Schriftbilder in Lübecker Sammlungen und Ausstellungen. Interdisziplinäres Kolloquium zur Ikonizität, operativen Funktion und kulturellen Praxis der Notation (9.10.-11.10.2013)
Die Neubetrachtung von Notationen in verschiedenen Zusammenhängen, sei es in der Literatur, der bildenden Kunst, der Musik oder in der Wissenschaft, zählt zu den bemerkenswertesten Perspektivenwechseln der vergangenen Jahre. Schriftformen werden nicht mehr ausschließlich in ihrer Abhängigkeit von der Lautsprache, sondern in ihrer spezifischen, visuell erfahrbaren Materialität wahrgenommen. Gleichzeitig weckt der Vorgang des Schreibens als erkenntnisfördernder Akt und als Kulturtechnik im Wechselspiel aus Körperlichkeit, Instrumentalität und Sprachlichkeit das Forschungsinteresse in besonderem Maße. Das Potenzial der gegenwärtigen Ansätze beweist und entfaltet sich in der Konfrontation mit originalen Objekten und Materialien.
In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten und Lübecker Kulturinstitutionen will das Kolloquium zu einer unmittelbaren Auseinandersetzung mit ausgewählten Schriftformen in verschiedenen kulturellen und disziplinären Kontexten anregen.
Die Hansestadt als wachsendes Zentrum der Literaturvermittlung mit ihren zahlreichen in der historischen Altstadt gelagerten Kulturschätzen bietet wie kaum ein anderer Ort die Möglichkeit der direkten Beschäftigung mit Notationen aus verschiedenen Epochen und Funktionszusammenhängen. Gemeinsam mit Kuratoren und Wissenschaftlern werden sich die Teilnehmer im Rahmen einzelner Workshops ausgewählten Exponaten aus Lübecker Sammlungen und gastierenden Sonderausstellungen widmen. Über Erkenntnisse zum einzelnen Gegenstand hinaus soll die disziplinenübergreifende Zusammenstellung der Seminare zu einer Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen der bild- und kulturwissenschaftlichen Betrachtung von Schriftformen inspirieren. Die Kooperation zwischen externen Forschern und Kulturschaffenden, deren impulsgebende Vorträge in die Seminareinheiten einleiten, und den Sammlungskuratoren, die die Workshops mitbetreuen, verspricht zudem einen produktiven Brückenschlag zwischen Universität und Museum.
Aufgrund der eingeschränkten Teilnehmerzahl wird um Anmeldung gebeten. Bitte senden Sie bis zum 2. September ein kurzes Motivationsschreiben unter Angabe Ihrer Forschungsschwerpunkte an die E-Mail-Adresse: viktoria.krason@luebeck.de.