Ein bisschen Frieden? Der Wunsch nach Frieden und seine Manifestationsformen in den 1980er Jahren

Ein bisschen Frieden? Der Wunsch nach Frieden und seine Manifestationsformen in den 1980er Jahren

Veranstalter
Philipp Baur / Stefan Hartmann, Universität Augsburg
Veranstaltungsort
Tagungszentrum Annahof
Ort
Augsburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.08.2012 - 05.08.2012
Deadline
20.07.2012
Website
Von
Stefan Hartmann

24. April 1982: Nicole gewinnt mit »Ein bisschen Frieden« den Grand Prix Eurovision de la Chanson und landet mit dem Lied einen internationalen Erfolg.

10. Juni 1982: Etwa 400 000 Menschen demonstrieren im Bonner Hofgarten gegen den Nato-Doppelbeschluss und für Frieden und Abrüstung – bis heute eine der zahlenmäßig größten bundesdeutschen Demonstrationen.

Das Schreckensszenario eines Atomkrieges zwischen Ost und West führte in den 1980er Jahren zu europaweiten Protestaktionen und mobilisierte die Menschen, von kleinen Stadtteilinitiativen bis hin zu Großdemonstrationen der Friedensbewegung. Zugleich schrieb sich eine mehr oder weniger kommerziell orientierte Populärkultur Frieden auf ihre Fahnen. Im Rückblick wird deutlich, dass es in der polarisierten Debatte um Auf- oder Abrüstung sowie »Frieden und Freiheit« um weit mehr ging als nur militärische oder diplomatische Fragen: Der Wunsch nach Frieden war wesentlich facettenreicher und markierte in den 1980er Jahren ein zentrales Moment gesellschaftlicher, kultureller und politischer Selbstverständigung. Vor diesem Hintergrund nähert sich die Graduiertentagung dem Thema Frieden aus unterschiedlichen, interdisziplinären Perspektiven an. Neben politischen Akteuren und verschiedenen Protestbewegungen werden die künstlerischen und populärkulturellen Auseinandersetzungen mit dem Thema, die Ikonografie von Friedenssymbolen, das Verhältnis von Umwelt und Frieden sowie die Erinnerungskultur und das Nachleben der Friedensdebatte betrachtet.

Programm

Tag 1 (Freitag)

13.00 – 14.00 Uhr Get Together (Kaffee und Brezen)

14.00 – 14.30 Uhr Begrüßung: Vizepräsident Prof. Dr. Axel Tuma, Universität Augsburg; Timo Köster, Peter Grab, Stadt Augsburg
Einführung: Philipp Baur; Stefan Hartmann

14.30 – 16.00 Uhr Sektion 1: Politik und Frieden
Moderation: Christoph Weller (Augsburg)

14.30 – 15.00 Uhr Jan Hansen (Berlin)
SPD und Nachrüstung: Eine Protestgeschichte (1979-1983)

15.00 – 15.30 Uhr Agnes von Bressensdorf (München)
Frieden durch Kommunikation. Hans-Dietrich Genscher und das Ende der Détente zwischen Diplomatie, Parlament und medialer (Selbst-)Inszenierung (1979-1983)

15.30 – 16.00 Uhr Diskussion

16.00 – 16.30 Uhr Kaffeepause

16.30 – 18.00 Uhr Sektion 2: Kultur und Frieden
Moderation: Daniel Eberhard (Augsburg)

16.30 – 17.00 Uhr Philipp Baur (Augsburg)
Populärkultur und Frieden: Akteure - Positionen - Kontroversen

17.00 – 17.30 Uhr Susanna Layh (Augsburg)
„Denn wer keine Angst hat, dem mangelt es nur an Phantasie“ – Die Literarisierung der Debatte um Krieg und Frieden in Irmtraud Morgners Roman Amanda

17.30 – 18.00 Uhr Diskussion

18.00 – 20.00 Uhr Abendessen / Stehempfang

20.00 Uhr Öffentlicher Vortrag/Key Note: Peter Wicke (Berlin): „Give Peace a Chance“ - Popmusik und Politik
Moderation: Michael Ahlers (Augsburg)

