vergangenheiten - vielfältig - vergegenwärtigen. Geschichte und Historisches Lernen inklusiv

vergangenheiten - vielfältig - vergegenwärtigen. Geschichte und Historisches Lernen inklusiv

Veranstalter
Arbeitsbereich Inklusion und Bildung / Plattform Zukunft Inklusion (ZINK) Universität Hildesheim
Veranstaltungsort
Universität Hildesheim, Universitätsplatz 1, 31141 Hildesheim
Ort
Hildesheim
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.03.2018 - 07.03.2018
Deadline
10.10.2017
Website
Von
Oliver Musenberg

An den Schnittstellen von Erziehungs-, Geschichts- und Kulturwissenschaft einerseits und Fachwissenschaft und Fachdidaktik andererseits greift die Tagung Fragen historischer (Bildungs‑)Forschung und historischen Lernens vor dem Hintergrund eines weiten Inklusionsverständnisses auf:

Fragen an die Vergangenheit müssen immer wieder neu gestellt und Geschichte muss von Neuem erzählt werden. Inklusion als aktuelle Reformidee und Menschenrecht verlangt nach einer weiteren Öffnung und Neujustierung der Optiken für den Blick in die Vergangenheit und für die Rekonstruktion von Geschichte. Vielfältige Vergangenheiten zu rekonstruieren und Geschichte auf vielfältige Weise zu erzählen meint nicht Beliebigkeit, sondern zum einen die Öffnung historischer (Bildungs-)Forschung für verschiedene, bislang zum Teil unterrepräsentierte Perspektiven auf Geschichte und zum anderen die Eröffnung unterschiedlicher Zugänge zum „Universum des Historischen“ im Rahmen schulischer und außerschulischer Vermittlungs- und Aneignungsprozesse.

Im Diskurs der Fachwissenschaft eröffnen Ansätze wie z.B. Queer History oder Disability History neue historische Fragehorizonte und in der (Fach-)Didaktik stellen sich im Hinblick auf ein inklusives Bildungssystem curriculare Fragen (z.B. angesichts überholter nationalstaatlicher Meistererzählungen) und didaktische Herausforderungen hinsichtlich konkreter Bildungsangebote in Schulunterricht und Erwachsenenbildung.
Auch die alltäglichen Begegnungen mit Geschichte im Rahmen von Geschichts- und Erinnerungskulturen lassen sich mit Hilfe von Begriffen wie Disability, Gender und Migration einer kritischen Reflexion unterziehen.
Die wissenschaftliche Bearbeitung dieses Feldes verlangt nach interdisziplinärem Aus-tausch und so richtet sich dieser Call an Vertreter_innen der Geschichts- und Kulturwissenschaft, der Fachdidaktik (Geschichte, Sachunterricht,...) sowie der Erziehungswissenschaft und Sonderpädagogik. Folgende Fragen konkretisieren exemplarisch die Schwerpunktsetzung der Tagung und sollen Orientierung für die Einreichung von theoretisch-reflexiven, empirischen oder pragmatisch-anwendungs-orientierten Beiträgen geben:

Welchen Einfluss haben Kategorien wie z.B. Dis/Ability, Migration oder Gender auf die Rekonstruktion von Vergangenheit und die Dekonstruktion von Geschichte und wie sehen bildungs- oder kulturgeschichtliche Anwendungen aus?

In welchem Verhältnis stehen diese Kategorien zum Anspruch der Dekategorisierung im Inklusionsdiskurs und wie lässt sich dies im Kontext historischer Forschung reflektieren?

Was ist inklusiver Geschichtsunterricht? Wie könnten Bausteine eines fachdidaktischen Modells inklusiven historischen Lernens aussehen?

Was bedeutet „Förderung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins“ z.B. im Hinblick auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Lernschwierigkeiten? Müssen Geschichtsbewusstsein und historisches Lernen neu gedacht werden?

Wie lassen sich fachliche Vermittlungs- und Aneignungsprozesse im inklusiven Geschichts- und Sachunterricht bzw. in inklusiven historischen Bildungsangeboten beobachten, rekonstruieren und interpretieren?

Welchen Einfluss hat (mediale) Differenzierung auf das historische Lernen und den (gemeinsamen) historischen Lerngegenstand in inklusiven Settings?

Welche Rolle kann Leichte Sprache beim historischen Lernen spielen, was ist die didaktische Funktion Leichter Sprache in historischen Bildungsprozessen und was „macht“ die Übersetzung in Leichte Sprache z.B. mit einer historischen Textquelle? ...

Eingereicht werden können:

Einzelbeiträge (30min + 10min Diskussion).
Bitte reichen Sie ein kurzes Abstract im Umfang von max. 2000 Zeichen ein!

Symposien (120min), bestehend aus drei thematisch/methodisch zusammenhängenden Beiträgen.
Bitte reichen Sie ein Abstract (max. 6000 Zeichen) ein, das neben einem einleitenden Problemaufriss eine kurze Darstellung der einzelnen Beiträge sowie die Benennung einer Diskutantin/eines Diskutanten beinhaltet.

Workshops (90min), bestehend z.B. aus einer einleitenden Präsentation und anschließender Arbeit an vorbereiteten Fragestellungen bzw. Diskussion von vorbereiteten Impulsen. Bitte reichen Sie ein Abstract von max. 4000 Zeichen, in dem Sie auch die zu bearbeitenden/zu diskutierenden Fragenstellungen anführen.

Einreichungsfrist: 10. Oktober 2017

Einreichungen bitte senden an:
vergangenheiten@uni-hildesheim.de

Programm

Kontakt

Oliver Musenberg

Universität Hildesheim, Universitätsplatz 1, 31141 Hildesheim

vergangenheiten@uni-hildesheim.de