Grenzüberschreitungen und Historische Diskursanalyse

Grenzüberschreitungen und Historische Diskursanalyse

Veranstalter
Franz X. Eder, Wien; Achim Landwehr, Düsseldorf; Jürgen Martschukat, Erfurt; Philipp Sarasin, Zürich
Veranstaltungsort
Kleine Synagoge (An der Stadtmünze 4-5, 99084 Erfurt)
Ort
Erfurt
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.05.2013 - 25.05.2013
Deadline
15.03.2012
Website
Von
Jürgen Martschukat, Lehrstuhl Nordamerikanische Geschichte, Universität Erfurt

Call for Papers: 4. Internationale Tagung zur Historischen Diskursanalyse

Diskursgrenzen bilden die Grenzen dessen, was sagbar ist, und sie hegen unsere Möglichkeiten ein, Dinge zu denken und zu tun. Zugleich wäre „eine Grenze, die absolut nicht überquert werden könnte, […] inexistent“, wie Michel Foucault im Jahr 1963 schrieb. Auch wenn die Möglichkeit der Überschreitung also eine Grundbedingung für die Existenz einer Grenze ist, so stellen Grenzüberschreitungen zugleich Gewissheiten in Frage, bringen das Denken in Schwierigkeiten, verunsichern die einen und ermächtigen die anderen.

Auf unserer vierten Tagung wollen wir uns dem Verhältnis von historischer Diskursanalyse und Grenzüberschreitungen zuwenden. Wir wollen erstens fragen, wie Diskursgrenzen überhaupt überschritten werden können, wenn sie doch den Rand dessen markieren, was in einem bestimmten historischen Augenblick gerade noch sprachlich greifbar ist. Wir wollen zweitens fragen, wie Überschreitungen von Diskursgrenzen mit Überschreitungen anderer Grenzen korrespondieren – etwa territorialer, regionaler, sozialer, körperlicher Art und weiterer mehr. Anders formuliert: Inwieweit ist Bewegung in unterschiedlichster Art notwendige Bedingung dafür, die Grenzen unserer Vorstellungs- und Denkweisen sichtbar werden zu lassen und zu verschieben? Aus postkolonialer Perspektive stellt sich daran anknüpfend die Frage, welche Diskurseffekte mit Grenzüberschreitungen oder Grenzverletzungen einhergehen. Sind sie in der Lage, Ordnungen zu destabilisieren und herauszufordern, oder manifestieren und stärken sie bestehende Machtverhältnisse, Prozesse der Ausgrenzung und Unsichtbarmachung? Und wie tun sie dies? Drittens wollen wir fragen, inwieweit Grenzüberschreitungen und -verschiebungen zur Programmatik historischer und kritischer Diskursanalysen gehören. Denn indem Diskursanalysen darauf abzielen, die Kontingenz und geschichtliche Gewordenheit von vermeintlichen Wahrheiten, Stabilitäten und Universalien aufzuschlüsseln, verweisen sie auf deren grundsätzliche Veränderlichkeit sowie auf die Brüchigkeit und Durchlässigkeit, die Grenzen innewohnt. Grenzen aufzuzeigen und zu überschreiten ist mithin ein Akt der Kritik.

Wir erbitten Vorschläge für Tagungsbeiträge, die sich Fragen nach dem Verhältnis von Grenzüberschreitungen unterschiedlichster Art und historischer Diskursanalyse widmen. Sämtliche Beiträge – nicht nur die dezidiert theoretischen - sollen ihre diskursanalytische Fundierung sichtbar machen und diese in Rückkoppelung mit etwaigen empirischen Ausführungen diskutieren.

Senden Sie ein 1-2seitiges Abstract (3.-4.000 Zeichen) an:
juergen.martschukat@uni-erfurt.de

Organisation:
Jürgen Martschukat, Silvan Niedermeier und Patricia Wiegmann (alle Universität Erfurt), „Plattform Weltregionen und Interaktionen“, Universität Erfurt

Programm

Kontakt

Jürgen Martschukat
Universität Erfurt
E-Mail: juergen.martschukat@uni-erfurt.de


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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