Ordnung und Chaos im Mittelmeerraum

Ordnung und Chaos im Mittelmeerraum

Veranstalter
Zentrum für Mittelmeerstudien, Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltungsort
Ruhr-Universität
Ort
Bochum
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.11.2012 - 01.12.2012
Deadline
03.08.2012
Von
Christine Isabel Schröder

Das Zentrum für Mittelmeerstudien der Ruhr-Universität Bochum lädt vom 30.11. bis 01.12.2012 zum 3. Bochumer Nachwuchsworkshop für MediterranistInnen "Ordnung und Chaos im Mittelmeerraum" ein.

Der Workshop richtet sich an Promovierende aus den Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften, z.B. den Literatur-, Geschichts-, Religions- und Politikwissenschaften, archäologischen Wissenschaften, der Geographie, Ethnologie sowie verwandten Fächern. Die Veranstaltung soll NachwuchswissenschaftlerInnen Gelegenheit bieten, eigene Forschungsarbeiten und -ansätze im Bereich der Mittelmeerforschung in einem interdisziplinären Rahmen vorzustellen und zu diskutieren.

Der diesjährige Nachwuchsworkshop rückt die unterschiedlichen Ebenen, Prinzipien und Vorstellungen von Ordnung und Chaos im Mittelmeerraum in den Fokus.

'Ordnung' und 'Chaos' sind Deutungsmuster, die gerade in aktuellen politischen Fragen immer wieder auf den Mittelmeerraum angewendet werden. Dabei bedeutet die Konstruktion des mediterranen Raums an sich schon einen Versuch sinnstiftender Ordnung. Die Charakterisierung des Mittelmeers als Raum zwischen Ordnung und Chaos nehmen wir zum Anlass, um über Kategorien der 'Ordnung des Wissens' und ihre sozio-historische Verortung einerseits, andererseits über verschiedene historische und aktuelle Formen und Formationen von Ordnungsversuchen und Erfahrungen von Un- und Um-Ordnung im Mittelmeerraum zu reflektieren.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Bestreben zur Herstellung von Ordnung, zum Schaffen von Strukturen und Stabilität auch als Kehrseite erscheinen kann: Die (neue) Ordnung der einen bedeutet häufig Unordnung, Verlust und Niedergang, das Ende alter Ordnungen, Strukturen und Traditionen der anderen. In diesem Zusammenhang sollen auch Zwischenräume, Übergänge und widersprüchliche Erfahrungen von Ordnung und Chaos thematisiert werden.

Wir bitten um Beiträge, die Fragen wie die Kontrolle, herrschaftliche Durchdringung und Aneignung von Raum, Grenzziehungen und Abgrenzungen - beispielsweise zwischen mobilen und sesshaften Gemeinschaften -, die Beziehung zwischen Mensch/‚Kultur' und ‚Natur', ideologische Ordnungen oder ähnliche Aspekte thematisieren. Perspektiven können dabei z. B. der Blick auf Strukturen, Ereignisse oder die Erfahrungen Einzelner bzw. sozialer, politischer oder religiöser Gemeinschaften sein.

Mögliche Leitfragen sind:
- Inwiefern spiegeln die wissenschaftlichen und (geo)politischen Diskurse über den Mittelmeerraum das Bestreben wider, einen Raum und seine menschlichen Aktivitäten und Beziehungen in ihrer Disparität und Komplexität zu ordnen und zu systematisieren?
- In welchen spezifischen Kontexten entstehen welche historischen und aktuellen Konjunkturen und Wechselwirkungen von ordnenden und 'chaotisierenden' (Leit-)Bildern?
- Wie schlagen sich Konzepte von Ordnung und Chaos in den materiellen Hinterlassenschaften nieder?
- Welche Bilder und Erzählungen von Chaos und Ordnung, von Meer und Land, Mensch und Natur lassen sich in den verschiedenen Gruppen und Gesellschaften finden, die den Mittelmeerraum prägten und immer noch prägen?
- Lassen sich mediterrane Erinnerungsorte mit Konzepten von Stabilität und Instabilität zusammendenken? Welche Erfahrungen von Migration und Entwurzelung, von Widerstand gegen und Unterwerfung unter Mehrheitsordnungen werden etwa in Überlieferungen sinnstiftend eingebunden oder fließen in materielle Kultur, Literatur, Kunst und Musik ein?
- Aber auch: Welche Übergänge, Zwischenräume und Alternativen zwischen Ordnung und Chaos lassen sich erkennen?
- Wie wird sich mit konkreten Ordnungen wie etwa Geschlechterverhältnissen oder Sesshaftigkeit in der Praxis auseinandergesetzt und wie werden diese Entwürfe in Handlungen übersetzt?

Bitte senden Sie Ihre elektronische Bewerbung bis zum 03.08.2012 an zms-workshop@rub.de. Die Bewerbung sollte ein Exposé (ca. 500 Wörter + 5 Keywords) für einen Vortrag von insgesamt 20 Min. sowie ein kurzes, aussagekräftiges CV beinhalten.

Die Kosten für Anreise und Übernachtung werden vom Zentrum für Mittelmeerstudien getragen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an zms-workshop@rub.de

Programm

Kontakt

Eleni Markakidou

Zentrum für Mittelmeerstudien
Konrad-Zuse-Str. 16, D-44801 Bochum
+49 (0)234 - 3227276
+49 (0)234 - 3214713

zms-workshop@rub.de

http://www.zms.ruhr-uni-bochum.de
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Veröffentlicht am
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Thema
Arbeit und Arbeitsbeziehungen, Arbeitergeschichte, Archäologie, Begriffsgeschichte, Historische Semantik, Bevölkerungs- und Migrationsgeschichte, Bildungs-, Erziehungs- und Universitätsgeschichte, Biografie, Bürgertumsforschung, Erinnerungsforschung / Gedächtnisgeschichte, Ethnologie / Historische Anthropologie, Europäische Integration / Integrationsgeschichte, Frauen-, Männer- und Geschlechtergeschichte, Freizeit- und Tourismusgeschichte, Geistes- und Ideengeschichte, Intellectual History, Geschichtsvermittlung, Didaktik und Public History, Historiografiegeschichte, Historische Antisemitismusforschung, Historische Bildforschung, Historische Diskursanalyse, Historische Friedensforschung, Imperiengeschichte, Internationale Beziehungen, Jüdische Geschichte, Kirchengeschichte, Kolonialgeschichte und Dekolonisation, Konsumgeschichte, Kultur, Kulturgeschichte und -wissenschaft, Kunstgeschichte und -wissenschaft, Literaturgeschichte und -wissenschaft, Mediengeschichte und -wissenschaft, Medizingeschichte, Gesundheit und Krankheit, Mentalitätsgeschichte, Mikro-, Lokal- oder Alltagsgeschichte, Militär- und Gewaltgeschichte, Musikgeschichte und -wissenschaft, NS / Faschismusgeschichte, Nationalismusgeschichte / Nationalisierung, Naturwissenschaften, Oral History / Zeitzeugen, Parteien, Verbände und soziale Bewegungen, Politik, Politikgeschichte und -wissenschaft, Postkoloniale Geschichte, Raumgeschichte, Geografie, Recht, Regional- und Landesgeschichte, Religionsgeschichte und -wissenschaft, Rezeptionsgeschichte, Sozial- und Gesellschaftsgeschichte / Sozialwissenschaften, Soziales, Stadt- und Metropolengeschichte, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaften, Transnationale Geschichte, Umweltgeschichte, Vergleich und Transfer / Historische Komparatistik, Welt- und Globalgeschichte, Wirtschaft, Wissenschaft, Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftspolitik, Wissensgeschichte
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