Die Existenz der Menschheit ist durch permanente Gefahr immer wieder bedroht. Die Vernichtung als natürliches oder unnatürliches Ende wurde immer wieder durch den Willen zum Leben abgewehrt. Dieses Verlangen nach Leben entwickelte im Lauf der Geschichte Praktiken, die auf der kulturellen Ebene als Überlebenstechniken gesehen werden können. Das Überleben des Menschen als Individuum oder Kollektiv schlug sich in Wissenschaft, Literatur und Kunst nieder. Gleichzeitig waren Wissenschaft, Literatur und Kunst selbst Mittel gegen Vernichtung und für das Überleben. In der persischen Zivilisation, die sich zum Teil geographisch auf den jetzigen Iran erstreckt, wurde durch Krieg und politische Intrigen im Lauf ihrer Geschichte auf extremste Weisen Arten kulturellen Lebens bedroht und vielfach auch vernichtet. Wie auch in anderen Zivilisationen war diese Geschichte der Vernichtung von Kulturen verbunden mit der Vernichtung von Religionen, Sprachen, Kunstwerken bis hin zu Denk- und Lebensweisen der Individuen.
In einem Symposium werden sich Wissenschaftler aus den Bereichen Kunst, Kultur und Literatur mit unterschiedlichem Formen des Überlebens, mit Überlebenspraktiken und -techniken im Kulturraum des jetzigem Iran auseinander-setzen und die Vielfalt der Überlebensformen als Prozess und Ereignis diskutieren.