Medien zwischen Fiction-Making und Realitätsanspruch

Medien zwischen Fiction-Making und Realitätsanspruch

Veranstalter
Collegium Carolinum, München Projekt "Musealisierung der Erinnerung – Zweiter Weltkrieg und nationalsozialistische Besatzung in Museen, Gedenkstätten und Denkmälern im östlichen Europa"
Veranstaltungsort
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.09.2009 - 05.09.2009
Deadline
01.06.2009
Von
Monika Heinemann

Call for Papers : Medien zwischen Fiction-Making und Realitätsanspruch - Konstruktionen historischer Erinnerung

(Inhaltliche Konzeption: Monika Flacke, Peter Haslinger, Monika Heinemann, Hannah Maischein, Martin Schulze Wessel)

(Massen-)Medien kommt eine entscheidende Rolle in der breitenwirksamen Kommuni-kation historischer Ereignisse zu. Historische Narrative werden einerseits mit Hilfe verschiedener Medien kommuniziert; andererseits generieren Medien - abseits wissenschaftlicher und politischer Vorgaben - ihrerseits Inhalte und prägen damit das Denken über Vergangenes und mithin die kollektive Erinnerung. Wenn in diesem Prozess aus Fakten Perspektiven werden, kann das Deutungsmonopol der Geschichtswissenschaften nicht mehr als unangefochten gelten. Es wird zunehmend unmöglich, die Grenze zwischen „historischer Wahrheit“ einerseits und „Fiction-Making“ andererseits zu bestimmen.

Für die Geschichtswissenschaft, insbesondere die historischen „memory studies“, ergeben sich daraus methodologische Desiderate: Die Notwendigkeit, mediale Träger von Erinnerungen zu analysieren und zu interpretieren, lassen die Zusammenarbeit von Historikern mit Kommunikations- und Medienwissenschaftlern sinnvoll erscheinen. Der Austausch zwischen den Disziplinen verspricht einen methodischen Zugang zu den medialen Darstellungsweisen von historischen Ereignissen.

Die Tagung hat das Ziel, anhand konkreter Fallstudien folgende Fragen zu diskutieren:
- Wie stellen unterschiedliche mediale Träger Vergangenes dar? Welche Eigen- und Wirkungslogiken sind verschiedenen Medien inhärent?
- Auf welche Art und Weise entfalten bestimmte Medien bzw. mediale Repräsenta-tionen von historischen Themen eine Wirkung auf die individuelle und kollektive Erinnerung in Gesellschaften?
- Welche Plausibilisierungsstrategien sind verschiedenen Medien eigen oder werden von ihnen unterstützt?
- Inwieweit stellt die Konjunktur bestimmter medialer Ausdrucksformen eine Reaktion auf eine existierende Nachfrage nach bestimmten Themen dar?
- Welche Herausforderungen stellt die zunehmende Diversifizierung der Medien für Historiker (und Wissenschaftler anderer Disziplinen) dar; wie reagiert die Wissenschaft darauf?

Thematischer Schwerpunkt der Tagung sollen Kriegs- und Besatzungserfahrungen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg sein. Gebeten wird um Beiträge zu konkreten Beispielen aus Literatur, Film (dokumentarischen und fiktionalen Umsetzungen sowie Mischformen) und diversen Bildgattungen (künstlerische, dokumentarische etc.), die die Eigen- und Wirkungslogiken der jeweiligen Medien analysieren. Erwünscht sind auch Beiträge, die die Umsetzung eines Themas in verschiedenen Medien thematisieren und somit die jeweilige medienspezifische Darstellungs- und Wirkungsweise erkennen lassen. Auch der Einsatz bestimmter Medien in konkreten Institutionen der Geschichtsvermittlung (historischen Ausstellungen, Museen, Gedenkstätten etc.) ist von Interesse.

Die Konferenz möchte damit einen Beitrag zum interdisziplinären Austausch und zur Methodendiskussion zwischen Geschichts- sowie Medien- und Kommunikationswissenschaften leisten.

Die Konferenz findet vom 3. bis zum 5. September 2009 in München statt. Sie wird organisiert vom Forschungsprojekt „Musealisierung der Erinnerung - Zweiter Weltkrieg und nationalsozialistische Besatzung in Museen, Gedenkstätten und Denkmälern im östlichen Europa“. Das Projekt wird gefördert von der VolkswagenStiftung und ist am Collegium Carolinum angesiedelt. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Die Veröffentlichung eines Tagungsbandes ist geplant.

Bitte schicken Sie Ihr kurzes Exposé (1-2 Seiten) bis zum 1. Juni 2009 an Monika Heinemann oder Hannah Maischein:

Collegium Carolinum
Hochstraße 8
81669 München
monika.heinemann@extern.lrz-muenchen.de
hannah.maischein@extern.lrz-muenchen.de

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