theatrum animarum / theatrum animalium. Inszenierungen der Tier-Mensch-Relation

theatrum animarum / theatrum animalium. Inszenierungen der Tier-Mensch-Relation

Veranstalter
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (Universität Wien)
Veranstaltungsort
tfm Institut, UZA II - Rotunde, Althanstraße 14, 1090 Wien, HS 2H510 | Geozentrum, UZA II, Althanstraße 14, 1090 Wien, Hörsaal 3 | Naturhistorisches Museum, Burgring 7, 1010 Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
09.12.2015 - 11.12.2015
Von
David J. Krych

Seit frühesten zivilisationsgeschichtlichen Überlieferungen findet sich das Verhältnis von Tier und Mensch im Zentrum politischer, ästhetischer, religiöser und historischer Praktiken und Reflexionen. Gesellschaften definieren sich immer auch darüber, wie und welche Tiere in ihnen als Nutz- oder Haustiere, als Totemtiere oder Staatsembleme fungieren, oder auch – zum Beispiel in Gestalt von Chimären und Monstern – in Figurationen des ganz ‚Anderen’ eingehen.

Die Tagung "theatrum animarum / theatrum animalium" beleuchtet aus diesem Themenkomplex heraus Inszenierungsformen und theatrale Verhandlungsstrategien der Tier-Mensch-Relation sowohl mit theoretischen als auch historisch-historiografischen Perspektivierungen.

Programm

Mittwoch, den 9. Dezember 2015

09:45 Uhr
Eröffnung

10:00 Uhr
Jan-Tage Kühling: Tierräume als Wissensräume. Choreographische Praktiken als Verhandlungen epistemologischer Ordnungen von Tier und Mensch

10:25 Uhr
Johanna Canaris: Weiße Pferde – Schwarze Seelen. Hans Henny Jahnns Medea (mit einem Seitenblick auf Werner Schroeters Inszenierung von 1989)

11:30 Uhr
Jasmin Degeling: Nur aus der Perspektive des Menschen erscheint das Leben monstös.‘ Poetischer Vitalismus bei Jelinek

11:55 Uhr
Sebastian Hauck: »Bestia balorada – du ungeschlachtetes Tier!« Die Tier-Mensch-Relation in den Wahnsinnsszenen der Commedia all’improvviso

13:00 Uhr
Mittagspause

14:00 Uhr
Theresa Eisele: Der mit dem Frosch erzählt: Juan Rana. Ein frühneuzeitlicher Akteur zwischen Subjektentgrenzung und Einverleibung

14:25 Uhr
David J. Krych: »Ein hungarischer Ochs betritt den Kampfplatz: da er nun einmal ein Ochs ist, so muß er nothwendig was Dummes begehen.« Differenzierungsprozesse von Tier und Mensch, von Fest und Theater

16:30 Uhr
Christian Müller: Ein quasi künstlerischer Beitrag. Tier und Kapital – Alles falsch gemacht…

18:00 Uhr
Keynotes
Herwig Grimm
Thomas Macho

Donnerstag, den 10. Dezember 2015

10:00 Uhr
Charlotte Gschwandtner: »Lass das Huhn krepieren!« Von »Kikeriki« und »Miau Miau« – vokale Moreschen im neapolitanischen Raum

10:25 Uhr
Meike Hinnenberg / Laura Strack: Die Verräumlichung des Sinns

11:30 Uhr
Sebastian Kirsch: Ein Geschlecht aus Zeus‘ Anhauch der bremegejagten Kuh. Die Tier-Mensch-Relation als Frage der Chorfigur

11:55 Uhr
Holger Kuhn: Tim und Struppi. Die Mensch-Tier-Relation und das Rauschen der Rhetorik

13:00 Uhr
Mittagspause

15:00 Uhr
M A Katritzky: The „dancing horse“ of Love‘s Labour‘s Lost. The seventeenth-century itinerant showman William Richard Banks and his performing beast

19:00 Uhr
Ein künstlerischer Abend im Naturhistorischen Museum.
Hans-Peter Litscher: Goethes Zebra in Wien

Freitag, den 11. Dezember 2015

10:00 Uhr
Fanti Baum: »Josefine, die Sängerin oder das Volk der Mäuse.« graziös denken: Josefine – eine radikale Gegenlektüre

10:25 Uhr
Katharina Wild: Mit Tieren leben, vom Tier sprechen, Tier werden.
Tiere und Tierisches im Werk Heinrich von Kleists

11:30 Uhr
Maria Koch: »Doch was die Seele betrifft, so lassen Sie uns nichts überstürzen…« Biomechanik und die Pawlowschen Physiologie

11:55 Uhr
Christoph Neubert: „Der Moment der Schnecke“. Zur Inszenierung animalischer Ästhetik in Uexkülls Umweltlehre

13:00 Uhr
Mittagspause

14:30 Uhr
Corinna Kirschstein: »unter die Possen und Albernheiten«. Zur theaterhistorischen Verortung von Tierkampftraditionen der Frühen Neuzeit

14:55 Uhr
Nadir Weber: Schauplätze des Wilden oder Zivilisationsmodell? Exotische Tiere im Theaterstaat Ludwigs XIV.

16:30 Uhr
Abschlussvortrag und -diskussion
Stephan Oettermann: Die „betriebsamen Flöhe“ als „symbolische Form“

Kontakt

David Krych

Institut für Theater-, Film- und Medinwissenschaft, UZA II - Rotunde, Althanstraße 14, 1090 Wien

david.krych@univie.ac.at

www.univie.ac.at/tier-mensch-inszenierungen