60 Jahre Ausbau der innerdeutschen Grenze

60 Jahre Ausbau der innerdeutschen Grenze

Veranstalter
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg; Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn; Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen Sachsen-Anhalt, gefördert durch die Stiftung Rechtsstaat Sachsen-Anhalt e.V.
Veranstaltungsort
Gedenkstätte Deutsche Teilung, An der Bundesautobahn 2, 39365 Marienborn
Ort
Marienborn
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.05.2012 - 05.05.2012
Deadline
30.04.2012
Von
Christian Vaterodt

Auf der 2. Parteikonferenz der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) vom 9. bis 12. Juli 1952 verkündete der Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, Walter Ulbricht, den „planmäßigen Aufbau des Sozialismus“ in der Deutschen Demokratischen Republik. Nur wenige Wochen zuvor, am 26. Mai, hatte das SED-Regime damit begonnen, die Demarkationslinie zur Bundesrepublik abzuriegeln und Regimekritiker aus dem Grenzgebiet zwangsweise auszusiedeln. Unvermittelt sahen sich ganze Gebiete und Gemeinden zu Randregionen degradiert. Die Grenzlinie wurde zu einer mit Stacheldraht gesicherten Sperrzone ausgebaut, die fortan nicht nur die Flucht der eigenen Bürger gen Westen verhindern, sondern auch „Feinde“ der neuen Ordnung fernhalten sollte.

Mit dem Ausbau der „Staatsgrenze West“ begann ein wechselseitiger politischer, wirtschaftlicher und kultureller Prozess, dessen Auswirkungen bis in die Gegenwart hineinreichen. Die beiden deutschen Nachkriegsgesellschaften dürfen demnach als ein verflochtener Kommunikations- und Handlungsraum verstanden werden, sodass neben den Ereignissen in der DDR auch die parallelen Entwicklungen in der Bundesrepublik und auf internationaler Ebene berücksichtigt werden müssen.

Die Tagung macht sich diesen Anspruch zu eigen und beleuchtet die nunmehr sechzig Jahre zurückliegenden Ereignisse vor dem Hintergrund der deutschen Zweistaatlichkeit und des Kalten Krieges und verdeutlicht anhand wissenschaftlicher und erfahrungsgeschichtlicher Beiträge das ungebrochene Diskussions- und Forschungspotenzial dieses Teils der deutschen und europäischen Geschichte.

Programm

Freitag, 04.05.2012

15.00 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Silke Satjukow, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Dr. Sascha Möbius, Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

Grußworte
Prof. Dr. Klaus-Erich Pollmann, Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Dr. Kai Langer, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt

15.30 Uhr
Einleitungsvortrag
Die internationalen und nationalen Rahmenbedingungen des Grenzausbaus 1952
Prof. Dr. Hans-Heinrich Nolte, Leibniz-Universität Hannover

Motivationen und Deutungen
Moderation: Prof. Dr. Silke Satjukow

16.15 Uhr
Penetrations- oder Fluchtverhinderungswall? Walter Ulbricht und die „Republikflucht“ 1952/53
Dr. Michael Kubina, Forschungsverbund SED-Staat an der FU Berlin

17.00 Uhr
Kaffeepause

Soziale, militärische und wirtschaftliche Aspekte
Soziale Aspekte
Moderation: Prof. Dr. Silke Satjukow

17.15 Uhr
1952 und die Sozialgeschichte der innerdeutschen Grenze
Dr. Kay Kufeke, Berlin

18.00 Uhr
„Drüben bleiben?“- Zonenflüchtlinge in der Bundesrepublik
Dr. Jeannette van Laak, Justus-Liebig-Universität Gießen

18.45 Uhr
Abendessen

19:30 Uhr
Rundgang über das Gelände der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

Samstag, 05.05.2012

Militärische Aspekte
Moderation: Dr. Sascha Möbius

9.00 Uhr
Die Abriegelung der Grenze am Beispiel Hötensleben / Offleben / Schöningen
Achim Walther, Vorsitzender des Grenzdenkmalvereins Hötensleben e.V.

9.45 Uhr
Der Grenzschutz der Bundesrepublik Deutschland (BGS, Zoll, Westalliierte, andere Sicherheitsorgane)
Bernd Walter, Präsident des Grenzschutzpräsidiums Ost a.D., Berlin

10.30 Uhr
Die Grenze und die Grenzregion nach innen absichern. Grenzabriegelung, Grenzpolizei und ihre Grenzhelfer in den fünfziger Jahren
Dr. Gerhard Sälter, Berlin / Marburg

11.15 Uhr
Kaffeepause

Wirtschaftliche Aspekte
Moderation: Dr. Sascha Möbius

11.30 Uhr
Die Entwicklung des Bezirks Magdeburg in den 1950er Jahren
Prof. Dr. Mathias Tullner, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

12.15 Uhr
Die wirtschaftspolitischen Reaktionen auf die Schließung der innerdeutschen Grenze
Prof. Dr. Christopher Kopper, Universität Siegen

13.00 Uhr
Zankapfel „Coburger Sonderabkommen“ 1950 – 1952: Die um-strittene Beschäftigung bayerischer Facharbeiter im südthüringischen Bergbau
Prof. Dr. Peter E. Fäßler, Universität Paderborn

13.45 Uhr
Abschlussdiskussion / Mittagessen

Kontakt

Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt

Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
An der Bundesautobahn 2, 39365 Marienborn
039406-9209.0
039406-9209.9

Info-marienborn@stgs.sachsen-anhalt.de

http://www.stgs.sachsen-anhalt.de
Redaktion
Veröffentlicht am