Ein Lied kann die "Erfahrung" einer Stadt ersetzen: Es ermöglicht, an einem anderen Ort zu sein – sei es in Gangnam, einem modischen Viertel von Seoul, oder, wie in einem Lied von Tocotronic, in Freiburg - angeblich voller Fahrradfahrer, Backgammon-Spieler und Tanztheater.
Durch online sharing und streaming wurde populäre Musik noch immaterieller, als sie es schon immer gewesen ist; zugleich hat sie aber immer das Bedürfnis gezeigt, sich mit sichtbaren und materiellen Orten und Szenen zu verbinden. Ständig formt populäre Musik unsichtbare Landschaften aus Texten und Geräuschen.
Die Tagung diskutiert das Verhältnis von Stadt und populärer Musik aus verschiedenen akademischen Perspektiven und präsentiert Fallstudien zu Musik-Szenen, etwa in Beirut, Helsinki, London und Marseille. Lokale und globale Ebenen werden für das 20. und 21. Jahrhundert in Frage gestellt und der urbane Raum wird als komplexer und vernetzter Schauplatz analysiert.