'Frieden'. Herausforderungen an den Sport. Neubesinnung vor den Olympischen Spielen von London

'Frieden'. Herausforderungen an den Sport. Neubesinnung vor den Olympischen Spielen von London

Veranstalter
Schwabenakademie Irsee
Veranstaltungsort
Schwabenakademie Irsee, Klosterring 4, 87660 Irsee
Ort
Irsee
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.06.2012 - 17.06.2012
Deadline
15.08.2011
Von
Sven Güldenpfennig / Markwart Herzog

Im Sommer 2012 wird London zum dritten Mal in der olympischen Geschichte Ausrichter der Spiele sein. Dieses Großereignis des Weltsports gibt Anlass, das Verhältnis zwischen dem Sport und dem Frieden grundsätzlich zu überdenken. Zwar gehört der Gleichklang von Sportidee und Friedensidee seit jeher zum Kernbestand der olympischen Rhetorik. Er ist die zentrale Begründungsfigur für die gesellschaftliche Bedeutung des Olympismus, ja des Weltsports überhaupt. Gleichwohl haben zeitgeschichtliche und aktuelle Erfahrungen diese vermeintlich unauflösbare Symbiose immer nachdrücklicher in Zweifel gezogen. Seither warten grundlegende Fragen auf ernsthaftere Antworten, als sie bisher diskutiert wurden: Kann der Sport überhaupt Berge politischer Konflikte versetzen oder ist er nur eine Variante des L’art pour l’art? Oder verläuft sein Weg irgendwo zwischen diesen beiden Extremen?

Der Sportdiskurs kennt alle drei Positionen. Seit Pierre de Coubertin gefällt sich die Olympische Bewegung in der Rolle eines Vorreiters und Botschafters des Friedens in der Welt. Skeptiker indes beharren darauf, dass die Spiele eher Frieden brauchen, damit sie überhaupt stattfinden können, als dass sie ihn bringen, dass sie angewiesen sind auf entgegenkommende politische Rahmenbedingungen. Bricht der Sport den Frieden nicht sogar immer wieder oder beschädigt ihn zumindest, indem er sich für alle möglichen Ziele einspannen lässt? Bringen, Brauchen, Brechen: Dies sind die drei Beziehungen, in denen der Sport grundsätzlich zum Frieden stehen kann.

Wo liegen Potentiale und Ansatzpunkte für sporteigene Friedensbeiträge einerseits, für Belastungen und Störungen des Friedens im Umfeld von Sportereignissen andererseits? Exemplarische Fälle ge- oder misslingender Friedensimpulse des Sports sollen auf dem Programm stehen, darüber hinaus die Bedingungen, unter denen die sporttypischen zivilisierenden bzw. entzivilisierenden Potentiale erst freigesetzt werden.

Die Tagung wird an der Frage arbeiten, ob der Sport den Zielen des Friedens möglicherweise umso näher kommt, je strikter er sich an den Botschaften seines kulturellen Eigensinns orientiert. Folgende und verwandte Themen sollten auf der Tagung verhandelt werden:
- Die Politik der Sportverbände z.B. im Umfeld des Ersten oder Zweiten Weltkriegs
- Die Bedeutung des Sports bei der Aussöhnung zwischen Staaten und Nationen
- Beispiele erfolgreicher und erfolgloser „Ping-Pong-Diplomatie“
- Gewaltsame politisch-militärische Interventionen in das sportliche Geschehen
- National verengter Blick der Medien auf internationale Sportereignisse
- Die Friedensbotschaft des sportlichen Wettbewerbs als Modell gewaltfreien Kampfes
- Das Olympische Dorf als Insel friedlicher Begegnung und Völkerverständigung

Vorgesehen sind noch nicht publizierte Beiträge von maximal 30 Minuten mit anschließender Diskussion von 15 Minuten. Arbeitstitel, maximal einseitige Projektskizze und Kurzvita sind einzureichen bei der Schwabenakademie Irsee bis 15. August 2011. Das Tagungsprogramm wird Ende August 2011 aus den vorgeschlagenen Beitragsthemen erstellt und publiziert. Die Tagung findet statt von Freitag bis Sonntag, 15. bis 17. Juni 2012. Eine Publikation der Tagungsergebnisse ist vorgesehen.

Konzeption und Leitung: Sven Güldenpfennig, Aachen / Markwart Herzog, Irsee.

Kontakt: Dr. Markwart Herzog, Schwabenakademie Irsee, Klosterring 4, 87660 Irsee, markwart.herzog@schwabenakademie.de

Programm

Kontakt

Herzog Markwart

Schwabenakademie Irsee
Klosterring 4, 87660 Irsee
08341 906 660
08341 906 669

markwart.herzog@schwabenakademie.de

http://www.schwabenakademie.de
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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