„Heimatbriefe“ der Deutschen in und aus dem östlichen Europa nach 1945. Perspektiven der Forschung und Erschließung

„Heimatbriefe“ der Deutschen in und aus dem östlichen Europa nach 1945. Perspektiven der Forschung und Erschließung

Veranstalter
Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa, Freiburg i. Br. (IVDE) in Kooperation mit dem Institut für Volkskunde der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.
Veranstaltungsort
IVDE Freiburg, Goethestr. 68, 79100 Freiburg
Ort
Freiburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.10.2016 - 28.10.2016
Deadline
31.03.2016
Website
Von
Tilman Kasten

Die nach 1945 veröffentlichten „Heimatbriefe“ bzw. „Heimatblätter“ der Deutschen im und aus dem östlichen Europa besitzen einen großen Quellenwert für eine ganze Bandbreite sozial-, literatur- und kulturwissenschaftlicher Fragestellungen. Zum einen erschienen/erscheinen sie kontinuierlich oftmals über Jahrzehnte hinweg und ermöglichen daher wie kaum eine andere gedruckte Quelle diachron angelegte Untersuchungen; zum anderen basieren sie – im Gegensatz zu den großen Verbandsorganen – in hohem Maße auf leserseitiger Partizipation und gewähren so Einblicke in gruppeninterne Diskurse sowie alltagskulturelle Praktiken.
Seitens der Forschung wurde ihnen im Vergleich zu „Vertriebenendenkmälern“, „Heimatstuben“ oder „Heimatbüchern“ wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die in jüngerer Zeit entstandenen Studien zu einzelnen Titeln bezeugen allerdings ein (langsam) wachsendes Interesse an diesen Periodika. Daran knüpft ein am IVDE angesiedeltes Projekt an, in dessen Rahmen ein Online-Handbuch der Publizistik der Deutschen in und aus dem östlichen Europa erarbeitet wird. Dieses soll einen quellenkritischen Zugang eröffnen und zugleich das Fundament für ein größer angelegtes Forschungsprojekt bilden.
Während der Arbeitstagung sollen grundsätzliche Aspekte des Phänomens „Heimatbrief“ erörtert, Erfahrungen im Umgang mit diesem Quellentypus kritisch reflektiert und zukünftige Perspektiven der Forschung sowie (digitalen) Erschließung diskutiert werden. Erwünscht sind also weniger Beiträge, die der Präsentation von Ergebnissen abgeschlossener Forschungs- und Erschließungsprojekte dienen, sondern v. a. Referate mit heuristischer Zielrichtung. Im Falle von thematischen Berührungspunkten sind auch Referate zu Periodika willkommen, die nicht als „Heimatbriefe“ bezeichnet werden können (etwa „Heimatkalender“). Mögliche Referatsthemen könnten lauten:

- Projekte der bibliographischen, digitalen etc. Erschließung von „Heimatbriefen“.
- Forschungsmöglichkeiten in Nachlässen und Redaktionsarchiven
- Kritische Reflexion des quellenkritischen Arbeitens mit „Heimatbriefen“
- Quellenwert von „Heimatbriefen“
- Unterschiedliche disziplinäre und methodische Zugänge zu „Heimatbriefen“
- Komparatistische Perspektiven (kroatische, tschechische, polnische etc. „Heimatblätter“)

Vertreterinnen und Vertreter aller kultur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen, Archivarinnen und Archivare sowie Bibliothekarinnen und Bibliothekare sind hiermit herzlich eingeladen, ihre Abstracts zu Themenvorschlägen mit einem Umfang von 300 Wörtern bis zum 31. März 2016 an das IVDE zu senden.

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Programm

Kontakt

Tilman Kasten

Goethestr. 63
79100 Freiburg
0761 70443-0

tilman.kasten@ivde.bwl.de