Deutsche Militärjustiz im Zweiten Weltkrieg

Deutsche Militärjustiz im Zweiten Weltkrieg

Veranstalter
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden; Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau / Stiftung Sächsische Gedenkstätten; Gedenkstätte Roter Ochse Halle(Saale) / Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt
Veranstaltungsort
Umweltzentrum Dresden, Schützengasse 16-18, 01067 Dresden
Ort
Dresden
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.10.2011 - 22.10.2011
Deadline
14.10.2011
Website
Von
Claudia Bade

Im Dresdner Umweltzentrum findet vom 20.-22. Oktober 2011 der Workshop „Deutsche Militärjustiz im Zweiten Weltkrieg“ statt. Historikerinnen und Historiker aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Österreich und Polen diskutieren neueste Forschungsergebnisse zu verschiedenen Aspekten der Geschichte der Wehrmachtjustiz. Im Zentrum steht dabei der Blick auf die Gewaltgeschichte des Zweiten Weltkriegs und die Akteure im Krieg. Zunächst wird der Beitrag der NS-Militärjustiz zur Disziplinierung der eigenen Soldaten an der Front und im Ersatzheer erörtert , sodann die Frage, auf welche Weise die Wehrmachtjustiz zur Bekämpfung des Widerstands in den besetzten Ländern Europas beitrug. Des Weiteren werden neueste Erkenntnisse über den Wehrmachtstrafvollzug sowie verschiedene methodische Zugänge zur Historiographie der Wehrmachtjustiz zur Diskussion gestellt. Abschließend soll ein Ausblick auf künftige Forschungsthemen und –ansätze europaweit geleistet werden. Der Workshop wird vom Hannah-Arendt-Institut in Kooperation mit dem Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau / Stiftung Sächsische Gedenkstätten und der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle(Saale) / Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt durchgeführt.

Programm

Donnerstag, den 20.10.2011

14:00 Uhr
Begrüßung Günther Heydemann (Dresden), Einführung C. Bade / W. Oleschinski / M. Viebig

Panel 1: Die Praxis der Militärjustiz an der „Heimatfront“ und im Ersatzheer (Moderation: Clemens Vollnhals, Dresden)

14:30 Uhr
Kerstin Theis (München): „Das Ziel ist klar, ein 1918 wird das Ersatzheer nie erleben!“ –Spezifika der Wehrmachtjustiz im Ersatzheer an der „Heimatfront“

15:15 Uhr
Albrecht Kirschner (Marburg): Zu den Handlungsspielräumen der Wehrmachtrichter am Marburger Feldkriegsgericht

16:00 Uhr
Kaffeepause

16:30 Uhr
Detlef Garbe (Hamburg): Widerruf oder Schafott: Die Prozessstrategie des Reichskriegsgerichtes in Verfahren gegen Zeugen Jehovas und andere religiös motivierte Kriegsdienstverweigerer

17:15 Uhr
Michael Viebig (Halle/S.): Die Unterlagen des Reichskriegsgerichtes im Militärhistorischen Archiv der Tschechischen Republik in Prag

19:30 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag im Stadtmuseum Dresden (Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden)
Christoph Rass (Osnabrück): Täter im Fadenkreuz der Forschung: Biografien und Handlungsmuster von Wehrmachtjuristen

Anschließend kleiner Empfang

Freitag, den 21.10.2011

Panel 2: Wehrmachtjustiz in den besetzten Ländern
(Moderation: Kai Langer, Magdeburg)

09:00 Uhr
Kerstin von Lingen (Heidelberg): Militärjustiz an Italienern: Partisanenkrieg und Zwangsarbeit vor deutschen Militärgerichten

09:45 Uhr
Claudia Bade (Torgau/Dresden): Das Gericht des Kommandanten von Groß-Paris: Akteure – Urteilspraxis – Besatzungsherrschaft

10:30 Uhr
Kaffeepause

11:00 Uhr
Ryszard Kaczmarek (Katowice): Wehrmachtsoldaten oder Zwangsrekrutierte? Fahnenflüchtige aus Oberschlesien in den Meldungen des SD und vor deutschen Gerichten 1940–1945

11:45 Uhr
Christoph Brüll (Liège/Lüttich): Die Wehrmachtjustiz als Instrument der Besatzungspolitik in Belgien

12:30 Uhr
Mittagspause

14.30 Uhr
Gaël Eismann (Caen): Das Wirken der Wehrmachtjustiz in Frankreich gegenüber Landeseinwohnern, 1940-1944

15.15 Uhr
Zwischenresümee

15.45 Uhr
Kaffeepause

Panel 3: Wehrmachtstrafvollzug
(Moderation: N.N.)

16:00 Uhr
Lars Skowronski (Halle/S.): Die Feldstraflager der Wehrmacht im Spiegel von Nachkriegsermittlungen in Ost und West

16:45 Uhr
Peter Steinkamp (Freiburg/Br.): Lebensbedingungen und Gesundheitsbedingungen in den Feldstrafgefangenenabteilungen

17:30 Uhr
Ende des Tages

Samstag, den 22.10.2011

Panel 4: Zugänge zur Erforschung der Wehrmachtjustiz
(Moderation: N.N.)

09:00 Uhr
Thomas Kopp (Berlin): Das Besatzungsstrafrecht in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten – Ein Überblick aus juristischer Sicht

09:45 Uhr
Maria Fritsche (Trondheim): Männlichkeit als Forschungskategorie? Vom Nutzen gendertheoretischer Ansätze für die Erforschung der Wehrmachtjustiz

10:30 Uhr
Kaffeepause

11:00 Uhr
Magnus Koch (Hamburg): Die Wehrmachtjustiz in Norwegen – Planungsskizze eines internationalen Forschungs- und Ausstellungsprojekts

11:45 Uhr
Albrecht Kirschner (Marburg): Aktivitäten der Marburger Geschichtswerkstatt zum Thema Militärjustiz

12:30 Uhr
Resümee

13:00 Uhr
Imbiss

14:00 Uhr – 15:30 Uhr
Option: Führung durch die neue Ausstellung im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr, Dresden (Olbrichtplatz 2, 01099 Dresden)

Kontakt

Claudia Bade

Hannah-Arendt-Institut für Totalitaristmusforschung e.V. an der TU Dresden
01062 Dresden

Claudia.Bade@stsg.smwk.sachsen.de


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