Staat und Geschlecht in westlichen Gesellschaften seit den 1960er Jahren

Staat und Geschlecht in westlichen Gesellschaften seit den 1960er Jahren

Veranstalter
Prof. Dr. Dirk Schumann und Lena Elisa Freitag, Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, Georg-August-Universität Göttingen
Veranstaltungsort
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.11.2016 - 26.11.2016
Deadline
15.08.2016
Website
Von
Freitag, Lena Elisa

Die letzten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts waren geprägt durch Proteste gegen die bestehende Geschlechterordnung und Forderungen nach Reformen für eine Gleichstellung von Männern und Frauen im öffentlichen Leben. Doch welche Geschlechtervorstellungen waren von den regierenden Parteien gewünscht und wie schlugen sich diese in Gesetzen und Regelungen nieder? Wie stark unterschieden sich die politischen Vorstellungen von den Forderungen aus der Gesellschaft nach Gleichstellung sowie Umwandlung der einzelnen Geschlechterbilder und wie wurden diese in der (beruflichen) Praxis umgesetzt?

Diesen Fragen wird sich der vom 25. bis 26. November 2016 in Göttingen stattfindende Workshop für Promovierende und PostDocs widmen. Hierbei soll nach politischen Leitbildern und geschlechterpolitischen Forderungen aus der Gesellschaft gefragt werden, ebenso wie nach deren praktischen Ausformungen. Im Mittelpunkt sollen dabei besonders Dienste in staatlichen Einrichtungen stehen. Es ist vor allem zu klären, wie groß der Einfluss sozialer Bewegungen hier war bzw. inwieweit er sich anhand von Veränderungen in einzelnen Arbeitsfeldern niederschlug. In diesem Zusammenhang stellt sich zudem die Frage, ob manche Einrichtungen als Experimentierfelder für neue Ideen der Regierungsparteien dienten und ihnen somit eine Vorreiterrolle zugeschrieben werden kann. Untersuchungsfelder können hierbei Dienste beim Militär, der Polizei oder im Zivildienst sein als auch in anderen öffentlichen Einrichtungen wie Pflegeheimen oder Erziehungseinrichtungen. Während des Workshops wird die Zeit ab den 1960er Jahren im Zentrum stehen, um zeithistorische Leitfragen nach der Bedeutung sozialer Bewegungen sowie dem in der Forschung diagnostizierten Wertewandel zu diskutieren. Der Fokus der vorzustellenden Projekte sollte auf westlichen Gesellschaften – gerne auch mit vergleichender Perspektive – liegen. Der Workshop soll den Teilnehmenden die Gelegenheit bieten, ihre Forschungsprojekte vorzustellen, die methodischen und empirischen Ansätze zu erörtern und darüber hinaus Kontakte für einen zukünftigen wissenschaftlichen Austausch zu knüpfen.

Mögliche Fragen und Aspekte:
- Gab es auf gesellschaftlicher wie politischer Ebene eine Öffnung für neue Geschlechterrollen? Kann tatsächlich von einer Liberalisierung gesprochen werden oder handelte es sich bei durchgeführten Reformen eher um pragmatische Änderungen, um Notständen in manchen Bereichen wie z.B. in der Pflege zu begegnen?
- Männer- und Frauenbilder: Welche Geschlechterideale veränderten sich in welchem Maße? In welchem Ausmaß ging eine neue Betrachtung des einen Geschlechts mit einer Umdeutung des anderen einher?
- Reformen in einzelnen Berufen: Durch wen wurden sie angestoßen? Wie konfliktreich war die jeweilige Umsetzung? Inwieweit lassen sich Hinweise auf eine Demokratisierung finden?
- Arbeit: Welchen Einfluss hatten ökonomische Zwänge auf politische Forderungen (bspw. nach Lohngleichheit) und gesetzliche Veränderungen?

Interessierte sind herzlich dazu eingeladen, sich mit einer Projektskizze (höchstens zwei Seiten) und einem kurzen akademischen Lebenslauf bis zum 15. August 2016 zu bewerben. Die Reise- und Übernachtungskosten werden voraussichtlich übernommen.

Programm

Kontakt

Lena Elisa Freitag

Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte
Heinrich-Düker-Weg 14, 37073 Göttingen

lfreita1@uni-goettingen.de


Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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