Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder

Lucas Cranach der Jüngere und die Reformation der Bilder

Veranstalter
Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt; Freie Universität Berlin
Veranstaltungsort
Stiftung Leucorea Wittenberg, Collegienstraße 62
Ort
Wittenberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.03.2014 - 22.03.2014
Deadline
14.03.2014
Von
Charlotte Wagner

Das Symposium findet in Vorbereitung auf den 500. Geburtstag Lucas Cranach des Jüngeren (1515–1586) im Jahr 2015 statt und widmet sich erstmals dem Leben und Werk dieses Künstlers. Nach der Ausbildung und als langjähriger Mitarbeiter in der Wittenberger Werkstatt seines Vaters Lucas Cranach des Älteren (um 1472–1553), deren Leitung er 1550 übernahm, war Lucas Cranach d. J. sein Leben lang an dem Ort tätig, von dem maßgebliche Impulse für die Neukonzeption des Bildes im Zeitalter der Reformation ausgingen. Ziel der interdisziplinären Tagung ist es, die Biographie und das Oeuvre des jüngeren Cranach genauer zu konturieren, ihn in den zeitgenössischen Netzwerken der künstlerischen, theologischen, politischen und gesellschaftlichen Akteure zu verorten, das Verhältnis zwischen Vater und Sohn zu bestimmen, Kontinuitäten und Veränderungen in der Cranach-Werkstatt zwischen den 1530er und 1580er Jahren herauszuarbeiten sowie den Anteil des Sohnes an der Weiterentwicklung reformatorischer Bildkonzepte zu untersuchen.

Die Tagung wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie vom Land Sachsen-Anhalt.

Mit Unterstützung des Städteverbunds »Wege zu Cranach«, des »Cranach Digital Archive« und der Stiftung Leucorea.

Programm

Donnerstag, 20. März 2014

ab 9:30 Uhr - Anmeldung

10:30 Uhr - Begrüßung und Einführung

10:45 Uhr - Keynote-Lecture
Ute Lotz-Heumann (Tucson), Reformation und konfessionelles Zeitalter. Ereignisse, Prozesse, Räume

Cranach d. J. – Biographie, Netzwerke und Rezeptionsgeschichte
11:30 Uhr - Monika Lücke (Halle), Lucas Cranach d. J. – Ansätze zu einer eigenständigen Biographie

12:00 Uhr - Pause

12:30 Uhr - Stefan Rhein (Wittenberg), Lucas Cranach d. J. und Philipp Melanchthon. Zu den Spuren einer Wittenberger Beziehung

13:00 Uhr - Dietrich Lücke (Nauendorf), Die Verstrickung Lucas Cranachs d. J. und seiner Familie in die Grumbachschen Händel

13:30 Uhr - Mittagspause

15:00 Uhr - Christiane Hennen (Wittenberg), Der Wittenberger Reformationsaltar im Kontext der Umgestaltung der Stadtpfarrkirche zwischen 1520 und 1580

15:30 Uhr - Nadine Willing-Stritzke (Halle), »Verlasset euch nicht auff Fürsten; sie sind menschen, die konnen ja nicht helffen…« – Lucas Cranach d. J. und die Fürsten zu Anhalt im Kontext der Quellen

16:00 Uhr - Ruth Slenczka (Berlin), Der Beitrag Lucas Cranach d. J. zur Reformation in zeitgenössischer Perspektive: Die Leichenpredigt von 1586

16:30 Uhr - Pause

17:00 Uhr - Karin Kolb (Weimar), Cranach der Ältere, der Jüngere, mit oder ohne Werkstatt, Schule, Nachfolger und Co. – Zuschreibung im Cranach-Oeuvre

17:30 Uhr - Podiumsdiskussion: Lucas Cranach d. J. – Forschungsdesiderate, Untersuchungsmethoden und Hängekonzepte aus musealer Perspektive

Freitag, 21. März 2014

Die Cranach-Werkstatt als Ort der künstlerischen Produktion: Zum Verhältnis von Vater und Sohn anhand neuer maltechnischer Untersuchungen
9:00 Uhr - Mila Horky (Bonn), Von Schlangen mit »gesenkten«, »liegenden« und »aufstehenden« Flügeln. Eine kritische Sichtung der Forschung zu den Signets der Familie Cranach

