Auf dem Weg zum modernen Staat. Stade und der Elbe-Weser-Raum unter schwedischer Herrschaft

Auf dem Weg zum modernen Staat. Stade und der Elbe-Weser-Raum unter schwedischer Herrschaft

Veranstalter
Hansestadt Stade, Stadtarchiv, in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesarchiv -Staatsarchiv Stade-
Veranstaltungsort
Historisches Rathaus, Hökerstraße 2, 21682 Stade
Ort
Stade
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.10.2009 - 24.10.2009
Website
Von
Robert Gahde

Die Tagung im Jubiläumsjahr des Stader Stadtrechts von 1209 und des Stapelrechts von 1259 nimmt den Faden der schwedisch-deutschen Historikergespräche wieder auf, die in den 1980er Jahren in Stade mit breitem Anklang stattgefunden haben. Ziel war und ist, die jeweils getrennten Forschungen zur schwedischen Großmachtzeit wie zur Regionalgeschichte Norddeutschlands im 17. und 18. Jahrhundert füreinander zu öffnen und so zu verbinden.

Die Herzogtümer Bremen und Verden – das Gebiet zwischen Elbe und Weser – sowie Vorpommern und Wismar unterstanden zwar der schwedischen Krone, sie blieben aber gleichzeitig Teile des Deutschen Reiches, verbunden durch die gemeinsame Zentrale in Stockholm und das Oberste Gericht, das Tribunal oder Oberappellationsgericht, in Wismar.

Darauf fußten die besonderen Entwicklungen dieser Territorien, die – obwohl Bestandteile des Heiligen Römischen Reiches – auch an den Entwicklungen der schwedischen Großmacht teilhatten. Das Königreich Schweden war einer der modernsten Staaten Europas und konnte dadurch – trotz seiner begrenzten ökonomischen Basis – eine bedeutende Rolle im Konzert der Mächte spielen.

Inhaltlich knüpft das Programm dieser Tagung an ein Historikertreffen an, das im Rahmen der Schwedischen Woche 2007 stattfand.

Im Zentrum der Referate und Gespräche stehen die Fragen,

-wie weit die Modernisierung der Groß-macht Schweden auch in Bremen-Verden angekommen ist und wie weit sie die alten Strukturen verändert hat,

-welche Auswirkungen das Diktat des Militärischen auf den Alltag der Menschen im Stader Raum und zwischen Elbe und Weser hatte,

-in welchem Umfang Zentralisierung und Verstaatlichung durchgesetzt werden konnten und das Leben der Menschen und die gesellschaftlichen Strukturen veränderten.

Programm

Freitag, 23. Oktober 2009

11.00 Uhr Begrüßung

11.15 Uhr Sektion 1: Schweden und Europa im 17. Jahrhundert

Sverker Oredsson: Gustav II. Adolf – Schutzschild des Protestantismus oder Kriegsherr?

Gunnar Wetterberg: Axel Oxenstierna, the ”Teutsche Krieg“ and the building of the modern state

13.00 Uhr Mittagspause

14.30 Uhr Sektion 2: Städte unter schwedischer Herrschaft

Stefan Kroll: Alte Hansestädte unter neuer Herrschaft – Abwehr, Wandel, Behauptung

Jürgen Bohmbach: Bürgertum und Staat – Zivilgesellschaft und Autorität. Stade als Landstadt und Residenz

16.00 Uhr Kaffeepause

16.30 Uhr Sektion 3: Kunst und Kultur

Henrik Sjögren: Die drei Karolinerkönige – Geschichte und Dichtung

Lars Olof Larsson: Erik Dahlberg und die Suecia Antiqua

Konrad Küster: Schnitger, Schlöpke, Schweden: Die Stader Orgelweih-Komposition von 1685 und ihr musikpolitischer Kontext

19.30 Uhr Konzert in der Kirche St. Cosmae et Damiani: Musik der Schwedenzeit
Johann Rosenmüller Ensemble, Frankfurt/Main
Martin Böcker, Orgel

Sonnabend, 24. Oktober 2009

10.00 Uhr Sektion 4: Recht und Gericht

Werner Buchholz: Die rechtlichen Grundlagen der Besitzungen Schwedens im Heiligen Römischen Reich

Beate-Christine Fiedler: Die Prozessakten des Wismarer Tribunals. Eine Quelle zur Gesellschaftsgeschichte des Elbe-Weser-Raumes

11.45 Uhr Aussprache

12.30 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Sektion 5: Wirtschaft

Christina Deggim: Stadtgründung als Mittel der Wirtschaftspolitik – das Beispiel Carlsburg

Michael Ehrhardt: Die schwedischen Donationen und Reduktionen und ihre Wirkung im ländlichen Raum

16.00 Uhr Schlussaussprache

Kontakt

Robert Gahde

Nds. Landesarchiv -Staatsarchiv Stade-, Am Sande 4c, Stade

robert.gahde@nla.niedersachsen.de