Daheim an der Donau. Zusammenleben von Deutschen und Serben in der Vojvodina

Daheim an der Donau. Zusammenleben von Deutschen und Serben in der Vojvodina

Veranstalter
Donauschwäbisches Zentralmuseum, Ulm; Museum der Vojvodina, Novi Sad
Veranstaltungsort
Donauschwäbisches Zentralmuseum, Schillerstr. 1, 89077 Ulm
Ort
Ulm
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.09.2009 - 10.01.2010
Von
Elke Leinenweber

Am Freitag, 11. September 2009 um 17 Uhr, eröffnen Bürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle und Sandor Egeresi, Präsident des Parlamentes der Autonomen Provinz Vojvodina in Ulm die Ausstellung „Daheim an der Donau“. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Kooperation des Donauschwäbischen Zentralmuseums Ulm mit dem Museum der Vojvodina in Novi Sad. Die beiden Museen arbeiten in der Präsentation die gemeinsame Geschichte von Deutschen und Serben in der heutigen Autonomen Provinz Vojvodina auf. Im 18. Jahrhundert dort angesiedelt, lebten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges annähernd 400.000 Donauschwaben in der Region zwischen der serbischen Hauptstadt Belgrad und den Grenzen zu Kroatien, Ungarn und Rumänien. Erstmals wird die wechselvolle Geschichte von Deutschen und Serben in einer gemeinsamen Ausstellung grenzüberschreitend für ein breites Publikum aufbereitet. In neun Kapiteln erzählt die Ausstellung vom Leben in der multiethnischen Region, die bis zum Ersten Weltkrieg Teil der Habsburgermonarchie war, dann zu Jugoslawien gehörte und heute den nördlichen Teil Serbiens bildet. Ausgehend von einem aktuellen Porträt der Vojvodina werden in der Ausstellung Exponate und Dokumente aus Ulm und Novi Sad gezeigt. Viele Dinge erzählen von persönlichen Einzelschicksalen und spiegeln zugleich das Zusammenleben in der Gemeinschaft wider:

- Ein Nagelbaum der Zünfte in Pantschowa/Pančevo wird zum Sinnbild der gemeinsamen Arbeit und des gegenseitigen Lernens voneinander.
- Die unterschiedlichen Brautkappen einzelner Ethnien machen zugleich deutlich, wie wichtig in dieser multiethnischen Gemeinschaft die Bewahrung der eigenen kulturellen Wurzeln und Traditionen war.
Aber auch die dunklen Seiten der Geschichte und die Folgen des Zweiten Weltkrieges, werden gezeigt:
- Ein donauschwäbisches Elternpaar, dessen Sohn in einem Internierungslager gestorben war, beerdigte sein Kind symbolisch mit einer Flasche, in der sich eine Todesanzeige und ein Heiligenbild befanden. Diese Flasche wurde Jahrzehnte später im Wurzelwerk eines Baumes gefunden und wird nun in der Ausstellung gezeigt.
- Erstmals gezeigt werden die Enteignungsbescheide der Familie
Zollitsch aus Filipowa in der Batschka. Robert Zollitsch, heute Erzbischof von Freiburg und Vorsitzender der Katholischen Bischofskonferenz in Deutschland, war 1945 und 1946 in dem Lager Gakowa interniert. Während der Internierung wurde das Vermögen der donauschwäbischen Familie ohne deren Wissen enteignet. Die moderne, durchgehend zweisprachige Präsentation war vom 15. Mai bis 23. August in Novi Sad zu sehen, wo allein während der Museumsnacht über 10.000 Menschen Besucher kamen. Die Ausstellung wird gefördert von der Landesstiftung Baden-Württemberg, dem Auswärtigen Amt und der Generaldirektion für Bildung und Kultur der Europäischen Kommission.

Programm

Kontakt

Christian Glass

Donauschwäbisches Zentralmuseum, Schillerstr. 1, 89077 Ulm

0731/962540
0731/96254200
info@dzm-museum.de

http://www.dzm-museum.de
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Deutsch
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