Neue Forschungen zum Kalten Krieg in den 1970er und 1980er Jahren / New Research on the Cold War of the 1970s and 1980s (Workshop)

Neue Forschungen zum Kalten Krieg in den 1970er und 1980er Jahren / New Research on the Cold War of the 1970s and 1980s (Workshop)

Veranstalter
SFB 923: Bedrohte Ordnungen, Projekt D04: USA und Sowjetunion: Transformation einer weltpolitischen Ordnungskonkurrenz, 1975-1989, Eberhard Karls Universität Tübingen
Veranstaltungsort
Ort
Blaubeuren
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.09.2013 - 15.09.2013
Deadline
15.03.2013
Website
Von
Martin Deuerlein, Eberhard Karls Universität Tübingen, Seminar für Zeitgeschichte

--- English version below ---

Das Jahr 1983 stellte mit Ronald Reagans Ausspruch, die Sowjetunion sei ein „Reich des Bösen“, seiner Ankündigung der Strategic Defense Initiative und dem Abschuss eines koreanischen Passagierflugzeugs durch die sowjetische Luftabwehr eine dramatische Zuspitzung im „Zweiten Kalten Krieg“ dar. Die sowjetisch-amerikanischen Spannungen eskalierten im November im Umfeld der NATO-Kommandoübung Able Archer 83. Hochrangige sowjetische Militärs und Geheimdienstangehörige fürchteten die Vorbereitung eines nuklearen Erstschlags durch den Westen, weshalb manche Historiker diesen Moment für den gefährlichsten seit der Kubakrise halten.

In den Ereignissen von 1983 kulminierten Spannungen, die bereits mit der Krise der Détente in den siebziger Jahren ihren Ausgang genommen hatten. Gleichzeitig machte der Beginn einer erneuten amerikanisch-sowjetischen Annäherung das Jahr jedoch auch zu einem „Kippmoment“ im Kalten Krieg.

1983 verweist damit als Wendejahr sowohl auf Phasen der Konfrontation als auch der Kooperation in den Beziehungen zwischen Ost und West. Der Workshop möchte deshalb den dreißigsten Jahrestag dieser Ereignisse zum Anlass nehmen, neue Forschungsansätze zum Kalten Krieg der 1970er und 1980er Jahre zu diskutieren.

Ziel des Workshops wird es sein,

- der Frage nachzugehen, welche Faktoren zur Krise der Entspannungspolitik, aber auch zur erneuten Annäherung ab 1983 geführt haben.
- wechselseitige Kommunikation und Verflechtungen über Block- und Fächergrenzen hinweg in den Blick zu nehmen.
- eine auf Europa und die Supermächte zentrierte Perspektive zu überwinden und den Kalten Krieg als globales Phänomen zu betrachten.
- innen- und außenpolitische Entwicklungen verstärkt zusammenzudenken.
- über Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen, politischen sowie ökonomischen Transformationsprozessen der 1970er und 1980er Jahre und dem Kalten Krieg nachzudenken.

Wir freuen uns insbesondere über Beiträge die neben der internationalen Geschichte des Kalten Krieges auch transnationale und kulturgeschichtliche Perspektiven berücksichtigen und bislang vernachlässigte Akteure in den Blick nehmen.

Interessierte NachwuchswissenschaftlerInnen laden wir herzlich ein, sich bis zum 15. März 2013 mit einem kurzen Abstract (ca. 300 Wörter) zu bewerben.

Die Tagungssprache ist Englisch. Reise- und Unterbringungskosten übernimmt der SFB 923.

Kontakt: Martin Deuerlein und Roman Krawielicki, SFB 923: Bedrohte Ordnungen
martin.deuerlein@uni-tuebingen.de

--- English version ----

CFP: New Research on the Cold War of the 1970s and 1980s (Workshop)

Organizers: CRC 923: Threatened Order. Societies under Stress,
Project D04: The USA and the Soviet Union: Transformations of a Global Competition, 1975-1989, University of Tübingen, Germany
Date: 13-15 September 2013
Location: Blaubeuren, Germany
Deadline: 15 March 2013

The year 1983 marked a dramatic climax in the “Second Cold War”. Ronald Reagan called the Soviet Union an “evil empire”, announced the Strategic Defense Initiative, and a Korean passenger plane was shot down by Soviet Air Defense Forces. In November, Soviet-American tensions escalated during the NATO command post exercise Able Archer 83. High-ranking Soviet military and intelligence officers feared that the West was preparing for a nuclear first strike. Thus, some historians consider this crisis the most dangerous moment in the Cold War since the Cuban missile crisis.

The events of 1983 mark the culmination of tensions, which had already started with the crisis of détente in the 1970s. However, the beginning of a new American-Soviet rapprochement also made the year a turning point in the Cold War.

Understanding 1983 as a watershed year thus points to phases of confrontation and cooperation in East-West relations. This workshop takes the 30th anniversary of these events as an opportunity to discuss new approaches to the Cold War of the 70s and 80s.

The workshop intends,

- to investigate which factors lead to the crisis of the détente and to the new rapprochement starting in 1983.
- to take a look at communication and mutual links across the blocks and across established boundaries of academic disciplines.
- to overcome the traditional focus on Europe and the superpowers and regard the Cold War as a global phenomenon.
- to study domestic and foreign policy as entangled, rather than separate, fields.
- to reflect on the entanglement of social, political, and economic transformation processes with the Cold War of the 1970s and 1980s.

We especially invite contributions that encompass transnational and cultural perspectives on the Cold War, and/or consider actors who have been neglected in historical research.

Junior researchers and young academics (advanced graduate and postdoc level) are kindly invited to apply with a short abstract (approx. 300 words) by 15 March 2013. The conference will be held in English. The CRC 923 ‘Threatened Order. Societies under Stress’ will cover travel expenses and accommodation.

Contact: Martin Deuerlein and Roman Krawielicki, CRC 923, University of Tübingen
martin.deuerlein@uni-tuebingen.de

Programm

Kontakt

Martin Deuerlein
SFB 923
martin.deuerlein@uni-tuebingen.de