1. Internationale Innsbrucker Osterakademie "Wie datiere ich richtig im Spätmittelalter? Die Historischen Hilfswissenschaften in der Praxis"

1. Internationale Innsbrucker Osterakademie "Wie datiere ich richtig im Spätmittelalter? Die Historischen Hilfswissenschaften in der Praxis"

Veranstalter
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften (Univ.-Prof. Martin Wagendorfer) am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Universität Innsbruck
Veranstaltungsort
Universität Innsbruck, Archäologisches Museum (Hauptgebäude, 3. OG)
Ort
Innsbruck
Land
Austria
Vom - Bis
03.04.2017 - 08.04.2017
Deadline
20.02.2017
Von
Martin Wagendorfer

Die Osterakademie des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften (Univ.-Prof. Martin Wagendorfer) an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck richtet sich vorrangig an Studierende der Geschichte oder benachbarter Fächer mit guten Lateinkenntnissen und mit besonderem Interesse für das Spätmittelalter.
Die in den letzten Jahren zügig voranschreitende Digitalisierung von Quellen, welche heute in einem nie gekannten quantitativen Ausmaß wie auch in immer besser werdender Qualität sowohl den Studierenden als auch den Lehrenden an den Universitäten zur Verfügung stehen, hat in der jüngsten Vergangenheit zu einer erhöhten Nachfrage nach klassischen hilfswissenschaftlichen Kompetenzen wie Lesen, Datieren und Lokalisieren von einschlägigen Objekten geführt. Im Gegensatz zum noch relativ überschaubaren frühmittelalterlichen Material, welches in der Regel auch dementsprechend gut erschlossen ist, sind die spätmittelalterlichen Quellen häufig ein sehr schwieriges Terrain. Das hängt zum einen mit der ungeheuren Quellenmasse zusammen, die in fast allen Disziplinen noch weit von einer auch nur annähernden Erschließung in Editionen, Findbüchern, Datenbanken o. ä. entfernt ist; zum anderen mit dem nun auftretenden ungemein breiten Spektrum an Quellen, das eine Systematisierung in jeglicher Hinsicht enorm erschwert – Benützer von spätmittelalterlichen Handschriften, welche die entsprechenden Schriften in nur halbwegs schlüssiger Terminologie bestimmen und einordnen wollen, wissen ein Lied davon zu singen.

Das Ziel der Osterakademie ist es, die Studierenden mit denjenigen Instrumentarien, Hilfsmitteln und Werkzeugen vertraut zu machen, welche die einzelnen Hilfswissenschaften entwickelt haben, um ihre Objekte nach bestimmten Kriterien im oben beschriebenen Sinne einzuordnen und damit in adäquater Weise interpretieren zu können. Das Quellenmaterial der Innsbrucker Archive und Bibliotheken ist mit seinen reichen spätmittelalterlichen Beständen ein gleichsam idealer Ausgangspunkt, um derartige Fragestellungen auch an Originalen anwenden und erproben zu können. Daraus resultiert das Lehrformat der einzelnen Module: ein erster theoretischer Teil soll mit den Hilfsmitteln, der Terminologie und den Instrumentarien der jeweiligen hilfswissenschaftlichen Disziplin vertraut machen; der zweite Teil bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, die erworbenen Kenntnisse anhand von Originalen vor Ort zu überprüfen und anzuwenden.

Die Teilnahme an der Osterakademie ist kostenlos. Voraussetzungen für Bewerbungen sind gute Latein- und Englischkenntnisse. Anmeldungen mit Lebenslauf, Angabe des Studiums und Studienganges, einschlägigen Zeugnissen und einem maximal eine Seite umfassenden Motivationsschreiben werden erbeten an: Ioanna.Georgiou@uibk.ac.at
Anmeldeschluss ist der 20. Februar 2017. Für auswärtige Teilnehmerinnen und Teilnehmer besteht die Möglichkeit eines Zuschusses zu den Reisekosten; bei Teilnahme an der Klausur kann ein benotetes Zeugnis über 5 ECTS-Punkte ausgestellt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.uibk.ac.at/geschichte-ethnologie/aktuelles/

Programm

MONTAG, 3. APRIL 2017
8.30 Uhr: Einführung – Univ.-Prof. Martin WAGENDORFER (Universität Innsbruck)
9.00 Uhr – 12.30 Uhr: Chronologie und Diplomatik – Ass.-Prof. Julia HÖRMANN-THURN UND TAXIS (Universität Innsbruck)
14.30 – 18.00 Uhr: Sphragistik – Univ.-Prof. Andrea STIELDORF (Universität Bonn)

19.00 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag (Ort: Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Historischer Lesesaal): Univ.-Prof. Eva SCHLOTHEUBER (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf): Hilflose Historiker? Geschichtsstudium und Historische Grundwissenschaften im digitalen Zeitalter

DIENSTAG, 4. APRIL 2017
9.00 Uhr – 12.30 Uhr: Kodikologie I – Bucheinbände – Dr. Bettina WAGNER (Staatsbibliothek Bamberg)
14.30 Uhr – 18.00 Uhr: Kodikologie II – Beschreibstoffe und Wasserzeichen – Univ.-Prof. Martin WAGENDORFER (Universität Innsbruck)

MITTWOCH, 5. APRIL 2017
9.00 Uhr – 12.30 Uhr: Buchmalerei – Dr. Andreas FINGERNAGEL (Österreichische Nationalbibliothek, Wien)
14.30 Uhr – 18.00 Uhr: Paläographie I: Gotische Schriften – Dr. Claudia SCHRETTER (ULB Tirol, Innsbruck)

DONNERSTAG, 6. APRIL 2017
9.00 Uhr – 12.30 Uhr: Paläographie II: Humanistic Scripts (in englischer Sprache) – Dr. Irene CECCHERINI (Bodleian Library, Oxford)
14.30 Uhr – 18.00 Uhr: Numismatik – Ao. Univ.-Prof. Hubert EMMERIG (Universität Wien)

19.00 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag (Ort: Tiroler Landesarchiv, Lesesaal): Dr. Christoph HAIDACHER (Tiroler Landesarchiv, Innsbruck): Das Haus der Geschichte kann nicht auf Sand errichtet werden. Die Historischen Hilfswissenschaften und ihre Relevanz für die Tiroler Geschichte

FREITAG, 7. APRIL 2017
9.00 – 12.30 Uhr: Epigraphik – Dr. Franz-Albrecht BORNSCHLEGEL (LMU München)
Ab 14.30 Uhr: Exkursion: Die Inschriften des Stiftes Wilten – Dr. Franz-Albrecht BORNSCHLEGEL (LMU München)

SAMSTAG, 8. APRIL 2017: Klausur

Kontakt

Univ.-Prof. Martin Wagendorfer

Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie, Universität Innsbruck

martin.wagendorfer@uibk.ac.at

https://www.uibk.ac.at/geschichte-ethnologie/aktuelles/
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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