CfA zum “Handbuch Public History“
Marion Großmann, Thomas Hellmuth, Thomas Walach (Hg.)
Public History ist vor allem in den USA ein seit Jahrzehnten etabliertes Forschungs- und Betätigungsfeld für Historikerinnen und Historiker. Es ist der Untersuchung von Geschichtsvermittlung und Vergangenheitsbildern im außerakademischen Kontext gewidmet. Im deutschsprachigen Raum werden in jüngster Zeit verstärkt entsprechende Bemühungen bemerkbar. Angesichts der gesellschaftlichen und kulturellen Relevanz populärer Geschichtsbilder tut eine umfassende Auseinandersetzung mit deren Genese und Inhalten auch Not.
Das geplante Handbuch systematisiert gegenwärtige Forschungsbestrebungen und steckt die Agenda für zukünftige Arbeit ab. Dabei werden explizit auch besonders solche Bereiche öffentlicher Geschichtsvermittlung in den Fokus genommen, die in der angloamerikanischen Tradition keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Wesentliche Aspekte der Public History, die vom Band beleuchtet werden, sind neben klassischen Feldern wie musealer Rezeption/Museumspädagogik und der Sammlung von Lebenserfahrungen vor allem Geschichtsvermittlung in digitalen Medien(räumen), Living History und Reenactment sowie die politische Inszenierung historischer Identität.
Der Band richtet sich auch an (undergraduate-)Studierende und dient als multiperspektivische Einführung in das Fach. Entsprechend sollen auch solche Beiträge, die sich exemplarisch mit spezifischen Forschungsvorhaben auseinandersetzen, eine klare Einbindung in den allgemeinen Kontext der Public History bieten und die Relevanz der jeweiligen Forschung für das Verständnis der Disziplin verdeutlichen. Obwohl die Profilierung aktueller Debatten, Hypothesen und Arbeitsweisen ausdrücklich gewünscht ist, soll diese in verständlicher Sprache und unter Einbeziehung abgesicherten Foschungsstands beziehungsweise etwaiger Gegenpositionen erfolgen.
Themenfelder und beispielhafte Schlaglichter des Bandes sind:
• Geschichte erleben: Living History/Reenactment/Experimentalarchäologie
• Geschichte vermitteln: Kulturvermittlung/Museumspädagogik/museale Rezeption
• Geschichte digital: digitale Public History/Computerspiele/Blogs
• Geschichte erinnern: Sammlung von Erfahrungen/Lebenswelten/Oral History
• Geschichtspolitik: Identitätskonstruktion durch Geschichte/Kollektive Gedächtnisse/Politiken der Auseinandersetzung mit Vergangenheit
• Geschichte als Infotainment: Fernsehdokumentationen/historische Romane und Filme/Sachbücher
Bitte schicken Sie ein Abstract von ca. 2.000-3.000 Zeichen sowie einen sehr kurzen Lebenslauf (ca. 500-1000 Zeichen) bis 30.06.2017 an: public.geschichte@univie.ac.at. Information über Annahme bzw. Ablehnung oder allfällige Überarbeitungswünsche erfolgt zeitnah nach Fristende. Einreichung der fertigen Beiträge (ca. 30.000-50.000 Zeichen) bis 30.11.2018.
Das Handbuch erscheint bei Springer Reference.
Wir freuen uns auf Ihre Einreichung!