Heimatmuseum 2015? Aktuelle Herausforderungen und Ansprüche zur Konzeption von Regionalmuseen

Heimatmuseum 2015? Aktuelle Herausforderungen und Ansprüche zur Konzeption von Regionalmuseen

Veranstalter
Stadtgemeinde Feldbach, Museum im Tabor
Veranstaltungsort
Museum im Tabor, Sparkassensaal, Tabor Platz 1, 8330 Feldbach
Ort
Feldbach
Land
Austria
Vom - Bis
27.09.2012 - 29.09.2012
Von
Dornik, Wolfram

Regionalmuseen und insbesondere Heimatmuseen haftet oft der Nimbus der Schrulligkeit und Rückwärtsgewandtheit an. Ihnen kommt aber vielfach eine zentrale Rolle in der regionalen Identitätskonstruktion zu. Im Assmann´schen Sinne garantieren sie fernab der kulturellen Zentren als „dingliche Speicher“ den Übertritt vom Kommunikativen zum Kulturellen Gedächtnis. Schulen nutzen die Möglichkeiten von Authentizität und anschaulichen Einblicken in die Vergangenheit, für Touristen sind diese Museen die erste Anlaufadresse um eine Region kennenzulernen.

Doch ist dieses Konzept „Heimatmuseum“ überhaupt noch zeitgemäß in den Prozessen von Globalisierung, multiplen Identitäten und dem Ende der „großen Erzählungen“? Wie soll/kann/muss ein Heimatmuseum im Jahr 2015 aussehen, damit seine Gestaltung besucherorientiert aber gleichzeitig auch aktuellen museumstheoretischen Ansprüchen entspricht? Wie verändert die europäische Integration den Auftrag für Heimatmuseen? Wen soll es überhaupt ansprechen? Und wie, soll das alles finanziert werden? Zu diesen Fragestellungen werden MuseumsgestalterInnen und WissenschafterInnen in das oststeirische Feldbach eingeladen.

Die Veranstaltung wird von der Stadtgemeinde Feldbach ausgerichtet und ist Teil eines Diskussions- und Partizipationsprozesses, wie das zukünftige Museum im Tabor aussehen soll. Das Museum wurde 1952 von zwei engagierten Frauen gegründet, die parallel zur der Modernisierung der strukturschwachen südoststeirischen Landwirtschaft bäuerliche Traditionen bewahren wollten. Dieser Auftrag war jahrzehntelang auch für die später im Museum Tätigen eine wichtige Antriebskraft. Schrittweise wurden die Sammlungen erweitert, sodass man heute von einem kleinen Universalmuseums sprechen kann. So konnten die Sammlungen um tausende Exponate auf fast 1400 Quadratmeter Ausstellungsfläche erweitert, sowie das aus dem späten 15. Jahrhundert stammende Gebäude des Feldbacher Tabors erhalten werden. Nun stellt sich dem Museum im Tabor die Frage, wie für andere Museen aus einem ähnlichen Umfeld Kontext auch, wie es sich für das 21. Jahrhundert rüsten soll.

Programm

Donnerstag, 27. September, ab 17.30 Uhr
Begrüßung und Eröffnung: Bürgermeister Kurt DEUTSCHMANN

Einleitung: Wolfram DORNIK (Museum im Tabor, Feldbach): Das Museum im Tabor 2015: erste Überlegungen zur Neukonzeption

Rebecca LODER (FH Joanneum Graz): Ideen zur Neugestaltung des Museums im Tabor

Symposion-Keynote: Beat GUGGER (Burgdorf, München), Glokal Museums? Wozu ein Heimatkundemuseum?

Moderation: Rudolf GRASMUG

Freitag, 28. September
1. PANEL: WIE DEFINIEREN?

9-10.30 Uhr

Panel-Keynote: Bettina HABSBURG-LOTHRINGEN (Museumsakademie Joanneum, Graz): Heimatmuseum wozu? Zur gesellschaftlichen Funktion einer Institution

Kommentar: Johann VERHOVSEK (Universität Graz/Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie) und Gabriele SCHANDOR (Museum Pfeilburg, Fürstenfeld)

Moderation: Wolfram DORNIK

Kaffeepause

2. PANEL: WEN ANSPRECHEN?
11-12.30 Uhr

Panel-Keynote: Andreas RUDIGIER (Vorarlberg Museum, Bregenz): Die Alten und die Neuen im Museum: Für wen ein Heimatmuseum?

Kommentar: Heinz KRANZELBINDER (Römerzeitliches Museum Ratschendorf und Landesarchiv Steiermark, Graz) und Wolfgang MUCHITSCH (Universalmuseum Joanneum, Graz)

Moderation: Eva KAINDL-RANZINGER

Mittagessen

3. PANEL: WAS SAMMELN?
14-15.30 Uhr

Panel-Keynote: Wolfgang MUCHITSCH (Universalmuseum Joanneum, Graz), Was sammeln? Zur Bedeutung von Sammlungskonzepten

Kommentar: Roswitha ORAC-STIPPERGER (Universalmuseum Joanneum/Volkskundemuseum Graz) und Brigitte STRAUSS (Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde, Dietenheim/Bruneck)

Moderation: Johann VERHOVSEK

Kaffeepause

4. PANEL: WIE GESTALTEN?
16-17.30 Uhr

Panel-Keynote: Gerhard ABEL (architects pla.net): Usability vs. Design: Wie viel ist den BesucherInnen in der Gestaltung von Regionalmuseen zumutbar?

Kommentar: Karl STOCKER (FH Joanneum/Lehrgang für Ausstellungsdesign) und Gabriele RATH (Rath & Winkler, Innsbruck)

Moderation: Bettina HABSBURG-LOTHRINGEN

Samstag, 29. September
5. PANEL: WIE FINANZIEREN?
9-10.30 Uhr

Panel-Keynote: Stefan TRAXLER (Museumsbund Österreich): Maecenas, ubi es? Ein Überblick zu Finanzierungsmöglichkeiten und -modellen am Beispiel ausgewählter österreichischer Regionalmuseen

Kommentar: Evelyn KAINDL-RANZINGER (MUSIS – Museen und Sammlungen der Steiermark, Graz) und Trixi VRECA (Museum im Alten Zeughaus, Radkersburg)

Moderation: Heinz KRANZELBINDER

Kaffeepause

SCHLUSSDISKUSSION
11-12.30 Uhr

Zusammenfassung der Panels durch die Moderatoren und dann offene Schlussdiskussion

Moderation: Wolfram DORNIK

Mittagessen

Kontakt

Dr. Wolfram Dornik

Stadtgemeinde Feldbach
Museum im Tabor
Tabor Platz 1, 8330 Feldbach

dornik@tabor-feldbach.at

http://www.tabor-feldbach.at