Menschen und ihre Biografien. Mitteleuropäische Lebenswege im Brennpunkt

Menschen und ihre Biografien. Mitteleuropäische Lebenswege im Brennpunkt

Veranstalter
Silke Antje KROPF, Beáta MÀRKUS, Martina MEDOLAGO, Doktoratskolleg für Mitteleuropäische Geschichte, Andrássy Universität Budapest,
Veranstaltungsort
Andrássy-Saal, Andrássy Universität Budapest, H-1088, Budapest, Pollack Mihály tér 3
Ort
Budapest
Land
Hungary
Vom - Bis
06.04.2017 - 07.04.2017
Deadline
31.01.2017
Von
Doktoratskolleg für Mitteleuropäische Geschichte - Andrássy Universität Budapest

Menschen im Mittelpunkt der Forschung – seit den Anfängen der Geschichtsschreibung ist die Figur des Menschen ins Zentrum wissenschaftlichen Interesses gestellt worden. Dies ermöglicht, gesellschaftliche und politische Entwicklungen, kulturelle und ideologische Strömungen sowie Wirtschaftsprozesse anhand von individuellen und kollektiven Biografien zu verstehen. Dieser Prozess ist ableitbar durch die Einbettung des Menschen und damit seines Lebenslaufes in die Gesellschaft.

Lange galt die biografische Forschung als eine Art „Laienforschung“, doch sie konnte sich schrittweise professionalisieren und schließlich wissenschaftlich etablieren. Heute sind ihre vielzähligen methodischen Ansätze ein wesentlicher Bestandteil sozial- und geisteswissenschaftlicher Forschung. Wenn auch der Moment der Zufälligkeit noch immer für Kritik sorgen mag, so sind doch die Erkenntnisse, die aus der Biografieforschung gewonnen werden, für die Erklärung von historischen Prozessen nahezu unabdingbar geworden. Gerade für die nach Konsolidierung strebende historische Netzwerkforschung, deren Methodenansätze noch nicht klar definiert sind, ist die Biografieforschung eine wichtige Basis. Sie liefert die Fakten, die bei netzwerkanalytischen Ansätzen ansonsten oft vermisst werden.

Die Tagung richtet sich an NachwuchswissenschaftlerInnen, deren Forschung im weiteren Sinn folgende Schwerpunkte behandelt:
- Theorien und Ansätze der Biografieforschung in Vergangenheit und Gegenwart
- Biografieforschung als Schnittfläche unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen
- mitteleuropäische Lebenswege und ihr geokultureller Raumbezug
- Lebenswege in Netzwerken
- Kontinuitäten, Diskontinuitäten und Brüche – Lebenslaufstrukturen im Wandel
Dynamisierung sozialer Gebilde im Spiegel von Kollektivbiografien
- die Abbildbarkeit von demografischer Entwicklung in der Biografieforschung

Ziel der Tagung ist es, biografieanalytische Ansätze in Verbindung mit unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen zur Diskussion zu stellen. Dabei soll der wechselseitig-dynamische Charakter des mitteleuropäischen Raums vom 19. bis zum 21. Jahrhundert im Zentrum der Betrachtung stehen, denn gerade der interdisziplinäre Rahmen der Biografieforschung scheint es zu ermöglichen, mikro- und makrosoziale Sachverhalte miteinander zu verbinden und so der Facettenfülle der mitteleuropäischen Gesellschaften anzunähern.

Die Beiträge sollen sowohl methodologische und theoretische Fragen rund um die Biografieforschung diskutieren, als auch auf konkrete Lebenswege konzentrieren: Inwiefern verdankt Mitteleuropa seine – kulturelle, religiöse, politische, wirtschaftliche und soziale – Vielfalt jenen Persönlichkeiten, die in diesem Raum lebten oder diesen Raum kreuzten? Und umgekehrt: Inwieweit haben die charakteristischen Strukturen Mitteleuropas individuelle Lebenswege (mit)geprägt? Welche Verknüpfungen entstanden womöglich aus diesen „Entwicklungen“? Lässt sich Mitteleuropa anhand von Lebenswegen konkretisieren? Welche individuellen – oder gar kollektiven? – Akteurinnen und Akteure spielen in den mitteleuropäischen Netzwerkprozessen eine merkliche Rolle und worin manifestiert sich dies?

Die Tagungssprache ist Deutsch. Bewerbungen für 20-minütige Vorträge bitten wir bis zum 31. Januar 2017 samt Abstract (ca. 300 Wörter mit Präsentationstitel) und kurzem Lebenslauf an folgende E-Mail-Adresse einzusenden: lebenswege.meg@gmail.com.

Es ist geplant, eine erweiterte Version der Beiträge in einem eigenen Tagungsband zu veröffentlichen; Details dazu werden nach der Veranstaltung bekannt gegeben.

Der Veranstalter übernimmt Verpflegung und Unterkunft im Partnerhotel in Budapest sowie einen Teil der Reisekosten (maximal Bahnticket 2. Klasse).

Die Tagung wird unterstützt vom Bundesministerium
für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
sowie von der Aktion Österreich-Ungarn.

Programm

Das Programm wird auf der Homepage der Andrássy Universität veröffentlicht (http://www.andrassyuni.hu).

Kontakt

Martina Medolago

Pollack-Mihaly-Ter 3
HU - 1088 Budapest

lebenswege.meg@gmail.com

http://www.andrassyuni.eu/veranstaltungen/menschen-und-ihre-biografien-mitteleuropaische-lebenswege-im-brennpunkt.html