Ludwig Mies van der Rohe - Mies 1:1 Das Golfclub Projekt / Ludwig Mies van der Rohe - Mies 1:1 The Golfclub Project

Ludwig Mies van der Rohe - Mies 1:1 Das Golfclub Projekt / Ludwig Mies van der Rohe - Mies 1:1 The Golfclub Project

Veranstalter
Kuratorin: Christiane Lange Künstlerische Leitung: Robbrecht en Daem architecten, Gent Veranstalter: Projekt MIK e.V. gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, der Sparkassenstiftung Krefeld und privaten Förderern.
Veranstaltungsort
Mies 1:1. Das Golfclub-Projekt
Ort
Krefeld (Am Egelsberg)
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.05.2013 - 27.10.2013
Von
Christiane Heiser

Engish Version Below
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MIES 1:1 - Modell
1930 entwarf Ludwig Mies van der Rohe im Rahmen eines Wettbewerbs ein Clubhaus für den neu gegründeten Golfclub in Krefeld. Es war der Fünfte von zehn Aufträgen, die Mies von einer kleinen aber einflussreichen Gruppe Krefelder Auftraggeber erhielt. Aufgrund der Weltwirtschaftskrise wurde das Clubhaus nie gebaut.

2013 wird dieser Entwurf von Mies unter der künstlerischen Leitung des belgischen Architekturbüros Robbrecht en Daem am originalen Standort am Krefelder Stadtrand als begehbares Architekturmodell im Maßstab 1:1 errichtet und für fünf Monate ein Ort des Erinnerns, Denkens und Arbeitens sein. MIES 1:1 ist eine Inszenierung von Architektur, ein temporäres Denkmal, ein Ort zum Denken und zum Arbeiten.

Eröffnung: Sonntag, 26.5.2013 um 11.00 Uhr

Programm

Mies 1:1 – Ein temporäres Denkmal

Mies 1:1 verweist als temporäres Denkmal auf die zehnjährige Zusammenarbeit Ludwig Mies van der Rohes mit Krefelder Auftraggeber. Zwischen 1927 und 1938 realisierte Mies zehn Projekte für die in Krefelder ansässige Seidenindustrie, ihren Branchenverband und ihr größtes Unternehmen, die Verseidag. Die Messeaufträge für den Verband, darunter das legendäre Café Samt & Seide waren temporär. Das Haus für U. Lange, die Verseidag Hauptverwaltung und sein Wettbewerbsbeitrag für das Clubhaus des Krefelder Golfclubs wurden nicht realisiert. Erhalten sind die Häuser Lange und Esters, heute bekannt als Teil der Kunstmuseen Krefeld sowie Mies einziger Fabrikbau, das Färbereigebäude der Verseidag.

Mies 1:1 erinnert an ein industriell-kulturelles Netzwerk, das sich in Krefeld nach der Jahrhundertwende unter dem Einfluss des Deutschen Werkbundes und der Szene der Avantgardekunst etablieren konnte. Durch die wirtschaftlichen Interessen des Verbandes der Seidenindustrie erhielt es seit 1925 auch eine ökonomisch motivierte Dynamik, die zu der ungewöhnlichen Auftragsserie führte und im Werk Mies van der Rohes einzigartig blieb.

MIES 1:1 – Eine Inszenierung von Architektur

Das belgische Architekturbüro Robbrecht en Daem architecten, Gent zeichnet für die künstlerischen Planung des 1:1-Modells. Ihr Entwurf basiert auf den Plänen und Perspektiven von Mies aus dem Nachlass im Museum of Modern Art, New York. Das Raster des Stahlskeletts, die Proportionen der Wände, die Komposition der Volumina entsprechen exakt den Vorgaben von Mies. Trotzdem stellt die Umsetzung als 1:1-Modell keine allein abbildhafte Annäherung an die Mies`sche Planung dar, sondern ist als Inszenierung der zentralen architektonischen Themen des Architekten zu verstehen. Nur die Stahlstützen mit kreuzförmigem Grundriss und Chromblechummantelung sind als falsche Spolien eingefügt. Es ist ein objet d’architecture.

Das Architekturbüro Robbrecht en Daem, gegründet 1975 von Paul Robbrecht und Hilde Daem, erhielt für seine Arbeiten in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen. 2012 wurden sie von David Chipperfield zur Architekturbiennale in Venedig eingeladen. Seit Januar 2013 gehören Robbrecht en Daem architecten gemeinsam mit Marie-José Van Hee architecten zu den fünf Finalisten des „Mies van der Rohe European Architecture Award 2013“, des wichtigsten europäischen Architekturpreises.

MIES1:1 – Ein Ort zum Denken

Während der Dauer der Ausstellung werden im 1:1-Modell Symposien stattfinden, die der Baukultur und der Wirkung und Funktion von Architektur gewidmet sind. Unter dem Titel „Touching Mies“ sind am 2. Juni 2013 Architekten, Künstler und Kuratoren eingeladen, über den konzeptionellen Hintergrund ihrer eigenen Auseinandersetzung mit Werken Mies van der Rohes zu berichten. Einzelne Werke Mies van der Rohes und die an ihnen vorgenommenen Erweiterungen, Rekonstruktionen, Sanierungen und künstlerischen Interventionen dienen als Beispiele für die künstlerischen, gesellschaftlichen und politischen Strategien im Umgang mit Baudenkmalen.

Das Symposium „Erinnerung und Identität“ behandelt am 14. Juli 2013 die besondere Rolle des Baudenkmals und der Architektur als Erinnerungsspeicher. Es soll erörtert werden, welche Bedeutung Erinnerung für die Entstehung gesellschaftlicher, urbaner und kultureller Identität in der Gegenwart hat.

Das Symposium „Modell“ am 15. September 2013 reflektiert die spezifische Ausstellungsform von MIES 1:1 als Visualisierungstechnik und künstlerische Strategie.

Diese drei Symposien, zu denen bereits renommierte Referenten aus Kunst, Architektur und Wissenschaft zugesagt haben, veranstaltet Projekt MIK e. V. in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München.

„Touching Mies“ und „Das Modell“ werden gefördert von der Gerda-Henkel Stiftung

Mies 1:1 – Ein Ort zum Arbeiten

Workshops „Recycling Mies“ und (Bau)Kultur lokal

Das 1:1-Modell ist ein temporärer Bau. Nach dem Ende der Ausstellung im November 2013 wird das auf einer Fläche von rund 80 mal 80 Metern errichtete Modell vollständig abgebaut und in seine Bestandteile zerlegt. Studierende der Fächer Architektur und Design werden parallel zur Ausstellung in dem Workshop „Recycling Mies“ eigene Pavillons planen, die das Baumaterial in neue dauerhafte Bauten überführen. Workshop (Bau)Kultur lokal ist ein interdisziplinärer Kreis von Fachleuten. Ausgehend von MIES 1:1 wird er die aktuelle (bau)kulturelle Situation der Stadt Krefeld und ihre strukturellen Hintergründe kritisch untersuchen und zur Diskussion stellen.

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Ludwig Mies van der Rohe
Mies 1:1 The Golfclub Project
A walkable Architecture Model

MIES 1:1 – THE MODEL
1930 Ludwig Mies van der Rohe took part in a competition for the design of a club house for the newly foun- ded Krefeld Golf Club. It was the fifth oft en comissions, that Mies recieved from a small but influential group of Krefeld clients. Due to the Great Depression, however, the house was never built.

