Die Diskriminierung, Ausgrenzung und der Völkermord an den Sinti und Roma ist nicht nur in München eines der weniger bekannten Kapitel der Geschichte. Bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts verstärkten sich Verfolgungsmaßnahmen gegen diese Volksgruppe. Mit den Nürnberger Gesetzen von 1935, die Sinti und Roma wie Juden zur „Fremdrasse“ erklärten, erreichten Ausgrenzung und Verfolgung eine neue Stufe; der „Himmler-Erlass" vom Dezember 1938 mündete im systematischen Völkermord. In der Nachkriegszeit erfolgte die öffentliche Anerkennung des an den Sinti und Roma geschehenen Unrechts nur zögernd; heute haben wir es teilweise wieder mit einem Erstarken alter Vorurteile sowie mit Ausgrenzung und Diskriminierung zu tun.
Besonderes Augenmerk der Präsentation liegt auf dem Schicksal der Sinti und Roma während der NS-Zeit. Die Münchner Opfer werden erstmals umfassend dokumentiert.
Begleitend zur Ausstellung wurde ein eigener Katalog herausgebracht und eine Veranstaltungsreihe konzipiert. Außerdem gibt es ein pädagogisches Angebot mit Themenführungen, Seminaren und Workshops.