Die Bedrohung des oströmischen Kaisertums in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Chr.

Die Bedrohung des oströmischen Kaisertums in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Chr.

Veranstalter
Prof. Dr. Mischa Meier / Philipp Stahlhut, SFB 923 "Bedrohte Ordnungen" , Universität Tübingen
Veranstaltungsort
Wilhelmstraße 36, 72074 Tübingen (Hegelbau), Großer Übungsraum der Soziologie, (Raum 101)
Ort
Tübingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.05.2015 - 09.05.2015
Website
Von
Philipp Stahlhut

Die politische Situation des Oströmischen Reiches in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts erscheint äußerst prekär. Religiöse Konflikte zwischen Miaphysiten und Chalkedoniern gefährden die politische Einheit; das Vandalenreich wird auch für den Osten zunehmend zur Bedrohung; auf dem Balkan stehen gotische ‚warlords‘ und dringen bis nach Konstantinopel vor. Damit einher geht eine zunehmende Destabilisierung des Kaisertums, die sich zunächst in der Abhängigkeit Kaiser Leons I. (457–474) von dem alanisch-gotischen Feldherren Aspar manifestiert. Unter der Herrschaft Zenons (474–491) erreicht die Bedrohung der gesamten politischen Ordnung des Oströmischen Reiches und insbesondere des Kaisertums dann ihren Höhepunkt.
Als Folge der skizzierten Bedrohungssituation lassen sich erhebliche Veränderungen im oströmischen Kaisertum beobachten. Um diese angemessen einzuordnen, muss zeitlich weiter ausgegriffen werden. Daher soll zum einen die Entwicklung des christlichen Kaisertums seit Konstantin sowie das Verhältnis des östlichen zum westlichen Kaisertum seit der ‚Reichsteilung‘ von 395 in den Blick genommen werden. Zum anderen ist nach den Bewältigungsstrategien zu fragen, durch die das Imperium Romanum als übergreifende Ordnungskonfiguration nach den Wirren in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wieder stabilisiert wurde. Hier ist insbesondere an den Sakralisierungsschub im Bereich des Kaisertums, aber auch an die recuperatio imperii unter Justinian sowie dessen Religionspolitik zu denken. Durch diese Erweiterung des zeitlichen Horizonts berührt die Tagung auch die übergreifende Frage nach den Mechanismen der Transformation des östlichen Teils des Imperium Romanum in das Byzantinische Reich.

Programm

Freitag, 08. Mai 2015

Begrüßung und Moderation: Philipp Stahlhut (Tübingen)

13.30-14.00 Uhr

MISCHA MEIER
Tübingen
Einführung

14.00-14.30 Uhr

RAFAŁ KOSINSKI
Białystok
In Constant Danger: The Reign of Zeno

14.30-15.00 Uhr

MEAGHAN MCEVOY
Frankfurt / Adelaide
A failed dynasty? The emperor Anthemius and his sons

15.00 Uhr

DISKUSSION

Moderation: Sebastian Schmidt-Hofner (Tübingen)

15.30-16.00 Uhr

TIMO STICKLER
Jena
Überlegungen zur Relevanz der Verhältnisse im Westen für die Verantwortlichen des Oströmischen Reiches in der Zeit von Theodosius II. bis Justin I.

16.00-16.30 Uhr

RENE PFEILSCHIFTER
Würzburg
Who cares? Konstantinopel und der Untergang des westlichen Kaisertums

16.30 Uhr

DISKUSSION

17.00 Uhr

KAFFEEPAUSE

Moderation: Irmgard Männlein-Robert (Tübingen)

17.30-18.00 Uhr

DARIUSZ BRODKA
Krakau
Priskos, Malchos und Candidus und die Destabilisierung des oströmischen Reiches unter dem Kaiser Leo I.

18.00-18.30 Uhr

SEBASTIAN SCHMIDT-HOFNER
Tübingen
Antimonarchische Diskurse in administrativen Eliten des 5./6 Jh.

18.30 Uhr

DISKUSSION

20.00 Uhr

GEMEINSAMES ABENDESSEN

Samstag, 09. Mai 2015

Moderation: Mischa Meier (Tübingen)

09.00-09.30 Uhr

CHRISTOPH BEGASS
Mainz
Ein Zeitalter der Konfessionalisierung? ,Konfession‘ und Karrieremöglichkeiten der spätrömischen Senatoren

09.30-10.00 Uhr

RAINER WARLAND
Freiburg
Heroen, Pfauenfedern und Kreuze. Die medialen Diskurse der kaiserlichen Werkstätten Konstantinopels im 6. Jh.

10.00 Uhr

DISKUSSION

10.30 Uhr

KAFFEEPAUSE

Moderation: Robert Kirstein (Tübingen)

11.00-11.30 Uhr

PHILIPP STAHLHUT
Tübingen
Der Kaiser und der Teufel – Kaiserkritik in der Hagiographie

11.30-12.00 Uhr

VOLKER HENNING DRECOLL
Tübingen
Die Archontes auf dem Konzil von Chalkedon

12.00 Uhr

DISKUSSION

12.30 Uhr

FILIPPO CARLÀ
Exeter
Kommentar und Abschlussdiskussion

14.00 Uhr

GEMEINSAMES MITTAGESSEN

Kontakt

Philipp Stahlhut

SFB 923 "Bedrohte Ordnungen"
Keplerstraße 2, Zi 186, 72074 Tübingen
+49 7071 29 77361

philipp.stahlhut@uni-tuebingen.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung