Essor et renouveau de la bibliothèque (XVe‒XVIIe siècle)

Essor et renouveau de la bibliothèque (XVe‒XVIIe siècle)

Veranstalter
Deutsches Historisches Institut Paris
Veranstaltungsort
Deutsches Historisches Institut Paris
Ort
Paris
Land
France
Vom - Bis
17.06.2016 -
Deadline
15.10.2015
Von
Dunja Houelleu

Studientag »Essor et renouveau de la bibliothèque (XVe‒XVIIe siècle)«

Studientag veranstaltet vom CNRS‒IRHT, Biblissima, Paris (Gilbert Fournier), der Universität Namur; PraME (Xavier Hermand) und dem Deutschen Historischen Institut Paris (Rolf Große), Paris, Deutsches Historisches Institut Paris, Freitag, 17. Juni 2016.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts veränderte sich Paris, die Hauptstadt des Königreichs Frankreichs, nicht nur in architektonischer, sondern auch in intellektueller Hinsicht: Mit geordneten Finanzen und instand gesetzten Gebäuden blühten die Institutionen des geistigen Lebens wieder auf. Nicht zuletzt ist dies dem Einfluss einer neuen Gelehrtengeneration zu verdanken, die sich weniger als Kleriker denn als Bauherren sah. Ein Indiz dieses Transformationsprozesses ist die Aufmerksamkeit, die den Bibliotheksbauten zuteilwurde. Verfallsschäden wurden behoben, neue Anforderungen erfüllt und Wege zur Bewältigung der Flut gedruckter Bücher gefunden. Dabei bot sich auch Gelegenheit, die Sammlungen neu zu ordnen und neue Findmittel anzufertigen. Beispielhaft dafür sind die alphabetischen und mit Angabe des Standorts versehenen Kataloge der Werke, die im neuen, 1514 von Claude de Grandrue gestalteten Lesesaal der Abtei Saint-Victor angekettet zur Verfügung gestellt wurden. Auch das Collège der Sorbonne stattete Mitte des 16. Jahrhunderts seine Bibliothek mit einem gedruckten Katalog aus, der die wachsende Bedeutung gedruckter Bücher in institutionellen Bibliotheken bezeugt. Als Repräsentanten einer langen bibliothekarischen Tradition wurden diese Kataloge bis ins 17. Jahrhundert fortlaufend benutzt und ergänzt.

Die hier in wenigen Zeilen dargestellten Beispiele laden zur weitergehenden Reflexion über Aufschwung und Erneuerung der Bibliotheken im ausgehenden Mittelalter ein. Dabei ist die herausragende Anzahl der im lateinischen Okzident überlieferten Bibliothekskataloge nur ein Indiz unter vielen. In Paris ist diese Entwicklung der gewachsenen Bedeutung der Universität wie auch der Ausweitung ihrer Lehrtätigkeit auf die Collèges geschuldet. Andernorts lässt sie sich damit erklären, dass sich politische Institutionen entwickelten und verfestigten, Orden reformiert wurden und neue Formen geistlichen Gemeinschaftslebens entstanden. Überall erhielten die Bibliotheken, ihre Funktion, ihre Hilfsmittel und Akteure eine neue Bedeutung, die den Weg in die Neuzeit bereitete. Beispielhaft wird dies in der Person des Bibliothekars deutlich, der in dieser Zeit aus seiner Anonymität heraustritt und in seinem Amt neue Aufgaben zusammenführt. Bibliothekare erscheinen dabei nicht nur als librarii, sondern auch als Novizenmeister, Verfasser frommer Abhandlungen oder Sprachrohr monastischer Reformen. Auch entstand – bedingt durch die städtischen Bibliotheken und reformierte Orden und Gemeinschaften – eine neue, laikale Leserschaft.

Es ist Anliegen des Studientages, dieser neuen Bedeutung, die die Bibliotheken seit dem 15. Jahrhundert prägte und die sie im Laufe der Frühen Neuzeit wieder verloren, nachzugehen. Dabei wird ein vergleichender Ansatz vorgeschlagen, der sich insbesondere auf das Gebiet des Alten Reichs konzentriert. Um den wissenschaftlichen Dialog zwischen Mediävisten und Frühneuzeitlern zu befördern, soll das Projekt deutschsprachige wie auch frankofone Forscher zusammenbringen und dabei Unterschiedlichkeiten und Gemeinsamkeiten historiografischer Traditionen in beiden Ländern herausarbeiten.

Die Vorträge können in deutscher, englischer oder französischer Sprache gehalten werden und sollen 20 Minuten dauern. Vorschläge für Vorträge senden Sie, bitte, per Mail bis zum 15. Oktober 2015 an Gilbert Fournier (gilbert.fournier@dbmail.com).Die Vorschläge sollen ca. 500 Worte umfassen und von einem detaillierten CV ergänzt werden.

Kontakt: Gilbert Fournier, Institut de recherche et d’histoire des textes, 40 avenue d’Iéna, 75116 Paris, gilbert.fournier@dbmail.com

Programm

Kontakt

Gilbert Fournier
Institut de recherche et d’histoire des textes
40 avenue d’Iéna
75116 Paris

gilbert.fournier@dbmail.com

http://www.dhi-paris.fr/de/news/aktuelles/detail/call-for-papers-essor-et-renouveau-de-la-bibliotheque-xve-xviie-siecle.html
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