Finanzpolitik und Schuldenkrisen, 16. - 20. Jahrhundert

Finanzpolitik und Schuldenkrisen, 16. - 20. Jahrhundert

Veranstalter
Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Philipps-Universität Marburg; Historische Kommission für Hessen; Hessisches Wirtschaftsarchiv Darmstadt; Hessisches Staatsarchiv Marburg
Veranstaltungsort
Hessisches Staatsarchiv Marburg, Landgrafensaal, Friedrichsplatz 15
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.06.2013 - 14.06.2013
Website
Von
Rick, Kevin

Seit 2007 hält die Finanzkrise die Welt in Atem. Explodierende öffentliche Schulden, drohende Bankenzusammenbrüche und Staatsbankrotte sowie das Fluten der Finanzmärkte mit frischem Geld gefährden die ökonomische und politische Stabilität. Aus historischer Perspektive sind die aktuell zu beobachtenden Muster und Ausprägungen der Krise jedoch keineswegs neu, ereigneten sich doch auch bereits in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Wirtschafts- und Finanzkrisen. Die zur Zeit im Staatsarchiv Marburg zu diesem Thema gezeigte Ausstellung beleuchtet die vielfältigen Ursachen und Folgen der Schulden- und Finanzkrisen sowie die mitunter verzweifelte Suche nach Auswegen am Beispiel Hessen.

Die wissenschaftliche Tagung am 13./14. Juni 2013 öffnet den Blick über den regionalen Rahmen hinaus auf die Bedingungen und Strukturen herrschaftlicher, (national-)staatlicher und internationaler Finanzpolitik, auf die mehr oder weniger erfolgreichen Maßnahmen zur Konsolidierung und Sanierung maroder Finanzsysteme einschließlich der dadurch verursachten sozialen und politischen Verwerfungen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert.

Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Anmeldungen werden erbeten unter:
per Mail: poststelle@stama.hessen.de
per Fax: 06421/161125

Programm

Donnerstag 13. Juni

14.00 Uhr Begrüßung und Einleitung (Andreas Hedwig, Christian Kleinschmidt)

I. Staatsfinanzen in der Frühen Neuzeit

14.15 Uhr

Staat machen mit Domänen. Zur Bedeutung des Domaniums für die Landesfinanzierung im 18. und 19. Jahrhundert. Das Beispiel Hessen-Kassel (Jochen Ebert, Kassel)

Zwischen leeren Kassen und fürstlichem Machtanspruch. Das Haushaltsdefizit als Strukturmerkmal der kurbayerischen Staatsfinanzen 1648-1803 (Thomas Heiler, Fulda)

15.30 Uhr Kaffeepause

II. Rahmenbedingungen und Akteure in der Frühen Neuzeit

16.00 Uhr

Zahlungsverkehr in der frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert mit Blick auf Frankfurt a.M. (Konrad Schneider, Frankfurt a.M.)

La grande misère de la ville. Städtische Strategien im Umgang mit der finanziellen Dauerkrise (Andrea Pühringer, Grünberg)

Die Finanzen der Universität Marburg. Ein Werkstattbericht (Katharina Schaal, Marburg)

Abendvortrag

19.00 Uhr

Finanz- und Wirtschaftskrisen im 19. und 20. Jahrhundert in internationaler Perspektive (Johannes Bähr, Frankfurt a.M.)
anschließend: Kleiner Empfang im Staatsarchiv Marburg

Freitag 14. Juni

III. Finanzpolitik im 19. Jahrhundert

9.00 Uhr

Incasso International. Die Internationale Finanzkommission in Griechenland (1898 – 1941) (Korinna Schönhärl, Essen)

»Sparsamkeit, Redlichkeit und Ordnung in ihrem Haushalte« – Zur Politik des öffentlichen Kredits im 19. Jahrhundert (Georg Eckert,Wuppertal)

10.30 Uhr Kaffeepause

IV. Finanzkrisen im 20. Jahrhundert

11.00 Uhr

Das Geld mit Sachwerten umgehen – Finanzstrategien in der deutschen Inflation von 1922/24 (Niklot Klüßendorf, Amöneburg)

Die Finanzpolitik des »Dritten Reiches«: Blind in den Staatsbankrott? (Ralf Banken, Köln)

Abschlussdiskussion

Kontakt

Andreas Hedwig

Staatsarchiv Marburg, Friedrichsplatz 15, 35037 Marburg

poststelle@stama.hessen.de