Räume, Ressourcenzugang und Lebenschancen

Räume, Ressourcenzugang und Lebenschancen

Veranstalter
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg; Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, Abt. Duisburg; Institut für Zeitgeschichte München-Berlin; Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Veranstaltungsort
Ort
Augsburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.03.2013 - 08.03.2013
Website
Von
Mecking, Sabine; Grüner, Stefan

Räume, Ressourcenzugang und Lebenschancen: Wahrnehmung und strukturpolitische Steuerung von sozialökonomischem Wandel in Deutschland, 1945-1975

Ziel und Aufgabe der Tagung ist es, die Strukturpolitik in Deutschland für die Zeit der „Boomjahre“ nach dem Zweiten Weltkrieg in vergleichender Analyse und aus möglichst vielen Perspektiven zu beleuchten. Mit einer breit angelegten regional-, wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Herangehensweise begibt sich die Veranstaltung an den Schnittpunkt mehrerer Forschungsdesiderate. Zum einen ist festzustellen, dass die jeweils maßgeblichen Ursachen, die regionalen Verlaufsformen und die Folgen, die sich mit der Verlagerung von Wirtschaftskraft zwischen den deutschen Ländern verknüpfen, vor allem für das 20. Jahrhundert noch nicht systematisch untersucht wurden. Somit möchte die Tagung der historiographischen Rückbesinnung auf die Rolle von Wirtschaftsregionen als „ökonomische Wachstumsmotoren“ (Hubert Kiesewetter) und als lebensweltlich erfahrbare Schauplätze des sozialökonomischen Wandels ein wissenschaftliches Podium bieten.

Zum anderen fällt auf, dass die Reaktionen der west- und ostdeutschen Politik auf die strukturellen Wandlungsprozesse bislang nahezu ausschließlich für den nationalen Rahmen oder für wenige ausgewählte Bundesländer thematisiert wurden. Eine breit angelegte Bestandsaufnahme strukturpolitischer Strategien auf Länder- bzw. Bezirksebene existiert für West- oder Ostdeutschland bislang nicht. Der vergleichende Zugriff auf Steuerungsansätze und –erfolge in den Bundesländern bzw. Bezirken soll u.a. dazu verhelfen, die Debatten über den vielberufenen bayerischen „Sonderweg“ oder die Transformationskrisen nordrhein-westfälischer Strukturpolitik während der „langen“ 1960er Jahre mit neuen Grundlagen zu versehen.

Die Referentinnen und Referenten sind aufgefordert, stets mehrere Bundesländer bzw. Regionen komparatistisch in den Blick zu nehmen, um die Vielfalt der strukturpolitischen Herausforderungen und Lösungsversuche der ersten drei Nachkriegsdekaden zu unterstreichen.

Programm

Donnerstag, 7. März 2013

10.00-10:30 Uhr: Stefan Grüner / Sabine Mecking (Augsburg / Duisburg)
Begrüßung und thematische Einführung

10:30-12:30 Uhr: Sektion I: Rahmenbedingungen
Sektionsleitung: Rainer Danielzyk (Dortmund)

Michael Ruck (Flensburg)
Strukturpolitik in der wissenschaftlichen Theorie

Stefan Grüner (Augsburg)
Strukturpolitische Praxis in der Bundesrepublik nach 1945

Sabine Mecking (Duisburg)
Regionale Disparitäten und Stadt-Land-Problematik in der Bundesrepublik

Diskussion

12:30-14:30 Uhr: Mittagspause

14:30-16:30 Uhr: Sektion II: Regionale Profile: Problemfelder und Lösungsstrategien
Sektionsleitung: Ralf Ahrens (Potsdam)

Karl Ditt (Münster)
Was fällt, soll man noch stoßen? Staat und Niedergang der Textilindustrie in der Bundesrepublik: Ein interregionaler Vergleich

Karl Lauschke (Dortmund)
Hüttenwerke eines Unternehmens in verschiedenen Regionen der Bundesrepublik

Rainer Karlsch (Berlin)
„Ein Stahlwerk schließt man nicht so einfach.“ Strukturpolitik in der ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie nach 1945 und 1990

Diskussion

16:30-17:00 Uhr: Kaffeepause

17:00-19:00 Uhr: Sektion III: Diskurse und Bilder: Kommunikationsstrategien und struktureller Wandel
Sektionsleitung: Georg Mölich (Bonn)

Stefan Goch (Gelsenkirchen)
„Tief im Westen ist es besser als man glaubt“? Nordrhein-Westfalen

Thomas Schlemmer (München)
Erfolgsmodelle? Bayern und Baden-Württemberg

Thorsten Harbeke / Claudia Ruge (Flensburg)
„Im Norden ganz oben“? Strukturwandel in Schleswig-Holstein nach 1945 – ein Forschungsprojekt

Diskussion

20:00 Uhr: Abendessen

Freitag, 8. März 2013

10:00-12:00 Uhr: Sektion IV: Arbeitsgesellschaft und Strukturwandel
Sektionsleitung: Werner Freitag (Münster)

Susanne Hilger (Düsseldorf)
Strukturkonservativ und globalisierungsuntauglich? Mittelständische Unternehmen in der Bundesrepublik im interregionalen Vergleich

Dietmar Süß (Jena)
Arbeit und Soziale Ungleichheit

Dierk Hoffmann (Berlin)
Verlierer der sozialistischen Arbeitsgesellschaft. Rentner und Behinderte in der SBZ/DDR 1945-1975

Diskussion

12:00 Uhr: Abschlussdiskussion und Verabschiedung

Kontakt

Prof. Dr. Sabine Mecking
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW
Abt. Duisburg
Albert-Hahn-Str. 45
47269 Duisburg

Prof. Dr. Stefan Grüner
-Lehrstuhlvertreter-
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Universitätsallee 1
85072 Eichstätt


Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung