Forschungskolloquium der Abteilung Bildung und Forschung des BStU (Achtung Terminänderung!)

Forschungskolloquium der Abteilung Bildung und Forschung des BStU (Achtung Terminänderung!)

Veranstalter
Abteilung Bildung und Forschung des Beauftragten für die Stasi-Unterlagen der ehemaligen DDR (BStU) Berlin
Veranstaltungsort
BStU - Besucherbereich Foyer (Karl-Liebknecht-Straße 31, 10178 Berlin); 18:15
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.07.2017 -
Website
Von
Helge Heidemeyer

Die Abteilung Bildung und Forschung des Beauftragten für die Stasi-Unterlagen der ehemaligen DDR (BStU) lädt auch in diesem Sommer zu einem semesterbegleitenden Kolloquium ein. In den Vorträgen wechseln sich Wissenschaftler der BStU mit externen Forschern ab, die jeweils ihre laufenden Forschungsprojekte vorstellen und mit den Zuhörerinnen und Zuhörern diskutieren. Im Mittelpunkt dieser Werkstattberichte steht selbstverständlich die Staatssicherheit der DDR und ihre Arbeit, das Kolloquium ist aber auch offen für andere Themen. Das konkrete Programm entnehmen Sie bitte dem Semesterprogramm. Die Veranstaltung steht für alle Interessenten offen - eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Programm

[Achtung: Terminänderung. Der Vortrag von Frau Dr. Justine Hunter verschiebt sich auf den 06.12.2017]

Vortrag von Frau Dr. Justine Hunter (Frankfurt am Main):

„Die Politik der Erinnerung und des Vergessens in Namibia: Umgang mit schweren Menschenrechtsverletzungen der Ära des bewaffneten Befreiungskampfes 1966-1989“

Seit dem Übergang vom südafrikanischen Besatzungsregime zur Demokratie bleibt in Namibia die Frage, wie mit dem gewaltsamen Erbe des Apartheidregimes und des antikolonialen Widerstandes umgegangen werden soll, unbeantwortet.

In Namibia wurden schwere Menschenrechtsverletzungen nicht nur seitens des international geächteten Apartheidregimes verübt. In Angola und Sambia zeigte sich die Exil-Führung der Befreiungsbewegung SWAPO für schwere Menschenrechtsvergehen verantwortlich, die nicht nur auf Spionageangst sondern auch auf interne Machtkämpfe zurückzuführen sind. Die bedingungslose Generalamnestie für Kriegsverbrecher beider Seiten und die von der heutigen Regierungspartei SWAPO proklamierte nationale Versöhnungspolitik entsprachen dem Geist des paktierten Übergangs, der die Umsetzung des internationalen Friedensplans bestimmte.

Aus politikwissenschaftlicher Perspektive behandelt der Vortrag Namibias Umgang mit dem gewaltsamen Erbe, die offizielle Erinnerungskultur zwischen Wahrheit und Mythos und die Gegenerinnerung im Niemandsland der Zeit. Exemplarisch wird das Augenmerk auf zwei Themenfelder gelenkt: Zum einen den vom ehemaligen Wuppertaler Flüchtlingsseelsorger Siegfried Groth angestoßenen Diskurs zu den Menschenrechtsvergehen der namibischen Befreiungsbewegung und den Fallstricken internationaler Solidarität. Zum anderen auf die in Südafrika geführte Debatte um den ehemaligen Kopf des chemisch-biologischen Waffenprogramms des südafrikanischen Apartheidregimes Wouter Basson, dem die namibische Generalamnestie Straffreiheit für seine Kriegsverbrechen garantierte. Wouter Basson praktiziert heute unter Protest der südafrikanischen Ärztekammer als Kardiologe in Kapstadt.

Datum: 12.07.2017
Referent: Dr. Justine Hunter (Frankfurt am Main)
Thema: „Die Politik der Erinnerung und des Vergessens in Namibia. Umgang mit schweren Menschenrechtsverletzungen der Ära des bewaffneten Befreiungskampfes, 1966-1989.“
Ort: Besucherbereich Foyer (Haus 31 EG)
Zeit: 18:15 Uhr

Kontakt

Dr. Heidemeyer

BStU

Helge.Heidemeyer@bstu.bund.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung