25 Jahre jüdische Museen in der Bundesrepublik. Wandel und Herausforderungen

25 Jahre jüdische Museen in der Bundesrepublik. Wandel und Herausforderungen

Veranstalter
Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben und Bayerische Landeszentrale für politische Bildung
Veranstaltungsort
Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben, Halderstraße 6-8, 86150 Augsburg
Ort
Augsburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.10.2010 - 25.10.2010
Website
Von
Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben

Museumstagung

25 JAHRE JÜDISCHE MUSEEN IN DER BUNDESREPUBLIK -
WANDEL UND HERAUSFORDERUNG“
24. bis 25.Oktober 2010

Das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum haben wir zum Anlass genommen, eine Tagung zum Thema „25 Jahre jüdische Museen in der Bundesrepublik - Wandel und Herausforderung“ auszurichten, zu der ich Sie herzlich einlade.

Seit der Eröffnung der ersten jüdischen Museen in der Bundesrepublik Mitte der 1980er Jahre sind zahlreiche museale Einrichtungen entstanden, die sich dem Bewahren jüdischer Tradition und der Vermittlung jüdischer Geschichte und Kultur widmen. Weit über 200 jüdische Museen gibt es seitdem. Das Spektrum reicht von der nur zeitweise geöffneten Gedenkstätte in einer restaurierten Synagoge oder einem anderen Ort ehemaligen jüdischen Lebens über selbstständige lokale oder regionale jüdische Museen bis hin zum Museum mit nationalem Anspruch. Bei der Tagung wollen wir gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Museumsbereich die unterschiedlichen Perspektiven betrachten, unter denen jüdische Geschichte und Kultur in der Bundesrepublik und verschiedenen Nachbarländern präsentiert werden, und zwar sowohl in jüdischen, als auch in lokalgeschichtlichen Museen. Ziel ist es, kritisch Bilanz zu ziehen, über bestehende und neue Herausforderungen zu diskutieren und einen Blick in die Zukunft der musealen Darstellung und Vermittlung jüdischer Geschichte und Kultur zu werfen. Welche Bilder von Juden entwerfen und vermitteln die unterschiedlichen Ansätze jüdischer Museen und welche Konsequenzen haben diese für das Leben in der multikulturellen Gesellschaft? Wie reagieren jüdische Museen auf den Wandel jüdischer Gemeinden durch die Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion? Welche Position nehmen sie zwischen den Forderungen nach Holocausteducation und Gedenken ein? Wie setzen sie die Ergebnisse historischer Forschung um bzw. welche produktiven Formen der Zusammenarbeit haben sie entwickelt? Wie kommen sie ihrer Aufgabe des Sammelns und Bewahrens nach und was müssen sie sammeln, um auch in Zukunft die Vielfalt jüdischer Existenz in Vergangenheit und präsentieren und produktiv diskutieren zu können? Das sind einige der Fragen, die wir gemeinsam mit Ihnen diskutieren wollen

Die Tagung, die in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Bayern durchgeführt wird, wendet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von jüdischen und nichtjüdischen Museen ebenso wie an Lehrer und alle Mitarbeiter der historisch-politischen Bildung, die mit Fragen der Erinnerungsarbeit beschäftigt sind sowie an eine interessierte Öffentlichkeit.

Am Vormittag des 24. Oktober 2010 wird um 11 Uhr anlässlich des Doppeljubiläums 25 Jahre Wiedereinweihung der Großen Synagoge und Eröffnung des Museums in der Synagoge ein Festakt stattfinden, bei dem Ausschnitte aus der Einweihungsliturgie von 1917 zu hören sein werden und Dr. Ludwig Spaenle, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus, die Festrede hält. Auch zu diesem Festakt sind Sie herzlich eingeladen.

Bitte melden Sie sich zur Tagung und/oder zum Festakt bis zum 12. Oktober 2010 verbindlich an.
Sie können das formlos mit einer Mail an die Projektkoordinatorin Tatjana Neef (tatjana.neef@jkmas.de) tun oder mit einem Telefonanruf im Museumssekretariat (0821-513658).

Programm

25 Jahre jüdische Museen in der Bundesrepublik.
Wandel und Herausforderung. –
Eine Tagung des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben
aus Anlass des 25jährigen Jubiläums von Wiedereinweihung der Augsburger Synagoge und Gründung des Museums.

Sonntag, 24.Oktober 2010

16:00 Anmeldung
17:00 Begrüßung und Einführung

17:30 – 19:45 Uhr Sektion I: Zwischen Wandel und Neuorientierung – Museale Erinnerungskulturen in Deutschland

In dieser Sektion wird es um die Vielfalt der Museen in Deutschland gehen, die sich mit jüdischer Geschichte und Kultur auseinandersetzen. Von besonderem Interesse ist das Selbstverständnis der jeweiligen Einrichtungen, welches oft durch den Museumsort selbst (die Unterbringung in restaurierten Synagogen und Gedächtnisorten oder Neubauten) bzw. durch den Träger oder die Anbindung bzw. die Nachbarschaft zu lokalgeschichtlichen Museen bestimmt wird. Wie und mit welchen Konsequenzen wird der Anspruch auf integrative Darstellung jüdischer Geschichte eingelöst? Wie auf die geänderten Ansprüche an jüdische Museen zwischen Gedenkstätte und Lernort reagiert?

17:30 2000 Jahre jüdische Geschichte im deutschsprachigen
Raum - das nationale Narrativ. Jüdisches Museum Berlin
(Cilly Kugelmann)
18:00 Kleine Museen in renovierten Synagogen ohne jüdische
Gemeinde: das Beispiel Schnaittach (Daniela Eisenstein)
18:30 Pause
19:00 öffentlicher Vortrag: Jüdische Museen in der BRD (Dr.
Sabine Offe)

Montag, 25. Oktober 2010
09:00 – 11:00 Uhr Sektion I: Zwischen Wandel und
Neuorientierung – Museale Erinnerungskulturen in Deutschland (Fortsetzung)
Moderation: Dr. Sabine Offe
09:00 Gedenkstätte - Das Beispiel Wuppertal (Dr. Ulrike
Schrader)
09:20 Museum in der Synagoge - Das Beispiel Augsburg (Dr.
Benigna Schönhagen)
09:40 Diskussion
10:20 Kaffeepause

11:00 – 14:30 Uhr Sektion II: Wege der Integration (Migration und Identität)
Diese Sektion beschäftigt sich mit dem Themenkomplex Migration und Identität als einer der aktuellen Herausforderungen für jüdische Museen. Vor dem Hintergrund des Zuzugs osteuropäischer Juden nach Deutschland soll sowohl über museale Darstellungskonzepte für Wechselausstellungen als auch über die Integration des Themas in die Dauerausstellungen gesprochen werden. Zum Anderen soll aber auch der notwendige Perspektivenwechsel thematisiert werden, der in einer multikulturellen Gesellschaft für die Vermittlung kulturhistorischer und religiöser Themen mehr und mehr an Bedeutung gewinnt.

Moderation: Cilly Kugelmann
11:00 Das Beispiel Dorsten, Westfalen (Dr. Norbert Reichling)
11:20 Das Beispiel Frankfurt (Fritz Backhaus)
11:40 Das Beispiel München (Jutta Fleckenstein)
12:00 Das Beispiel Historisches Museum Frankfurt (Wolf von
Wolzogen)
12:20 Diskussion
13:00 Mittagspause

14:30 – 16:30 Uhr Sektion III: Der Blick nach außen

Der Blick von und nach außen ist in dieser Sektion nicht nur geographisch, sondern auch interdisziplinär gedacht. Der Blick über den Tellerrand fragt nach den Präsentation jüdischer Geschichte in anderen Ländern: Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen den Ländern? Wie wird jüdische Geschichte als Teil der Stadt- und Landesgeschichte präsentiert, wenn kein eigenes jüdisches Museum vorhanden ist? Wie beurteilen Wissenschaftler die Rezeption und Darstellung ihrer Forschungen in jüdischen Museen? Wie wissenschaftlich darf und kann eine Museumsausstellung sein?

Moderation: Katarina Holländer
14:30 Jüdisches Museum Amsterdam (Joël J. Cahen)
14:50 Jüdische Geschichte im Stadtmuseum Leipzig (Dr. Volker
Rodekamp)
15:10 Jüdische Museen und historische Forschung (Prof. Dr. Rolf
Kießling)
15:30 Diskussion
16:00 Kaffeepause

16:30 – 18:00 Uhr Schlussdiskussion : Zukunft jüdischer Museen
Moderation: Katarina Holländer
18:00 Ende der Tagung

Zum Rahmenprogramm der Tagung gehören am Sonntag, den 24. Oktober 2010:
11:00 Festakt in der Synagoge
13:00 Empfang
15:00 Führung durch das Museum

Die Tagungsgebühr beträgt 10,- € pro Teilnehmer.
Alle Tagungsteilnehmer sind herzlich eingeladen! Für eine Teilnahme am Festakt bitten wir um vorherige Anmeldung bis zum 12. Oktober 2010.

Kontakt

Tatjana Neef

Jüdisches Kulturmuseum Augsburg-Schwaben, Halderstraße 6-8, 86150 Augsburg

0821/513658
0821/513626
tatjana.neef@jkmas.de


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