Kunst und Gesellschaft zwischen den Kulturen. Die Kunsthistorikerin Hanna Levy-Deinhard im Exil und und ihre Aktualität heute

Kunst und Gesellschaft zwischen den Kulturen. Die Kunsthistorikerin Hanna Levy-Deinhard im Exil und und ihre Aktualität heute

Veranstalter
Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek
Veranstaltungsort
Deutsche Nationalbibliothek, Adickesallee 1, 60322 Frankfurt am Main
Ort
Frankfurt am Main
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.02.2014 - 22.02.2014
Deadline
14.02.2014
Von
Jörn Hasenclever

Im Rahmen der Ausstellung „ …mehr vorwärts als rückwärts schauen… “ - Das deutschsprachige Exil in Brasilien 1933-1945 findet ein Symposium zur Erinnerung an die Kunstsoziologin Hanna Levy-Deinhard (geb. 1912 in Osnabrück, gest. 1984 in Basel) statt. Hanna Levy-Deinhard floh aufgrund ihrer jüdischen Herkunft aus der nationalsozialistischen Diktatur. Über Paris kam sie nach Brasilien, wo sie die brasilianische Denkmalpflege mit begründete und als erste Wissenschaftlerin fundierte Artikel über koloniale Kunst und die Architektur des Barock in Brasilien schrieb. Gemeinsam mit Ihrem Mann, Fritz Deinhard, ging sie Ende 1947 nach New York und unterrichtete an der New School for Social Research. 1965 erhielt sie eine Lebenszeitprofessur am Queens College (New York). Nach der Veröffentlichung ihrer Schrift „Bedeutung und Ausdruck. Zur Soziologie der Malerei“ (1967) wurde sie zunehmend auch ins europäische Ausland zu Vorträgen und Gastprofessuren eingeladen. Ende der 1960er Jahre hatte sie ein Gastsemester an der FU Berlin und diskutierte öffentlich mit SDS-Vertretern über deren Thesen zur „Kunst als Ware der Bewußtseinsindustrie“.

Hanna Levy-Deinhard ist mit dem Aufbruch der Kunstgeschichte nach 1968 und der Gründungsgeschichte des Ulmer Vereins – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaft verbunden.

Während Hanna Levy-Deinhard in Brasilien in den letzten Jahren als Begründerin einer nationalen Kunstgeschichtsschreibung entdeckt wurde, haben in Deutschland bisher weder ihre Beiträge zur Wissenschaftstheorie und Kunstsoziologie noch ihre Leistungen als Vordenkerin in der Auseinandersetzung mit kolonialer Kunstgeschichte eine breitere Resonanz in der Fachöffentlichkeit gefunden. Ihre Arbeiten gewinnen jedoch seit den letzten Jahren wieder an Aktualität.

Programm

Freitag, 21. Februar 2014

Ab 13.30 Ankunft der Teilnehmer/innen

14.00 Sylvia Asmus, Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933-1945: Begrüßung

14.15 Irene Below (Bielefeld): Einführung

I. Zur Aktualität Hanna Levy-Deinhards in Europa und Brasilien
15.00 Burcu Dogramaci (München): Moderation mit einer Einführung in Hanna Levys Studienzeit in München.

15.15 Michael Kröger (Herford):
Die Leerstelle Gegenwart - Hanna Deinhard im Kontext der Rezeptionsästhetik

16.00 Pause

16.15 Jens Baumgarten (São Paulo):
Hanna Levy-Deinhards Ansätze zum brasilianischen Barock als Vorläufer einer postkolonialen globalen Kunstgeschichte

17.00 Anna Bella Geiger (Rio de Janeiro):
Hanna Levy-Deinhard, my dear friend, teacher and adviser.
München, Paris, Rio, New York.

Samstag, 22. Februar 2014

II Biographisches und Begegnungen
Martin Papenbrock (Karlsruhe): Moderation

9.00 Martina Sellmeyer (Osnabrück):
Vergessenes und Verdrängtes – Familie Levy in Osnabrück

9.45 Norbert Schneider (Karlsruhe):
Zu Hanna Deinhards Konzept einer allgemeinen Soziologie der Kunst

10.30 Pause

10.45 Martin Warnke (Hamburg):
Erinnerungen an Hanna Deinhard und das kunsthistorische Exil

11.30 Frank Benseler (Paderborn) / Irene Below:
„Kurzer Besuch mit dauernder Wirkung“ – Erinnerung mit leichtem Parlando

12.15 Abschlussdiskussion

Im Anschluss:
Führung durch die Ausstellung „…mehr vorwärts als rückwärts schauen…“ –Das Deutschsprachige Exil in Brasilien 1933 – 1945

Kontakt

Die Teilnahme an dem Symposium ist kostenfrei. Wir bitten um Anmeldung unter:
069/1525-1905
069/1525-1959
ausstellungen-frankfurt [at] dnb.de

Deutsche Nationalbibliothek
Adickesallee 1, 60322 Frankfurt am Main

http://www.dnb.de