Die Philosophische Studienwoche soll fortgeschrittenen Studierenden und Doktoranden Tage des intensiven Austauschs und kompetente Anregung ermöglichen. Interdisziplinarität und das Interesse an philosophischen Fragestellungen sind die Grundlage dafür.
Gott aus dem Spiel zu lassen gilt als weithin akzeptierte Regel für politische Diskussionen und ethische Argumentation. Wo der Glaube an Gott nicht allgemein geteilt wird, da können Begründungen für allgemeingültige Regeln nicht auf Gott zurückverweisen. So lautet zumindest ein weitverbreitetes (nicht nur) liberales Credo. Es scheint geradezu ein Prinzip der säkularisierten und aufgeklärten Neuzeit zu sein, Gott - jenseits der Folklore - aus dem öffentlichen Raum ins Private verabschiedet zu haben. Schließlich könne eh keiner sagen, was Gott eigentlich ist.
Doch es ist keineswegs eindeutig und ausgemacht, dass Gott keine Rolle mehr in Ethik und Politik spielt. Die Bezüge auf ihn tauchen nicht nur Eidesformeln auf, sondern regelmäßig auch dann, wenn es um das Feld der morality politics geht. Wo es etwa bei Fragen um Leben und Tod keine Kompromisse mehr gibt, und wo die Frage nach der Wahrheit im demokratischen Prozess auftritt, da stellt sich auch die Fragen nach Grenzen des Mehrheitsentscheides. Wer setzt solche Grenzen und warum? Wie könnte eine Begründung dafür aussehen?
Vorträge, Seminare und Gespräche führen an den Vormittagen in die Thematik ein. Philosophische, politikwissenschaftliche, sozialethische und soziologische Referate der Teilnehmer treten an den Nachmittagen hinzu: Hier sollen die Teilnehmer eigene Thesen vortragen und Forschungsfragen diskutieren. Interessenten sind eingeladen, sich mit einer Kurzfassung ihrer Thesen (max. 300 Wörter) sowie einem Lebenslauf an der Akademie zu bewerben. Bitte wenden Sie sich dazu bis zum 1.2.2013 per E-mail an: M.Spieker@apb-tutzing.de
Wir laden Sie herzlich zu diesen Studientagen nach Tutzing ein.