Film als Kunst der Gesellschaft. Ästhetische Innovationen und gesellschaftliche Verhältnisse

Film als Kunst der Gesellschaft. Ästhetische Innovationen und gesellschaftliche Verhältnisse

Veranstalter
Arbeitskreise »Filmsoziologie« (DGS-Sektion Sektion Medien- und Kommunikationssoziologie) »Soziologie der Künste« (DGS-Sektion Kultursoziologie)
Veranstaltungsort
Kommunales Kino im Künstlerhaus, Hannover
Ort
Hannover
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.04.2017 -
Deadline
30.06.2017
Website
Von
Prof. Dr. Lutz Hieber (Hannover) und Prof. Dr. Rainer Winter (Klagenfurt)

Wählt man das Städel Museum in Frankfurt, das alte Kunst und Gegenwarts-kunst beherbergt, als Ausgangspunkt für einen Gang entlang dem Schaumainkai, gelangt man zum Museen für Kommunikation, zum Deutschen Architekturmuseum, zum Deutschen Filmmuseum und schließlich zum Museum für Angewandte Kunst. Die steingewordene Separierung entspricht dem Paradigma, das bereits dem Kultur-industrie-Kapitel der »Dialektik der Aufklärung« zugrunde liegt. Die ›freie‹ Kunst soll vor Berührung mit anderen Gattungen bewahrt werden, um sie vor Infizierung durch heteronome, vor allem durch kommerzielle Zwecke zu schützen. Dagegen repräsentiert das Museum of Modern Art, New York, einen Kunstbegriff, der sich an der Bauhaus-Idee orientiert. Dieses Museum umfasst alle Gattungen der ›freien‹ und der ›angewandten‹ Kunst unter einem Dach, und entsprechend besitzt es auch ein Film-Department. Ein Vergleich des Frankfurter Museumsufer mit dem MoMA ruft die Streitpunkte zwischen Theodor W. Adorno und Walter Benjamin in Erinnerung. Benjamin interessierte sich für die ästhetische Welt, ohne die Unterscheidung von ›high‹ und ›low‹ ins Zentrum zu rücken. Da er sich bewusst war, dass diese Unterscheidung mit den Auseinandersetzungen um soziale Distinktion verflochten ist, ging es ihm stattdessen darum, ›progressive‹ Ansätze und Tendenzen zu identifizieren.
Unsere Tagung soll sich mit dem Kunstbegriff im Hinblick auf Film beschäftigen. Dabei wird es sowohl um ästhetische Theorie als auch um konkrete Werke gehen. Das Spektrum der zu behandelnden Filme soll in erster Linie (kommerzielle) Spielfilme umfassen, aber auch Dokumentarfilme (Produktionen für das Fernsehen, YouTube etc. eingeschlossen) sowie »Filme-als-Kunst« (wie sie als Künstler-Videos seit den 1980er Jahren in Kunstmuseen Eingang fanden) sind einzubeziehen. Dabei wird der Schwerpunkt auf den ästhetischen Innovationen des Mediums im Laufe seiner Geschichte und in der Gegenwart liegen. Die Entwicklung visueller Ideen soll auf den historischen und gesellschaftlichen Kontext ihrer Entstehung und Rezeption bezogen werden. In den Blick geraten so Filmautoren, Filmkünstler und Filmbewegungen, die nicht nur in der avancierten Kunst, sondern auch im Mainstream zu finden sind.
Wir bitten um Vorschläge für Vorträge (mit einem Abstract von bis zu 800 Zei-chen) und einer Kurzbiografie bis zum 30.06.2017 an Lutz Hieber (hieber@ish.uni-hannover.de) oder Rainer Winter (rainer.winter@aau.at).

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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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