20. Braunauer Zeitgeschichte-Tage 'Schwieriges Erbe'

20. Braunauer Zeitgeschichte-Tage 'Schwieriges Erbe'

Veranstalter
Verein für Zeitgeschichte Braunau am Inn; Verein für Zeitgeschichte Inn-Salzach e.V., Simbach; Österreichischer Gedenkdienst, Innsbruck
Veranstaltungsort
Gugg
Ort
Braunau am Inn
Land
Austria
Vom - Bis
23.09.2011 - 25.09.2011
Deadline
23.09.2011
Von
Dr. Andreas Maislinger

Nach jahrelangen Diskussionen konnten von 25. bis 27. September 1992 in der Musikschule die Ersten Braunauer Zeitgeschichte-Tage stattfinden.

Da die Stadt Braunau am Inn sich lange nicht dem Erbe und der damit verbundenen Belastung, die Geburtsstadt von Adolf Hitler zu sein, stellen wollte, war es naheliegend, die Tagung „Unerwünschtes Erbe“ zu nennen und Vertreter von Orten einzuladen, die auch ein Problem mit ihrer jüngsten Geschichte hatten. Schließlich hatten alle das gleiche Leiden, aus einem Ort zu stammen, der mit einem Verbrechen in Verbindung gebracht wird.

Nachdem wir uns in der Folge bei den Zeitgeschichte-Tagen mit den verschiedensten Themen beschäftigt hatten, werden wir bei der Jubiläumstagung von 23. bis 25. September 2011 an den Ausgangspunkt zurückkehren und uns fragen, was sich seit 1992 verändert hat.

Um es vorwegzunehmen: Vieles!
Wie Braunau am Inn haben die meisten Orte ihr unerwünschtes Erbe angenommen und sich aktiv damit auseinandergesetzt. 1992 wollte sich die Stadt Berchtesgaden noch keiner Auseinandersetzung um den Obersalzberg stellen, dieses Jahr wird der Bürgermeister kommen und der Historiker Albert Feiber wird die 1999 eröffnete Dokumentation Obersalzberg vorstellen. Der Blick nach Obersalzberg ist für uns Braunauerinnen und Braunauer besonders wichtig. Im Gegensatz zu unserer Stadt ist nämlich der Obersalzberg tatsächlich eine Pilgerstätte für Alt- und Neo-Nazis. Anders als das Haus in der Salzburger Vorstadt sind auch die Geburtshäuser von Josef Stalin und Benito Mussolini in Gori und Predappio Pilgerstätten.

Programm

20. Braunauer Zeitgeschichte-Tage „Schwieriges Erbe“
19 Jahre nach dem „Unerwünschten Erbe“ 1992
Braunau am Inn, Kultur im Gugg, 23.- 25. September 2011

Wissenschaftliche Leitung
Dr. Andreas Maislinger, Innsbruck

Freitag, 23. September 2011

19.30

Begrüßung und Eröffnung
Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher, Stadt Braunau am Inn
Mag. Florian Kotanko, Obmann Verein für Zeitgeschichte
Präsidentin Mag. Barbara Prammer, Österreichischer Nationalrat

20.00

Vermarktung, Verdrängung, Vermittlung.
Der Obersalzberg nach 1945
Albert Feiber M.A., Institut für Zeitgeschichte München
Bürgermeister Franz Rasp, Markt Berchtesgaden
Cornelius Schwärzler, Österreichischer Gedenkdienst

Samstag, 24. September 2011

9.00

Erinnern ist ein Lebensmittel, das nicht allen schmeckt: Die beiden NS-Lager Weyer-St.Pantaleon im Bezirk Braunau.
Dr. Ludwig Laher, Verein Erinnerungsstätte Lager Weyer/Innviertel

9:30

Die vergessenen Dachauer Außenlagerkomplexe Kaufering und Mühldorf:
Probleme des Gedenkens
Dr. Edith Raim, Institut für Zeitgeschichte München

10:00

Unerwünscht und verschwiegen: Die Kinder von Etzelsdorf in Pichl bei Wels. Von der Zufallsinformation über ein NS-Kinderheim zur Gedenkinitiative für Zwangsarbeiterinnen(kinder)
Mag. Martin Kranzl-Greinecker, Pichl bei Wels

10:30

Der schwierige Weg des Gedenkens. Von der Vertriebenenunterkunft zum Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim.
Mag. Florian Schwanninger, Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim

11:00

Schlier: Schweres Erbe zwischen Hightech und KZ- Gräuel
Dr. Franz Ottinger, Arge Schlier, Frankenburg am Hausruck

11.30

Ein langer Schatten: Josef Mengele
Walter Grabert M.A., Stadtarchivar und Museumsleiter, Günzburg

14:00

Stadtführung
Christine Schmid und Hannes Waidbacher sen.

15:00

Von der Last zum Lernort: Dachau und die Zeitgeschichte
Dr. Bernhard Schoßig, Dachau

16:00

Als Erbengeneration in Mauthausen die Verantwortung übernehmen
Bürgermeister Thomas Punkenhofer, Marktgemeinde Mauthausen
Walter Hofstätter, Perspektive Mauthausen

16:30

Von den braunen Flecken zum Welser Modell: Wels und sein Umgang mit dem Nationalsozialismus
Bürgermeister Dr. Peter Koits, Stadt Wels
Dr. Robert Eiter, OÖ Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus

17:00

Von der Verdrängung zur bewussten Auseinandersetzung: Änderungen im Bewusstsein der Bewohner der Stadt Kielce
Prof. Dr. Stanislaw Meducki, Technische Universität Kielce

20:00

Unerwünschtes Erbe? Schwieriges Erbe?
Braunau am Inn:
Bürgermeister Mag. Johannes Waidbacher, Stadt Braunau am Inn
Gori und sein Stalin Museum:
Lasha Bakradze, Leiter Literaturmuseum Tiflis, Georgien
Predappio:
Sindaco Giorgio Frassineti, Stadt Predappio

Sonntag, 25. September 2011

9.00

Stadtführung
Christine Schmid und Hannes Waidbacher sen.

10:00

Im Scheitern erfolgreich?
Rezeption des Widerstands gegen den NS-Staat im politischen Erinnerungskampf
Prof. Dr. Peter Steinbach, Gedenkstätte Deutscher Widerstand

11:00

Von Osijek über Auschwitz nach Hollywood: Gespräch mit dem Produzenten von Schindlers Liste und Gladiator
Oscarpreisträger Dr. h.c. Branko Lustig, Jüdisches Film Festival Zagreb
Danijela Vrdoljak, Historikerin und Dokumentarfilmerin, Bonn

Kontakt

http://www.hrb.at/bzt
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Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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