französische Verwaltung vor, um die Bevölkerung „für sich zu gewinnen“?

Ökonomische, demographische und militärische Auswirkungen
Luxemburg verliert seine fruchtbarsten und wirtschaftlich weitest entwickelten Territorien. Welche ökonomischen und demographischen Auswirkungen hatte der Vertrag in der Region? Leitete er einen wirtschaftlichen (aufgrund der Grenzen des neuen Wirtschaftsraumes) und demographischen (aufgrund von Auswanderung) Niedergang in den annektierten Städten ein? Führte der Vertrag zu einer Neuordnung des Wirtschaftsraumes? Im militärischen Bereich verliert die Festung Luxemburg ihren Schutzring, den zuvor die befestigten Städte Thionville und Montmédy gebildet hatten, wodurch sich die strategischen Gegebenheiten ändern. Einige Festungen gewinnen an Bedeutung, andere werden unwichtig. Welche Auswirkungen hat dies auf den Festungsbau? Gab es Neuerungen im Wehrbau?

Die Erinnerung an das Ereignis
In Luxemburg ist das Jahr 1659 ins kollektive Gedächtnis eingegangen als „erste Teilung“ des nationalen Territoriums. Wie sieht es in Lothringen und im Saarland aus? Hier sollen die Interpretationen des historischen Ereignisses und seiner Konsequenzen durch die französische, spanische, luxemburgische und deutsche Geschichtsschreibung verglichen werden.

Praktische Informationen
Die internationale Tagung „Der Pyrenäenfriede von 1659 und seine Auswirkungen auf Lothringen und Luxemburg“ findet vom Freitag 6. November bis Samstag 7. November 2009 im Auditorium des Historischen Museums der Stadt Luxemburg statt. Die Vorträge sollen die Dauer von 30 Minuten nicht überschreiten und können in französischer, deutscher oder englischer Sprache gehalten werden.

Vorschläge für Beiträge zur Tagung (ca. 300 Wörter, mit einer Kurzbiographie) können bis zum 15. April 2009 an folgende Adresse gerichtet werden:

Guy Thewes
g.thewes@musee-hist.lu
Musée d’Histoire de la Ville de Luxembourg
L-2090 Luxembourg
TEL (+352) 4796 4563
FAX (+352) 47 17 07

Reise- und Aufenthaltskosten werden vom Veranstalter getragen.

Die Tagungsbeiträge werden in der Luxemburger historischen Zeitschrift Hémecht publiziert.

Tagungsleitung: Dr. Martial Gantelet, Guy Thewes (Kurator, Historisches Museum der Stadt Luxemburg), Dr. Martin Uhrmacher (Fachbereich Geschichte, Universität Luxemburg)

Kontakt

Guy Thewes
Musée d'histoire de la Ville de Luxembourg
38, rue du Marché-aux-Herbes
L-2090 Luxembourg

www.musee-hist.lu
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
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