PROGRAMM:
Donnerstag, 27. März 2014
10.00 - 12.00
Führungen (optional): Naturkundemuseum neu
2013 wurde im Joanneumsviertel das Naturkundemuseum wiedereröffnet, in dem sich alle naturwissenschaftlichen Abteilungen des Universalmuseum Joanneum in einer neu konzipierten und gestalteten Dauerausstellung gemeinsam präsentieren.
12.00 – 13.30
Mittagspause
13.30 – 15.00
Begrüßung: Bernd Moser & Wolfgang Paill
Einführung
Museen und ihre gesellschaftliche Funktion Warum wir Museen brauchen.Zur gesellschaftlichen Bedeutung einer Institution
Bettina Habsburg-Lothringen
Heimat - Familie – Nation. Gesellschaft im Spiegel naturkundlicher Museen im 19./20. Jahrhundert
Susanne Köstering
Was sich ein Erzherzog einst wünschte….
Die Naturwissenschaftlichen Sammlungen am frühen Joanneum
Bernd Moser
15.00 – 15.30
Pause
15.30 - 17.00
1. Gesprächsrunde
Das Museum als Sacharchiv und Ort der Wissenschaft
Christian Köberl - Christian Kropf - Wolfgang Paill - Gerhard Tarmann
Die Anfänge des Museums sind mit den Anfängen der neuzeitlichen Wissenschaft eng verknüpft und wissenschaftliche Forschungsarbeit wird bis heute als wesentlich für die institutionelle Identität von Museen behauptet. Welche Rolle spielt Forschung an welchen Naturmuseen heute? Was zeichnet Forschung an Museen aus? Wie steht es um die Forschung an Landesmuseen? Wie
steht es um jene Einrichtungen, die aufgrund mangelnder Ressourcen keine eigene bzw. kaum Forschungsarbeit leisten können? Welche Perspektiven hat das Museum als Sacharchiv? Wie ausgeprägt ist bei den Museumsverantwortlichen das Bewusstsein für die Bedeutung ihrer Häuser als Speicher der Wissenschaftsgeschichte? Welche Zukunft hat die Forschung am Museum?
Freitag, 28. März 2014
9.00 – 10.30
2. Gesprächsrunde
Das Museum als Ort der Wissensvermittlung
Margit Delefant - Reinhard Golebiowski - Anne Marie Rahn - Rita Schlamberger
Wissenschaft an Museen geschieht seit jeher auch im Hinblick auf die Vermittlung gewonnener Erkenntnisse an die Öffentlichkeit. Das Museum war also immer schon Ort der Bildung, wobei der Begriff heute an Museen weit gefasst wird: neben der Vermittlung von Faktenwissen geht es um Bewusstseinsbildung, darum, in der Auseinandersetzung mit musealen Objekten das differenzierte Wahrnehmen zu schulen, die Kritikfähigkeit zu erhöhen oder eigene Einschätzungen zu entwickeln und zu artikulieren. Welchen Wandel haben die Begriffe von Bildung und Öffentlichkeit an den Naturmuseen genommen? Was zeichnet das Museum heute im Vergleich zu anderen Bildungseinrichtungen aus? Welche Aufmerksamkeit wird dieser Museumsaufgabe heute zuteil? Welche Erwartungshaltungen gibt es von außen?
10.30 – 11.00
Pause
11.00 - 12.30
3. Analyse und Gespräch
Das Museum als Ort von Identitätswissen
Hannes Geisser - Ulrike Stottrop - Bettina Habsburg-Lothringen
Das Museum des 19. Jahrhunderts sagte und zeigte den Menschen, wer und wie sie sind und war ein wichtiger Faktor beim Denken, Ausverhandeln und Kommunizieren von Identität. Heute ist der Anspruch nationalstaatlicher oder regionaler Identitätsstiftung in Museen überholt. Dennoch ist das Museum ein Ort geblieben, an dem direkt und indirekt eine Auseinandersetzung mit Fragen wie: wer sind wir, wer bin ich, worauf gründet sich das eigene Selbstverständnis etc. verhandelt werden. Vor dem Hintergrund einer historisch nachweißbaren Bedeutung der Naturmuseen als Identitätsagenturen: Was bedeutet es heute, Ort des Ausverhandelns von Identität zu sein? Wo bewegt sich Naturmuseum bewusst, wo unbewusst in dieser Rolle? Wo wird – am Beispiel des Naturkundemuseums am Joanneum – regionale Identität manifest? Welche Rolle spielen dabei die Objekte, Texte und spezifische Formen der Präsentation?
12.30 – 14.00
Mittagspause
14.00 - 15.30
4. Gesprächsrunde
Das Museum als Ort kritischer Öffentlichkeit
Margit Berner - Peter Jann - Peter Pakesch - Klaus Taschwer
Das Museum ist traditionell ein Ort von Orientierungswissen. Es unterstützt/e Menschen dabei, sich zu historischen Sachverhalten wie gesellschaftlich relevanten Fragen der Gegenwart eine Meinung zu bilden: Erfahrungen einzuordnen, Ereignisse in ein Ordnungssystem einzubetten und sich in einem pluralen Kontext angesichts vieler Möglichkeiten zu verorten und zu positionieren. Inwiefern versteht sich das Naturmuseum heute als Ort der Orientierung und kritischer Öffentlichkeit? Und welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, um diese Funktion in qualitätvoller Weise zu erfüllen?
15.30 – 16.00
Zusammenfassung und Schlussbetrachtung