Die siebte Sitzung des Arbeitskreises Medienunternehmen verfolgt das Ziel, sich von der Konzentration auf einzelne Branchen und Medienunternehmen stärker zu lösen, als dies in den bisherigen Sitzungen der Fall gewesen ist. Medienunternehmen sollen in diesem Jahr als Teil einer branchenübergreifenden Wertschöpfungskette bzw. einer spezifischen Medienkonsumkultur analysiert werden. Auf welche Marktimpulse reagieren Medienunternehmen? Wie werden die Entscheidungen des einen Mediensektors durch die in anderen Sektoren der Medienlandschaft determiniert? Und immer wieder:
Zeichnet sich die Entscheidungsbildung in Medienunternehmen gegenüber der in anderen Unternehmen durch Besonderheiten aus oder nicht? Diese Fragen sollen im Mittelpunkt der diesjährigen Sitzung stehen. Ausgangspunkt wird hierbei das Buch des englisch-niederländischen Unternehmenshistorikers Gerben Bakker sein, der die Entstehung der Medienwirtschaft als direkten Effekt eines Nachfrageschubes nach Unterhaltung am Ende des 19. Jahrhunderts interpretiert. Um diese stark wachsende Nachfrage befriedigen zu können, musste sich die Unterhaltungsbranche "industrialisieren", was unmittelbar zur Entstehung des Films führte. Der englische Unterneh-menshistoriker Howard Cox wird anschließend mit der Geschichte der Illustrierten Zeitschriften in England einen Gegenentwurf vorstellen, in dem Industrialisierungsprozesse nicht so reibungslos verliefen. Klaus Nathaus von der Universität Bielefeld wird das Programm mit einem Vortrag abschließen, der erstmals im Kontext des Arbeitskreises die Musikindustrie behandelt. Auch hierbei geht es um Industrialisierungsprozesse, die die Musikindustrie in eine stärkere Professionalisierung des Absatzbereiches führte.