9:30 Uhr - Ingo Sandner (Dresden)/Gunnar Heydenreich (Köln/Düsseldorf)/Helen Smith (Berlin/Düsseldorf), Veränderungen beim Unterzeichnen in Cranachs Werkstatt nach 1530 – die Arbeitsweise des Sohnes Lucas

10:00 Uhr - Alice Hoppe-Harnoncourt (Wien), Lucas Cranach d. J. ? Zu zwei datierten Werken aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien: »Hirschjagd« von 1544 und »Allegorie der Tugend« von 1548

10:30 Uhr - Pause

11:00 Uhr - Gunnar Heydenreich (Köln/Düsseldorf), Hans Cranach – eine verlorene Suche nach seinem Oeuvre?

11:30 Uhr - Anja Wolf (Potsdam), Die Taufe Christi von 1556 – Einblicke in die Arbeitsweise Lucas Cranachs d. J.

12:00 Uhr - Jana Herrschaft (Köln/Düsseldorf), Maltechnik und Materialwahl Lucas Cranachs d. J. am Beispiel der Kanzelbilder in der Kapelle auf Schloss Augustusburg (Sachsen)

12:30 Uhr - Mittagspause

Uhr Die Reformation der Bilder: Konzeption, Produktion und Verbreitung ästhetischer Innovationen
14:00 Uhr - Daniel Görres (Bonn), Von Fürsten, Reformatoren und Malern – Repräsentation und Memoria in Bildprogrammen Lucas Cranachs d. J.

14:30 Uhr - Anastasia Nurre (Columbus), Memorializing Christian Authority: Secular Leadership and Lutheran Ideology in Epitaph for Johannes Bugenhagen

15:00 Uhr - Matthias Müller (Mainz), Wiederkehr der Mimesis. Die Porträtmalerei Lucas Cranachs d. J. als Überwindung des »Cranach-Stils«

15:30 Uhr - Pause

16:00 Uhr - Joshua Waterman (Nürnberg), Emerging representational tendencies in paintings of the Cranach workshop, ca. 1550

16:30 Uhr - Stefanie Buck (London), Auf Papier: Zu Cranachs Bildnisstudien

17:00 Uhr - Jørgen Wadum (Kopenhagen)/Hanne Kolind Poulsen (Kopenhagen), Cranach, his Sons, and their Workshop: The endless problem of hands

19:00 Uhr - Abendvortrag
Grußwort: Kultusminister Stephan Dorgerloh

Herman Selderhuis (Apeldoorn), Christus am Tisch der streitenden Brüder. Cranachs Wittenberger Altarbild und die Abendmahlsdebatte

Samstag, 22. März 2014

Die Reformation der Bilder: Konzeption, Produktion und Verbreitung ästhetischer Innovationen
9:00 Uhr - Martina Sitt/Désirée Monsees (Kassel), Der einsame Christus am Kreuz – ein Bildtypus von Cranach d. J. in der pro-reformatorischen bildlichen Argumentation

9:30 Uhr - Anja Grebe (Würzburg/Erlangen), Neue Überlegungen zum »Colditzer Altar« Lucas Cranachs d. J.

10:00 Uhr - Frank Meinel (Schneeberg), Zur Rezeption der Rechtfertigungslehre bei Lucas Cranach d. J. Versuch einer theologischen Deutung des Bildes »Elias und die Baalspriester«

10:30 Uhr - Pause

11:00 Uhr - Bonnie Noble (Charlotte), Woman of Babylon: Seduction Reformation Style

11:30 Uhr - Elke Anna Werner (Berlin), Zeigen und Erkennen. Zur ästhetischen Evidenz religiöser und profaner Allegorien Lucas Cranachs d. J.

12:00 Uhr - Susanne Wegmann (Leipzig), Sein letztes Werk. Lucas Cranach d. J. und die Bekehrung Pauli

12:30 Uhr - Abschlussdiskussion

Am Nachmittag Möglichkeit zu gemeinsamen Besichtigungen in Wittenberg

Kontakt

Freie Universität Berlin
Kunsthistorisches Institut
Kolleg-Forschergruppe »BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik«
Charlotte Wagner
Arnimallee 10
14195 Berlin
kontakt@cranach-tagung-2014.de

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei.

Kontakt Tagungsbüro (ab 20.03.2014):
Tel. +49 (0) 3491/46 62 93

http://wege-zu-cranach.de/forschung/cranach-tagung-2014.html