Kolloquium zur Liberalismus-Forschung 2012:
Liberalismus und Zivilcourage. 175 Jahre Göttinger Sieben

Im November 1837 gaben sieben Professoren an der Universität Göttingen ein Beispiel an Zivilcourage, das weit über die Landesgrenzen des Königreichs Hannover hinaus große Aufmerksamkeit erregte. Sie protestierten ohne Rücksicht auf die Folgen gegen die einseitige Aufhebung der vier Jahre zuvor zwischen Monarchen und Landesvertretung vereinbarten Verfassung durch den neuen König. Zwar wurden sie deswegen amtsenthoben und zum Teil auch des Landes verwiesen, dafür aber auch als „Göttinger Sieben“ überaus bekannt und als Vorkämpfer des Rechtsstaats verehrt. Ihre mutige Tat wurzelte in liberalen Überzeugungen, die sie auch später noch – etwa in der Frankfurter Paulskirche – vertreten sollten.

Den Jahrestag der Protestation der Männer um die Brüder Grimm und den Historiker und Staatswissenschaftler Friedrich Christoph Dahlmann nimmt die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit zum Anlass, um über den Zusammenhang von Liberalismus und Zivilcourage in Deutschland bei einem Kolloquium nachzudenken und zu diskutieren. Literaturwissenschaftler, Historiker und Sozialwissenschaftler beschäftigen sich mit Formen von Zivilcourage in der deutschen Geschichte vom Vormärz bis in die Bundesrepublik. In einem Abendvortrag wird abschließend die Bedeutung der Göttinger Protestation noch einmal ausführlich gewürdigt.