Antike Rituale, wie das Aufstellen von marmornen Körperteilen vor Götterbildern oder gemeinsame Bankette mit Verstorbenen, und heutige Praktiken, wie das Aufstellen von Teddybären für die jugendlichen Opfer eines Amoklaufs oder Hochzeiten atheistischer Paare in Marienkapellen, gemeinsam stellen jeweils sozio-religiöse Praktiken dar, die die bedeutsamen Beziehungen der Menschen zur Welt, also zu anderen Menschen, zu Dingen, zur Natur, zum eigenen Selbst, zum Himmel oder zu Gott bzw. Göttern bestimmen, schaffen oder ausdrücken. Der diesjährige Jungakademiker/innen-Tag an der Universität Graz widmet sich in weitestem Sinne antiken Ritualen und religiösen Praktiken (Opfer, Fest etc.), welche analysiert und miteinander verglichen werden sollen. Durch diese Herangehensweise soll die allzu leichtfertige Sichtweise auf Fremdheit als Ausfluss eines polytheistischen Weltbilds vermieden und fremde Kulturen in ihrer Eigenart ernst genommen werden.
Bei Interesse bitten wir um Zusendung eines abstracts (max. 1 Seite) bis spätestens 31.7.2017 an margit.linder@uni-graz.at