Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit als Forschungsthema in den letzten zwanzig Jahren

Städte im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit als Forschungsthema in den letzten zwanzig Jahren

Organizer
Archiv der Hauptstadt Prag; Historisches Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik; Philosophische Fakultät der Universität Ústí nad Labem; Institut für Internationale Studien der Karls-Universität Prag
Venue
Clam-Gallas Palast, Husova Str. 20, Prag 1, Tschechische Republik
Location
Prag
Country
Czech Republic
From - Until
11.10.2011 - 12.10.2011
Deadline
30.04.2011
By
Fejtová, Olga

Vor zwanzig Jahren fand in Pardubice (Tschechische Republik) eine Bilanztagung zum Thema „Böhmische Städte im 16. – 18. Jahrhundert“ statt. Der daraus hervorgegangene Sammelband, 1991 von Jaroslav Pánek ediert, ist bis heute aktuell geblieben. Nach einer Umfrage bei Spezialisten für ältere Geschichte der böhmischen und mährischen Städte schien es uns nun an der Zeit, einen erneuten, breiter konzipierten Rückblick zu versuchen und eine neue Bilanztagung zu organisieren, die sich auf die Forschungsergebnisse der letzten zwei Jahrzehnte nach dem Erscheinen des besagten Standardwerks konzentriert.

Es geht um mehr als nur den reinen Rückblick auf zwei Dekaden freier Forschung auf dem Gebiet der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städte. Das Auswerten der erforschten Themenkreise, der Zeitschichten und vor allem der Quellenkomplexe und, spezifischer noch, der Quellentypen führt auch zu Fragen der Methodologie: Welche Methoden, welche Typen von Fragen und welche Forschungsperspektiven sind in den vergangenen zwanzig Jahren aufgekommen? Hat sich die Forschung überwiegend „logisch“ entwickelt, also relativ kontinuierlich entlang der Linien, die schon 1990 sichtbar waren, oder hatten die bedeutenden westeuropäischen "Turns" in den 1980'er und 1990'er Jahren auch einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel in der böhmischen, mährischen und schlesischen, also mitteleuropäischen Historiographie zur Folge, und wie äusserte sich dieser konkret beim Studium der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Städte? In welchem Grad haben die Historiker diese Entwicklungen nachvollzogen, oder inwieweit blieben die konzeptionellen Innovationen ausserhalb ihres Horizontes und manifestierten sich deshalb eher marginal in unserem Fach? Wie verändert sich die mitteleuropäische Historiographie auf Grund der systematischen internationalen Zusammenarbeit? Es liegt selbstverständlich auf der Hand, dass Forschungsbereiche wie die vor 1989 verfolgte Kirchen- und Religiositätsgeschichte, oder Gendergeschichte und historische Anthropologie sich wesentlich entwickelt und neu etabliert haben. Gab es aber noch weitere solche Themenfelder?

Die Tagung muss sich angesichts ihres Bilanzcharakters auf die Expertenbeiträge von erfahrenen, inländischen und komparativ von ausländischen Forschern stützen. Parallel dazu soll aber die Offenheit gegenüber der wissenschaftlichen Öffentlichkeit gewährleistet sein, weshalb die Organisatoren zur Ergänzung der eingeworbenen Referate auch frei angemeldete Themen integrieren möchten.

Unsere Tagung ist auf den folgenden Fragenkomplex ausgerichtet:

- Quellen zur Erforschung der Stadtgeschichte, deren Typologie, die Auswertung von Quellen in den letzten zwei Dekaden, spezifische Perspektiven, Editionen und Datenbanken als innovative Formen zur Erschließung der Quellen zur Stadtgeschichte, Methodik der Quellenauswertung
- die Methodologie der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Forschung zur Stadtgeschichte, Paradigmen, methodologische Entwürfe, ihre Anwendung und Perspektiven in der Geschichte der europäischen Städte
- Bilanzen und Perspektiven der vergleichenden Städtegeschichte

Das Programm der Tagung wird vor allem die folgenden Ebene berücksichtigen:
- zusammenfassende Referate über den mitteleuropäischen Raum (territorial aufgefasst – Forschungsüberblick)
- die thematisch definierte, inländische böhmische und mährische Forschung.

Wir bitten Interessenten, den geplanten Titel ihres Referats zusammen mit einem Abstract an die untenstehende Adresse bis zum 30. April 2011 einzureichen. Die Tagungsorganisatoren behalten sich vor, eine Auswahl unter den eingesandten Vorschlägen zu treffen. Es wird kein Tagungsbeitrag erhoben. Die Unterkunft der ausländischen Referenten in Prag wird von den Organisatoren übernommen. Offizielle Tagungssprachen sind Deutsch, Tschechisch und Englisch mit Simultanübersetzung. Die Referate werden vollständig in einem Konferenzsammelband der Documenta Pragensia veröffentlicht.

Im Namen der Organisatoren

Doc. Dr. Michaela Hrubá, PhD.
Doc. Dr. Václav Ledvinka CSc.
Prof. Dr. Jiří Pešek CSc.
Prof. Dr. Svatava Raková CSc.

Programm

Contact (announcement)

Olga Fejtova

Archiv hl. města Prahy, Archivní 6, 149 00 Praha 4, Tschechische Republik

00420236004037

Olga.Fejtova@cityofprague.cz

http://www.ahmp.cz/eng/index.html?mid=34&wstyle=0&page