Wachstum aus der Katastrophe. Mitteldeutschlands Industrien im Kontext des Ersten Weltkriegs (6. Wirtschaftsgeschichtliches Kolloquium Wolfen)

Wachstum aus der Katastrophe. Mitteldeutschlands Industrien im Kontext des Ersten Weltkriegs (6. Wirtschaftsgeschichtliches Kolloquium Wolfen)

Veranstalter
Industrie- und Filmmuseum Wolfen; Lehrstuhl Geschichte der Neuzeit II (Prof. Dr. Silke Satjukow), Forschungsstelle Moderne Regionalgeschichte, /Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Veranstaltungsort
Industrie- und Filmmuseum Wolfen, OT Wolfen, Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, Areal A, Bunsenstrasse 4, 06766 Bitterfeld-Wolfen
Ort
Bitterfeld-Wolfen
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.07.2013 -
Website
Von
Dr. Justus H. Ulbricht, Forschungsstelle Moderne Regionalgeschichte; Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Die industrielle Infrastruktur auf dem Territorium des heutigen Bundeslandes Sachsen-Anhalt hat im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts mehrfach ihr Gesicht und ihre Gewichtung verändert. Ein wesentlicher Innovations- und Expansionsschub erfolgte im unmittelbaren zeitlichen Umfeld des Ersten Weltkriegs bzw. in diesem selbst. Die vielbeschworene „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts erforderte einen grundlegenden Um- und Ausbau kriegswirtschaftlich relevanter Industrien, nicht zuletzt des bergbaulichen und chemischen Sektors. Dies begründete ebenfalls neue energiewirtschaftliche Anstrengungen – berührte jedoch außerdem die Konsumgüterindustrie sowie vor allem die regionale Landwirtschaft.

Der wirtschafts- und industriegeschichtlich rekonstruierbare Wandel des damaligen Wirtschaftslebens führte zu massiven sozialen Umbauten in der spätwilhelminischen und frühen weimarrepublikanischen Gesellschaft. Neue Industrien brachten neue Menschen in die Region und überprägten schrittweise das überkommene Selbstbild der angestammten Einwohnerschaft.

Trotz der nachweislich großen nationalen Bedeutung des mitteldeutschen Industriereviers und seiner Expansion zwischen 1914 und 1918, sowie in den unmittelbaren Folgejahren, sind diese Prozesse bisher in der Forschung kaum systematisch behandelt, die regionale Archivlandschaft kaum befragt worden.

Das Wissen um die Prozesse des gesellschaftlichen Umbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist äußerst lückenhaft und oftmals nur hochspezialisierten Forschern bekannt. Das Kolloquium wird Spezialisten und Spezialistinnen zusammenführen, um im Austausch zu ermitteln, was man über das „Wachstum aus der Katastrophe“ bisher weiß und – vor allem - wo die Desiderate für künftige Forschungen liegen.

Teilnehmer:

Prof. Dr. Silke Satjukow, Prof. Dr. Mathias Tullner, Dr. Monika Gibas, Dr. Justus H. Ulbricht, Marina Franke, Steffen Dobbin (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Geschichte), Uwe Holz, M. A. (Direktor des Filmmuseums Wolfen), Dr. Peter Löhnert (Historiker, Betriebsgeschichte der Filmfabrik Wolfen) Prof. Thomas Martin, Prof. Klaus Krug (Verein Sachzeugen der chemischen Industrie, Merseburg), Dr. Harald Kegler (Labor für Regionalplanung, Dessau) Danny Könnicke, Dr. Rosemarie Knape (Erlebniswelt Museen, Mansfelder Land), Gerhard Unger (Technikmuseum Magdeburg), weitere Teilnehmer aus den Landeshauptarchiven Magdeburg und Dessau.

Programm

10:00 h Begrüßung, Vorstellung des Vorhabens (Uwe Holz, Justus H. Ulbricht)

Impulsreferate:

Die regionale Industrie- und Wirtschaftsgeschichte im Kontext landesgeschichtlicher Forschungen.
(Mathias Tullner).

Die chemische Industrie in Bitterfeld-Wolfen. Anfänge und Expansion
(Uwe Holz).

Voraussetzungen: Der regionale Schwermaschinenbau
(Gerhard Unger).

11:00 h 1. Round-Table-Debatte:
Synchronität und Asynchronität der industriellen Entwicklung in der Region.

12:30 h Mittagspause

13:30 h 2. Round-Table-Debatte:
Debatte über Migration und sozialen Umbau.

14.30 h Abschlussdiskussion.

15:30 h Ende der Veranstaltung.

Kontakt

Justus H. Ulbricht

Forschungsstelle Moderne Regionalgeschichte, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Kaiser-Otto-Ring 6
0391-67-56392

justus.ulbricht@ovgu.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung