Moral als Kapital in antiken Gesellschaften

Moral als Kapital in antiken Gesellschaften

Veranstalter
Prof. Dr. Elke Hartmann / Sven Page / Anabelle Thurn, M.A., Fachgebiet Alte Geschichte, TU Darmstadt
Veranstaltungsort
TU Darmstadt, Standort Stadtmitte, Residenzschloss (S3 13 / 56) und Magdalenenstraße 8, S1 20 / 001 (Vortragssaal ULB)
Ort
Darmstadt
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.04.2014 - 11.04.2014
Von
Sven Page

Während es heute nahe liegt, ‚Moral’ vorwiegend in einem vermeintlich rein zwischenmenschlichen und apolitischen Milieu zu verorten, war moralkonformes Verhalten in der Antike eine wichtige Ressource für gesellschaftliches und politisches Ansehen.

Im Zentrum der altertumswissenschaftlichen Tagung steht die Frage nach der Relevanz von Moral als (sozialem) Kapital in den Gesellschaften der römischen und griechischen Antike. Unter interdisziplinären Fragestellungen und Blickwinkeln werden die in einer Gemeinschaft eingeforderten Verhaltensregeln sowie deren Stellenwert als Ressource in sozialen Zusammenhängen des gegenseitigen Kennens und Anerkennens zu untersuchen sein: Wie wurden Verhaltensnormen definiert, verbreitet und eingefordert? Wie konnte ‚moralisches Kapital’ erworben, vermehrt, verringert und investiert werden? Welche sozialen und politischen Konsequenzen waren mit der Erfüllung oder der Abweichung von Verhaltensnormen verbunden?

Die Tagung ist der Fachwelt, allen Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit frei zugänglich. Tagungsgebühren werden nicht erhoben.

Programm

Mittwoch, 09. April 2014
(Raum S3 13 / 56 – Residenzschloss)

18:00 Uhr: Eröffnung und Einführung
Elke Hartmann (Darmstadt)

Jan Meister (Berlin): Gerüchte, Klatsch und Infamie im spätrepublikanischen und frühkaiserzeitlichen Rom

anschließend: Empfang

Donnerstag, 10. April 2014
(Raum S1 20 / 001 – Vortragssaal der ULB)

09:00 Uhr: Johannes Geisthardt (Konstanz): Die senatorische Elite nach dem Tyrannen. Moralische Integrität als Legitimation der soziopolitischen Stellung?

09:45 Uhr: Simone Blochmann (Tübingen): „Mit entblößter Brust in gezückte Schwerter“. Majestätsprozesse und aristokratische Moral in der frühen Kaiserzeit

10:30 Uhr: Pause

11:00 Uhr: Thomas Baier (Würzburg): clementia als politisches Kapital

11:45 Uhr: Isabelle Künzer (Bonn): otio prodimur. Zur Bewertung und Sanktionierung des otium durch die Senatorenschaft am Übergang vom 1. zum 2. Jahrhundert n. Chr.

12:30 Uhr: Mittagspause

14:00 Uhr: Jan Timmer (Bonn): Vertrauen und Moral in der Gesellschaft der römischen Republik

14:45 Uhr: Christian Rollinger (Trier / Mainz): oportet ex fide bona. Moral als Kategorie der römischen Jurisprudenz

15:30 Uhr: Pause

16:00 Uhr: Darja Sterbenc Erker (Berlin): Sexuelle Moral als Kapital in der römischen Literatur

16:45 Uhr: Katja Kröss (Bayreuth / München): Moralische Stütze und moralisches Korrektiv. Die Stadtrömische plebs in den zeitgeschichtlichen Büchern Cassius Dios

Freitag, 11. April 2014
(Raum S1 20 / 001 – Vortragssaal der ULB)

09:00 Uhr: Thomas Gärtner (Köln): Reden wider die Moral bei Thukydides

09:45 Uhr: Karen Piepenbrink (Gießen): ‚Wertorientierung’ als rhetorisches Beweismittel. Die ‚Rhetorik’ des Aristoteles und die soziale Praxis im Athen des 4. Jahrhunderts v. Chr. im Vergleich

10:30 Uhr: Pause

11:00 Uhr: Rafał Matuszweski (Heidelberg): ΑΓΕΝΝΕΙΣ ΔΙΑΤΡΙΒΑΙ. Zu ‚niedrigen’ Unterhaltungsformen der athenischen Bürger in spätklassischer Zeit

11:45 Uhr: Kornelia Kressirer (Würzburg): Die Forderung nach Versorgung und Ehrung der Alten als wertvolles Gut in der griechischen Antike

12:30 Uhr: Schlussworte

Kontakt

Sven Page
TU Darmstadt, FB 02
Institut für Geschichte
Fachgebiet Alte Geschichte
Residenzschloss
64283 Darmstadt

06151/16-2896
06151/16-3992
page@pg.tu-darmstadt.de

http://www.altegeschichte.tu-darmstadt.de
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Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung