Semantiken der (Selbst-)Konstruktion. (Auto-)Biographisches Arbeiten in Soziologie und Geschichtswissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert

Semantiken der (Selbst-)Konstruktion. (Auto-)Biographisches Arbeiten in Soziologie und Geschichtswissenschaft im 19. und 20. Jahrhundert

Veranstalter
Universität Bielefeld, Bielefeld Graduate School in History and Sociology; Organisation: Levke Harders, Julia Herzberg, Axel Huentelmann, Dominique Schröder; In Kooperation mit dem Zentrum für Biographik, Wuppertal
Veranstaltungsort
Universität Bielefeld
Ort
Bielefeld
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.01.2010 - 23.01.2010
Deadline
15.01.2010
Von
Levke Harders

Nur wenige Forschungsfelder haben sich in den letzten Jahren so dynamisch entwickelt wie die Biographik. Obgleich dieser Trend in unterschiedlichen Disziplinen feststellbar ist, werden Fragen des Vorgehens und der Methode weiterhin kaum disziplinübergreifend diskutiert. Dabei bietet die Biographik die einzigartige Chance, unterschiedliche Fragestellungen und Methoden zu bündeln und über Fächergrenzen hinaus anbindungsfähig zu machen.

Daher werden auf dem Workshop der Bielefeld Graduate School in History and Sociology methodische und theoretische Reflexionen biographischen Arbeitens interdisziplinär zwischen Soziologie, Neuerer Geschichte, Wissenschaftsgeschichte und Literaturwissenschaft diskutiert. Der Workshop greift zentrale Fragestellungen aktueller Debatten auf: 1) Den
Stellenwert von Autobiographien, 2) die Problematik der Selbst- und Fremdkonstruktion, 3) Kollektivbiographien als Methode, 4) Fragen der Identitätsbewahrung und Identitätsstiftung.

Programm

Donnerstag, 21. Januar 2010, V2-105/115

16.00 Uhr Eröffnung
Eröffnungsvortrag von Alf Lüdtke (Göttingen)
Podiumsdiskussion über aktuelle Fragen der Biographieforschung mit Alois Hahn (Trier/Luzern), Alf Lüdtke (Göttingen) und Gabriele Rosenthal (Göttingen)

19.00 Uhr
Abendessen im „Bewekenhorn“
Stapenhorststraße 50, 33615 Bielefeld (Tel.: 0521/5607682)

Freitag, 22. Januar 2010, Internationales Begegnungszentrum (IBZ)

9.30 Uhr Begrüßung

10.00–12.00 Uhr Einführung
Moderation: Axel C. Huentelmann

Falko Schnicke (Berlin)
Doppelte Prägung. Johann Gustav Droysens Biographik im Kontext des 19. Jahrhunderts

Marén Schorch (Bielefeld)
Qualitative Interviews als Biographie-Generatoren

12.00–13.30 Uhr Mittagspause

13.30–15.30 Uhr Autobiographien
Moderation: Dominique Schröder

Julia Herzberg (Bielefeld/München)
Semantiken des Seins und Sollens. Zivilisierung und bäuerliche Autobiographik im Zarenreich
Kommentar: Myriam Richter (Hamburg)

Isolde Zimmermann (Bielefeld)
Der umstrittene Politiker: Semantiken, Stereotype und Selbstbilder des politischen Personals der III. Republik in Frankreich
Kommentar: Ruth Heftrig (Halle-Wittenberg)

15.30–16.00 Uhr Kaffeepause

16.00–18.00 Uhr Selbst- und Fremdkonstruktionen
Moderation: Julia Herzberg

Tobias Weidner (Bielefeld)
Das Dilemma der Grenzgänger. Selbstthematisierungen politischer Mediziner im 19. und 20. Jahrhundert
Kommentar: Levke Harders (Bielefeld)

Axel C. Huentelmann (Bielefeld)
Legenden der Wissenschaft. Familiäre Fremdkonstruktion – die Biographie von Paul Ehrlich
Kommentar: Ulrich Prehn (Berlin)

18.30 Uhr Abendprogramm und Büffet

19.00 Uhr Film „Dr. Ehrlich’s Magic Bullet“ (1941)

Samstag, 23. Januar 2010, Internationales Begegnungszentrum (IBZ)

10.00–12.00 Uhr Kollektivbiographien
Moderation: Levke Harders

Silja Behre (Bielefeld)
„Bin ich ein 68er?“ – Zur biographischen Selbstkonstruktion ehemaliger Akteure der Protestbewegung in Deutschland und Frankreich
Kommentar: Christian Klein (Wuppertal)

Caterina Rohde (Bielefeld)
Transnationale kollektivbiographische Erfahrungen russischer Au-Pairs in Deutschland
Kommentar: Anke Terörde (Bonn)

12.00–13.30 Uhr Mittagspause

13.30–15.30 Uhr Identitätsbewahrung – Identitätsstiftung
Moderation: Christiane Hess

Jeannette Prochnow (Bielefeld)
„Das kann doch nicht sein, dass das alles gewesen ist.“ Kommunikationsethnographie einer ostdeutschen Erinnerungsgemeinschaft
Kommentar: Sabine Arend (Berlin)

Dominique Schröder (Bielefeld)
Semantiken des Selbst. Identitätsbewahrung und -konstruktion in KZ-Tagebüchern
Kommentar: Werner Lausecker (Wien)

15.30–16.00 Uhr Kaffeepause

16.00–17.00 Uhr Abschlussdiskussion

Kontakt

Dr. Axel C. Huentelmann

Bielefeld Graduate School in History and Sociology
Universität Bielefeld, Postfach 10 01 31, D-33501 Bielefeld
+49–521-106-67331

axel.huentelmann@uni-bielefeld.de

www.uni-bielefeld.de/bghs
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