Ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und die Berliner Justiz, 1939-1945

Ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und die Berliner Justiz, 1939-1945

Veranstalter
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide, Lehrstuhl für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus der Humboldt Universität zu Berlin, Forschungsnetzwerk ‚Justice and Populations‘ des Belgian Science Policy Office
Veranstaltungsort
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Britzer Str. 5, 12439 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.02.2015 - 23.02.2015
Deadline
31.01.2015
Website
Von
Dr. Herbert Reinke

Berlin war bis zum Ende des ‚Dritten Reiches‘ eines der wichtigsten industriellen Zentren Deutschlands. Entsprechend hoch war der Arbeitskräftebedarf, der während des Zweiten Weltkrieges vor allem durch ausländische Frauen und Männer abgedeckt wurde, die Zwangsarbeit leisten mussten. Die große Zahl ausländischer Arbeiterinnen und Arbeiter in Berlin bewerteten die Sicherheitsorgane des Regimes als Bedrohung der Volksgemeinschaft, auch die Berliner Strafjustiz war Teil des Unterdrückungs- und Sanktionsapparates gegenüber ausländischen Zwangsarbeitern.

Am Berliner Beispiel lässt sich diese Beteiligung der Strafjustiz besonders detailliert nachzeichnen, weil in Berlin das Archiv der allgemeinen Strafjustiz aus der NS-Zeit den Krieg in großen Teilen unbeschadet überstanden hat. Nicht nur die Repression, sondern auch der Alltag und die Lebenswelten von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern werden in Ausschnitten in diesen Strafjustizakten sichtbar. Das Kolloquium richtet sich an Forscherinnen und Forscher, die über Zwangsarbeit bzw. den Nationalsozialismus und das 'Dritte Reich' insgesamt arbeiten.

Leitung: Dr. Christine Glauning, Dr. Herbert Reinke, Prof. Dr. Michael Wildt
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich. Anmeldungen bis zum 31.1.2015 werden erbeten an Frau Annelies Scheel: scheela@geschichte.hu-berlin.de
Rückfragen/weitere Informationen: herbert.reinke@gmail.com

Programm

09h00-09h30: Einlass

09h30-10h00: Dr. Christine Glauning (Berlin), Begrüßung / Einführung

10h00-10h45: Dr. Herbert Reinke (Berlin/Wuppertal), Krieg, Kriminalität und Fremde. Berlin 1939-1945

10h45-11h30: Bianca Wenzel-Bräutigam M.A. (Berlin), Die Überlieferung der NS-Strafjustiz im Landesarchiv Berlin

11h30-11h45: Pause

11h45-12h30: NN, NS-Sondergerichte und die Verfolgung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern

12h30-13h30: Mittagspause

13h30.14h15: Dr. Katarzyna Woniak (Berlin), Fluchtarten polnischer Zwangsarbeiter anhand Berliner Strafgerichtsakten 1939-1945

14h15-15h00: Julia Albert, M.A. (Berlin), Lebenswelten belgischer Zwangsarbeiter

15h00-15h45: Camille Faroux (Paris), Liebesbeziehungen französischer Arbeiterinnen in Berlin 1942 – 1945 im Spiegel von Akten der Berliner Strafjustiz

15h45-16h00: Pause

16h00-17h00: Nachgedanken / Schlussdiskussion
Prof. Dr. Margo De Koster (Brüssel), Penal justice and at-risk-populations
Prof. Dr. Michael Wildt (Berlin), Volksgemeinschaft und Fremde
Schlussdiskussion

17h00ff.: Besichtigung der Gedenkstätte des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Kontakt

Herbert Reinke

Bergische Universität Wuppertal, FB G,
42097 Wuppertal

herbert.reinke@gmail.com


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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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