Die Prosopographie des römischen Kaiserreiches: Ertrag und Perspektiven

Die Prosopographie des römischen Kaiserreiches: Ertrag und Perspektiven

Veranstalter
Projekt „Prosopographia Imperii Romani“ im Zentrum Grundlagenforschung Alte Welt an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Veranstaltungsort
Unter den Linden 8, Veranstaltungsraum (07W04), 10117 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.10.2016 - 28.10.2016
Von
Matthäus Heil (BBAW)

Das zweitägige Kolloquium würdigt die lange und wechselreiche Geschichte der „Prosopographia Imperii Romani“ (PIR). Diese erschließt und dokumentiert die Führungsschicht des römischen Kaiserreichs: Dazu zählen neben den Kaisern und ihren Familien die Senatoren und höheren Amtsträger ritterlichen Standes sowie deren Familienangehörige. Nach der erfolgreichen ersten Auflage (1897/98) wurde wegen des starken Zuwachses an neuen Quellen eine völlig neubearbeitete zweite Auflage nötig, wozu sich die Preußische Akademie der Wissenschaften erst nach mehreren Jahrzehnten entschloss.

Der erste Band der zweiten Auflage erschien 1933. Bald geriet das Projekt in den Strudel der Weltgeschichte: Die beiden ersten Bearbeiter wurden im 2. Weltkrieg wegen ihrer jüdischen Herkunft von der Weiterarbeit ausgeschlossen, später behinderte der Kalte Krieg einen raschen Fortgang. Nach der Wende wurde unter dem Dach der BBAW eine Beschleunigung möglich und mit zusätzlicher Unterstützung seitens der Thyssen-Stiftung konnte die PIR 2015 abgeschlossen werden.

Das Kolloquium soll diesen Schlusspunkt deutlich markieren: Neben dem Rückblick auf die Geschichte des Projektes sollen vor allem zentrale thematische Aspekte aufgezeigt werden, die ganz wesentlich auf prosopographischer Grundlage behandelt werden können. Das Kolloquium wird dabei über die abgeschlossene PIR hinaus den Blick auf die Zukunft prosopographischen Arbeitens richten.

Programm

Donnerstag, 27. Oktober 2016

18.00 Uhr

Bernd Seidensticker (Akademiemitglied)
Begrüßung

Werner Eck (Projektleiter PIR, Universität zu Köln):
Die PIR an der Berliner Akademie: Eine lange Geschichte und ihre Wechselfälle

Freitag, 28. Oktober 2016

9.00 Uhr
John Scheid (Collège de France, Paris):
Die Träger der paganen Kulte im Imperium ­Romanum. Nutzen und Defizite der prosopographischen Methode

9.50 Uhr
Olli Salomies (Universität Helsinki):
Die Bedeutung der Onomastik für die Rekonstruktion von Genealogien und ihre Probleme

11.00 Uhr
François Chausson (Université Paris 1):
Pouvoir politique et évolutions sociales: ­réseaux sénatoriaux et impériaux, de Septime Sévère à Constantin

14.00 Uhr
Peter Scholz (Universität Stuttgart):
Gute Bürger und tadellose Männer. Überlegungen zu den Distinktionsstrategien städtischer Führungsschichten im kaiserzeitlichen Kleinasien

14.50 Uhr
Armin Eich / Peter Eich (Universität Wuppertal / Universität Freiburg):
Sagalassos. Die Entwicklung einer städtischen Gesellschaft unter römischem Einfluss

16.00 Uhr
Matthäus Heil (BBAW)
Eine digitale Prosopographie der ­Führungsschichten des kaiserzeitlichen Imperium ­Romanum (Senatorenstand–ordo ­decurionum): ihre strukturellen Notwendigkeiten

16.50 Uhr
Marietta Horster (Universität Mainz):
Prosopographische Forschungen zum Imperium Romanum: Beiträge zum Verständnis der antiken Welt

Kontakt

Matthäus Heil

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Unter den Linden 8, 10117 Berlin
030/20370301
030/20370376
heil@bbaw.de

http://www.bbaw.de/veranstaltungen/2016/oktober/prosopographie
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Französisch, Deutsch
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