Evakuierungen im deutsch-französischen Grenzraum während des Zweiten Weltkrieges

Evakuierungen im deutsch-französischen Grenzraum während des Zweiten Weltkrieges

Veranstalter
Universität des Saarlandes und Stadtarchiv Saarbrücken
Veranstaltungsort
Stadtarchiv
Ort
Saarbrücken
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.06.2011 - 11.06.2011
Deadline
28.02.2011
Von
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Universität des Saarlandes

English version below

Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs fiel zugleich der Startschuss für einen in der europäischen Geschichte einzigartigen Vorgang: die vollständige Evakuierung der Bevölkerung aus den sogenannten „Roten Zonen“ beiderseits der deutsch-französischen Grenze – insgesamt mehr als eine Million Menschen – in das jeweilige Landesinnere.

Dieser von der Forschung bislang kaum beachtete Vorgang ist Gegenstand eines seit September 2010 am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität des Saarlandes unter der Leitung von Prof. Rainer Hudemann sowie Junprof. Fabian Lemmes (Ruhr-Universität Bochum) vorbereiteten Forschungsprojektes. Eine Beschreibung des Projektes finden Sie unter http://www.nng.uni-saarland.de/forschung/forschungsschwerpunkte/evakuierungen.htm.

Der vom 10.–11. Juni 2011 in Saarbrücken veranstaltete Workshop soll zum einen die vielfältigen politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und erinnerungsgeschichtlichen Implikationen der Evakuierungen ausleuchten. Zum anderen dient er dazu, die Vorgänge im deutsch-französischen Grenzraum während des Zweiten Weltkriegs in einen breiten Kontext einzuordnen, mit anderen Vergleichsfällen zu konfrontieren und methodische Ansätze zur Erforschung der Evakuierungen zu diskutieren.

Neben Vorbereitung, Ablauf und Folgen der Evakuierungen im deutsch-französischen Grenzraum selbst (einschließlich des oft konfliktreichen Aufenthalts der Evakuierten in den jeweiligen „Auffanggebieten“ in Hessen, Franken und Thüringen bzw. Südwestfrankreich) sind besonders die folgenden Themenkomplexe von Interesse.

- Militärische Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges, insbesondere Planung und Bau der Ligne Maginot und des Westwalls
- Andere Beispiele für Evakuierungen und vergleichbare Formen der Zwangsmigration während und im Umfeld des Zweiten Weltkrieges
- Kurz- und langfristige gesellschaftliche Auswirkungen der Evakuierungen
- Deutschland und die de facto von 1940–1945 annektieren Gebiete Elsass und Lothringen
- Erinnerung an Beginn und Ende des Zweiten Weltkrieges, insbesondere Erfahrung mit Zeitzeugen dieser Epoche
- Geschichte der Großregion Saar-Lor-Lux
- Transnationale Geschichte, vergleichende Geschichte und Histoire Croisée als Methoden zur Erforschung des Zweiten Weltkriegs

Für den Workshop freuen wir uns über Beiträge zu verschiedensten Aspekten der oben skizzierten Themenbereiche.

Tagungssprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch. Eine Publikation wird angestrebt.

Bitte senden Sie bis zum 28. Februar 2011 ein Abstract Ihres Beitragsvorschlages mit kurzen Angaben zu Person und wissenschaftlichem Werdegang (max. 2 Seiten) an n.williams@mx.uni-saarland.de. Um die Planung des Workshops zu erleichtern, geben Sie dabei bitte auch an, in welcher Sprache der Vortrag gehalten werden soll und über welche weiteren Sprachkenntnisse Sie verfügen.

Kontakt und weitere Informationen: Nicholas Williams (Email: n.williams@mx.uni-saarland.de) und Johannes Großmann (Email: j.grossmann@mx.uni-saarland.de), außerdem unter http://www.nng.uni-saarland.de.

The outbreak of World War II simultaneously marked the beginning of an event unique to European history: the complete evacuation of the so-called “Red Zones” both sides of the German-French border – totalling more than one million people – towards the interior of both countries respectively.

This incident, which has so far mostly been neglected by academic research, is now being investigated by a research project at the “Universität des Saarlandes, UdS”. The start-up phase for this project began in September 2009 under the direction of Prof. Rainer Hudemann (UdS, Paris IV Sorbonne) and Junprof. Fabian Lemmes (Ruhr-Universität Bochum). A description of the project can be found here: http://www.nng.uni-saarland.de/en/research/research_focus/evacuations.htm.

A workshop will be held by the UdS and the Stadtarchiv Saarbrücken (Saarbrücken City archives) on 10–11 June 2011, during which the manifold political, economic, and social implications of the evacuations will be scrutinised in conjunction with the evacuation’s impact on local and regional cultures of remembrance. Another aim is to place the events in the German-French border region during the Second World War into a broader perspective, to compare them with similar events and to discuss methodological issues on research of the evacuation.

In addition to proposals concerning the evacuations, their planning and consequences (including the evacuees’ stay in the reception areas, which was frequently marked by conflicts with the local population), we welcome proposals on the following topics and general subject areas:

- Military planning of World War II, most notably development and construction of the “Ligne Maginot” and “Westwall” (Maginot Line and Siegfried Line)
- Further examples of evacuations and comparable forms of forced migration during World War II
- Short and long term social implications and consequences of the evacuations
- Germany and the effectively annexed regions Alsace and Lorraine, 1940–1945
- Memory of the beginning and the end of World War II, especially experience with eye-witnesses of this period
- History of the Grand-region Saar-Lor-Lux
- Transnational history, comparative history and “Histoire Croisée” as framework for research on the Second World War

Papers may be submitted in German, English or French. Future publication is an option (circumstances permitting).

Please send your proposal (max. 2 pages) by 28 February 2011 to n.williams@mx.uni-saarland.de and include contact and details and institutional affiliation. To facilitate planning, please also let us know which languages you speak.

For contact and further information, please don not hesitate to contact Nicholas Williams (n.williams@mx.uni-saarland.de) or Johannes Großmann (j.grossmann@mx.uni-saarland.de) or visit our homepage http://www.nng.uni-saarland.de/en/

Programm

Kontakt

Nicholas Williams; Johannes Großmann
Universität des Saarlandes, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Geb. B 3.1, R. 3.31
66123 Saarbrücken
+49 681 30264333
+49 681 3024793
n.williams@mx.uni-saarland.de

http://www.nng.uni-saarland.de
Redaktion
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