In 2013, Mies’ design will finally be put into practice under the artistic directorship of Belgian architects Robbrecht en Daem at the initially planned site on the outskirts of Krefeld. The model will be built according to the original plans as a walkable architecture model at a scale of 1:1. For five month it will be a production of architecture, a place of memory, of thinking and working

MIES 1:1 - A TEMPORARY MONUMENT

Mies 1:1 refers to the 10 years enduring relation of Mies van der Rohe and his Krefeld clients. Since 1927 till 1938 Mies realisied ten commissions for Krefeld based silkindustrie and its protagonists. He designed three representative trade fair stands and two buildings for the silkindustry, three privat villas and an appartement for the leading figures Hermann Lange and Josef Esters and their familymembers and finaly the clubhouse for the newly founded Golfclub.

Mies 1:1 reminds of the networking of krefeld participants with international avantgarde art scene, abettet by the Deutscher Werkbund that had developed since the turn oft he century. The interaction of these groops with the economic interests of the silkindustry created aindustrial- cultural climate. It was a decisive motor behind the long term collaboration with Mies.

MIES 1:1 – A PRODUCTION OF ARCHITECTURE

Belgian architects Robbrecht en Daem architecten, Gent, have been put in charge of the artistic planning of the 1:1 model. Their design is based on the plans and perspective drawings of Mies, stored in Mies estate at the Museum of Modern Art, New York. The steel skeleton structure, the proportions of the walls and the composition of the spatial contents correspond precisely to the specifications of Mies’ original plans. Their implementation in the form of a 1:1 model is, however, not an exact approximation of Mies’ plans, but a production of his main architectural themes. It’s an objet d’architecture. Only the steel stanchions with their cross-shaped outline and chrome casing were rebuilt in detail as a reference to Mies van der Rohe’s material aesthetics. It is a objet d’architecture.

The architect’s office Robbrecht en Daem, founded in 1975 by Paul Robbrecht and Hilde Daem, has won numerous awards in recent years. In 2012, they were invited to the Venice Architecture Biennale by David Chipperfield. Since January 2013, Robbrecht en Daem, together with Marie-José Van Hee, are one of the five finalists in the “Mies van der Rohe European Architecture Award 2013”, the most important Euopean architecture prize. The jury will decide on the winner in May 2013.

MIES 1:1 – A PLACE FOR THINKING

During the duration of the exhibition, several symposia on building culture and the effect and functionality of architecture will be held in the 1:1 model.

The symposium “Touching Mies” (2 June 2013) invites architects, artists and curators to report on the conceptual background of their dealings with the works of Mies van der Rohe. Several works of Mies van der Rohe as well as any expansions, reconstructions, restorations and artistic interventions carried out on them serve as an example of the artistic, social and political strategies used in dealing with architectural monuments.

The symposium “Memory and Identity” (14 July 2013) addresses the impor- tance of historic buildings and architecture as containers of memory. The participants will discuss the value of memories for the development of social, urban and cultural identity in our modern day environment.

The symposium “The Model” (15 September 2013) reflects on the presentation form of MIES1:1 as a visualization technology and artistic strategy.

These three symposia, which will feature renowned speakers from the areas of art, architecture and science, are hosted by Projekt MIK e.V. in cooperation with the Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Munich.

„Touching Mies“ and „The Modell“ are funded by Gerda Henke Stiftung

MIES 1:1 – A PLACE FOR WORKING
Workshop "Recycling Mies"

The 1:1 model, built on an area of about 80 x 80 meters, is a temporary building. After the end of the exhibition in November 2013, the model will be completely disassembled into its individual parts. At the same time the exhibition is held, several architecture and design students will plan pavilions during the workshop “Recycling Mies” to transfer the building materials into new and permanent buildings.

The workshop “(Bau)Kultur lokal” [Local Architecture] consists of an interdisciplinary group of experts. Based on MIES1:1, this group will both critically review and discuss the current situation concerning (building) culture in Krefeld as well as its structural backgrounds.

Public Opening: May 26, 2013 (Sunday) at 11.00 a.m.

Kontakt

Christiane Lange
Kontakt: info@projektMIK.com
facebook.com/mies1zu1
mies1zu1.tumblr.com

http://www.projektMIK.com
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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