Tag 2 (Samstag)

09.30 – 11.00 Uhr Sektion 3: Protest und Frieden
Moderation: Christoph-Becker Schaum (Berlin)

09.30 – 10.00 Uhr Anne Bieschke (Augsburg)
„Frieden im Patriarchat ist Krieg für Frauen“– Die Frauenfriedensbewegung

10.00 – 10.30 Uhr Claudia Kemper (Hamburg)
Ethik und Protest. Über die Protestkultur der „Internationalen Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs“

10.30 – 11.00 Uhr Diskussion

11.00 – 11.30 Uhr Kaffeepause

11.30 –13.00 Uhr Sektion 4: Die symbolische Repräsentation der Friedensbewegung
Moderation: Christian Drude (Augsburg)

11.30 – 12.00 Uhr Nicola Hille (Tübingen)
Picassos Friedenstaube als Symbol und Emblem für die Friedensbewegung der 1980er Jahre

12.00 – 12.30 Uhr Marco Dräger (Göttingen)
Sterben oder desertieren für den Frieden? Zwei Generationen, zwei Denkmäler, ein Ziel

12.30– 13.00 Uhr Diskussion

13.00 – 14.30 Uhr Mittagessen

14.30 – 15.30 Uhr Sektion 5: Politiker und ihre mediale Repräsentation
Moderation: Stefan Hartmann (Augsburg)

14.30 – 15.00 Uhr Johannes von Müller (Berlin)
Vom Krisenmanager zum Karikierten Kanzler. Die Ikonologie Helmut Schmidts in dem sich verändernden gesellschaftlichen Klima der Bundesrepublik, 1977-1982

15.00 – 15.30 Uhr Diskussion

15.30 – 16.00 Uhr Kaffeepause

16.00 – 17.30 Uhr Sektion 6: Umwelt und Frieden
Moderation: Elke Seefried (München)

16.00 – 16.30 Uhr Tilmann Grabbe (Marburg)
Auf dem Weg zum Frieden mit der Natur? Systemtheorie, Kybernetik und Ökologie in der Bundesrepublik der achtziger Jahre

16.30 – 17.00 Uhr Daniel Bürkner (Berlin)
Tschernobyl – Paradigmen der Unischtbarkeit

17.00 – 17.30 Uhr Diskussion

18.00 – 19.30 Uhr Pause/Abendessen (fakultativ)

19.30 – 20.30 Uhr Ausstellungsführung „Zu viel Panzer, zu wenig Hirn. Kunst für den Frieden – Positionen aus 6 Jahrzehnten“ (optional)

Tag 3 (Sonntag)

09.30 – 11.00 Uhr Sektion 7: Die Mauer:(K)eine Hürde für den Frieden?
Moderation: Reinhild Kreis (Augsburg)

09.30 – 10.00 Uhr Christie Miedema (Amsterdam)
Über Blockgrenzen hinweg: Die Überwindung von Blockdenken und Feindbildern und das Fortbestehen von Missverständnissen zwischen Ost und West.

10.00 – 10.30 Uhr Alexander Leistner (Leipzig)
Kontinuitäten und Neuorientierungen – die Entwicklung der unabhängigen DDR-Friedensbewegung nach 1989

10.30 – 11.00 Uhr Diskussion

11.00 – 12 Uhr Impulsvortrag Philipp Gassert; Stefan Paulus (Augsburg) und Abschlussdiskussion

12.00 – 13.00 Mittagessen

ab 13 Uhr Stadtführung: Friedensstadt Augsburg (optional)

Teilnahme: Aufgrund der begrenzten Platzkapazität ist eine Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Bei Interesse melden Sie sich bitte bis 20.Juli bei:
Stefan.Hartmann@phil.uni-augsburg.de

Kontakt

Stefan Hartmann

Universität Augsburg, GGS
Universitätsstr. 10, 86159 Augsburg

Stefan.Hartmann@phil.uni-augsburg.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung