Die zu Bernau gehörende Waldsiedlung Wandlitz gilt nach wie vor in Ost und West als ein Symbol für den Politik- und Lebensstil der SED-Machtelite, für deren Privilegien und zunehmende Abschottung von der Lebensrealität der DDR-Bevölkerung. Die Ausstellung liefert einen historisch-kritischen Überblick über die Geschichte der 1958 errichteten und bis 1990 genutzten Wohnsiedlung der SED-Spitzenfunktionäre. Mit einer Vielzahl von Objekten, Fotos und Dokumenten werden die Ausstattung, das Sicherheitsregime und die von der DDR-Bevölkerung besonders argwöhnisch betrachtete Sonderversorgung in der Siedlung dokumentiert. Die Besucherinnen und Besucher erhalten Einblick in die Lebenswelt der Politbüromitglieder, ihrer Familien und des für sie zuständigen Wach- und Dienstpersonals. Auch die Auswirkungen der Funktionärssiedlung auf die Gemeinde Wandlitz und die gesamte Region des Barnim spielen eine Rolle. Auf der begehbaren Bodenkarte des Naturparks Barnim können Besucherinnen und Besucher dies anschaulich nachvollziehen. Mit der „Eroberung“ der Waldsiedlung durch die mutiger gewordenen DDR-Medien würdigt die Ausstellung einen der wichtigen symbolischen Akte der Friedlichen Revolution 1989.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Gemeinde Wandlitz und des Zentrums für Zeithistorische Forschung und wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg sowie die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.